Analyst: Apps unter iOS und Android sind sich ebenbürtig

Piper Jaffrays Analyst Gene Munster hat eine neue Analyse veröffentlicht, in welcher er die Qualität der Apps aus dem iOS App Store mit denjenigen aus dem Google Play Store vergleicht. Für seine Analyse hat Munster keine eigenen Tests durchgeführt, sondern die Nutzer-Bewertungen der 200 beliebtesten kostenlosen und kostenpflichtigen Apps beider Plattformen verglichen.
Die Nutzer gaben den 200 beliebtesten kostenpflichtigen iOS-Apps im Durchschnitt eine Bewertung von 4.39, während die 200 beliebtesten kostenpflichtigen Android-Apps auf eine Wertung von 4.22 kamen. Anders als bei den Nutzer-Bewertungen unterscheiden sich die durchschnittlichen Preise auf den beiden Plattformen massiv. So kostet eine iOS-App aus den Top-200 im Schnitt 3.91 US-Dollar, während im Google Play Store eine durchschnittliche Top-200-App 2.14 US-Dollar kostet.

Die iOS-Nutzer zeigten sich deutlich bewertungsfreundlicher bei den kostenpflichtigen Apps, während bei den kostenlosen Apps die Android-Nutzer die Nase vorn haben. Aufgrund der Anzahl der abgegebenen Bewertungen für kostenpflichtige Apps schliesst der Analyst auf eine nach wie vor hohe Zahlungsbereitschaft der iOS-Nutzer.
Trotz der höheren Zahlungsbereitschaft der iOS-Nutzer ist der Analyst der Ansicht, dass die Entwickler ihre Apps ohne Fokus auf die Moneterisierbarkeit entwickeln. Vielmehr sei der Nutzen und die Zufriedenheit der Anwender im Vordergrund. Ob sich diese Ansicht mit der Realität deckt, ist allerdings unklar. Beweise für seine These liefert Munster keine.

Vergleich zwischen den 200 beliebtesten kostenpflichtigen und kostenlosen Apps auf iOS und Android Quelle: AppleInsider

Von den 200 untersuchten Apps sind 38 kostenpflichtige und 74 kostenlose Programme auf beiden Plattformen erhältlich. Bei den kostenpflichtigen Apps war die Bewertung der iOS-Apps mit 4.22 leicht besser als diejenige der Android-Apps, welche bei 4.18 lag. Bei den kostenlosen Apps hingegen resultierte bei den Android-Apps eine Bewertung von 4.39, während die iOS-Apps auf eine Bewertung von 4.09 kamen. Einen Grund für diese grosse Diskrepanz konnte der Analyst nicht nennen.

Gene Munster geht in seiner Analyse davon aus, dass es künftig beim Kauf eines Smartphones nicht mehr darauf ankommen wird, wie viele Apps in einem App Store gelistet sind. Viel mehr werde seiner Meinung nach verstärkt die Zufriedenheit der Nutzer mit den bereitgestellten Programmen in den Fokus rücken.
In Zukunft sollen zudem die Dienste, welche das Betriebssystem ergänzen, immer wichtiger werden. Zu dieser Kategorie von Programmen zählt Gene Munster beispielsweise die digitalen Assistenten Apples «Siri» und Googles «Google Now». Diese Dienste, die tief ins Betriebssystem des jeweiligen Smartphones implementiert werden, könnten in Zukunft vermehrt über Kauf oder Nicht-Kauf eines Gerätes entscheiden.

Mit dem Fingerabdrucksensor «Touch ID» von Apple und der «Voice Activation»-Funktion des Moto X sind im letzten Jahr weitere Dienste vorgestellt worden, die den Nutzer bei der Handhabung der Smartphones unterstützen.

Wenn es nach Gene Munster geht, dürfte Apple in diesem Jahr einen Dienst vorstellen, der das Bezahlen mit dem Smartphone erleichtern wird. Möglicherweise nutzt Apple in Zukunft die iBeacon-Technologie in Verbindung mit der Touch ID, um einen mobilen Bezahldienst anbieten zu können. Allerdings lieferte Munster auch hier keine Beweise für seine Spekulationen.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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1 Kommentar

Kommentar von anonymous5962

Für mich stellt sich einerseits die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Apps - wie etwa bezahlte Bewertungen - und andererseits jene, ob die Bewertungen überhaupt vergleichbar sind. Denn wenn die Qualität bei einem Store allgemein tiefer wäre, würde sich wohl auch das Anforderungsniveau der User senken und theoretisch schlechtere Appa trotzdem gut bewertet werden…

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