Apple startet mit iBeacon in Apple Stores

Apple hat am Freitag den US-Nutzern der «Apple Store»-App ein Over-the-Air-Update zur Verfügung gestellt, damit die App mit den iBeacons im Apple Store kommunizieren kann. Apple hat zeitgleich alle 254 Apple Stores der Vereinigten Staaten mit Bluetooth-Transmittern, sogenannten iBeacon, ausgerüstet. Diese iBeacons senden dem Nutzer je nach Position im Apple Store relevante Informationen über die Produkte aufs iPhone. Beispielsweise können Produkt-Reviews oder Bewertungen von anderen Käufern direkt auf das iPhone des Kunden übertragen werden, wenn sich der Nutzer vor einem bestimmten Produkt befindet.

Apple hat im Apple Store an der New Yorker Fifth Avenue ungefähr 20 iBeacon-Transmitter installiert. Teilweise handelt es sich dabei um iPhones und iPads, die als Ausstellungsstücke sowie als iBeacons dienen.

Bei den ersten Anwendern hat die Lancierung der iBeacon-Technologie einen gemischten Eindruck hinterlassen. Analyst Brian Marshall kritisierte nach seinem Apple-Store-Besuch insbesondere, dass teilweise identische Nachrichten doppelt oder gar dreifach auf das iPhone übermittelt worden sind. Zudem scheint die Positionsbestimmung im Apple Store noch nicht reibungslos zu funktionieren. So erhielt der Analyst auch dann Informationen zum iPhone, wenn er sich vor einem Mac oder einem iPad befand.
Marshall ist allerdings zuversichtlich, dass die iBeacon-Technologie in den nächsten Jahren grosse Fortschritte machen wird. Die von ihm kritisierten Fehlfunktionen stehen wohl auch im Zusammenhang mit der Neuheit der Technik. Apple dürfte sehr daran interessiert sein, die Technologie in den nächsten Monaten und Jahren zu verbessern.

Apple hat mit der Vorstellung von iOS 7 die Bluetooth-Funktion «iBeacon» ins mobile Betriebssystem integriert. Die Technologie nutzt den energiesparenden Bluetooth-Standard LE, damit das iOS-Gerät mit festinstallierten Bluetooth-Transmittern kommunizieren kann. Innerhalb von wenigen Metern kann dank dieser Technologie der Standort des mobilen Gerätes bestimmt werden. Aufgrund dieser Standortbestimmung können theoretisch die zum Standort passenden Informationen auf das Gerät übertragen werden.
In Zukunft ebenfalls denkbar ist der Einsatz der iBeacon-Technologie für den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Mit Bluetooth könnten die entsprechenden Transaktions-Informationen schnell zwischen dem Händler und dem Kunden ausgetauscht werden. Künftig könnte die iBeacon-Technologie insbesondere den momentan favorisierten Standard für die Abwicklung von kontaktlosen Zahlungen, NFC, konkurrenzieren. Die iBeacon-Technologie dürfte auch ein Grund dafür sein, dass Apple bislang auf die Implementation eines NFC-Chips bei den mobilen Geräten verzichtet hat.

Bereits im November hat das US-Warenhaus Macy’s zwei seiner Geschäfte mit den iBeacons ausgerüstet. Den Kunden sollen mit der dazugehörigen App nicht nur spezielle Angebote angezeigt werden. Stattdessen werden die Kunden auch auf Produkte aufmerksam gemacht, die zuvor im Online Store betrachtet worden sind. Diese Anwendung der iBeacon-Technologie zeigt, wie die Funktion auch genutzt werden kann, um einen gläsernen Konsumenten zu schaffen.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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