Arbeitsbedingungen: Kleiner chinesischer Apple-Zulieferer unter Beschuss

Die US-Nichtregierungsorganisation «China Labor Watch» hat einen neuen Bericht veröffentlicht, in welchem die Arbeitsbedingungen bei einem Apple-Zulieferer kritisiert werden.

Arbeiter, welche im chinesischen Werk des US-Unternehmens «Jabil Circuit» beschäftigt sind, sollen deutlich mehr Überstunden leisten, als gesetzlich erlaubt sind. So haben sich in einem Monat bei einigen Angestellten über 100 Überstunden angesammelt, obwohl nur deren 30 erlaubt sind. Demzufolge müssen die Angestellten auch besonders lange arbeiten. Arbeitstage mit einer Länge von 11 Stunden, welche lediglich von einer 30 minütigen Mittagspause unterbrochen werden, sollen an der Tagesordnung sein. Besonders beschämend sei der Umstand, dass Millionen von US-Dollars, welche die Arbeiter aufgrund der geleisteten Überzeit erhalten müssten, nicht ausbezahlt worden seien. Zudem sollen die Anstellungsbedingungen diskriminierender Natur sein und das Arbeits-Trainings sei gemäss der Nichtregierungsorganisation ungenügend.

Im Vergleich zu Foxconn und Pegatron handelt es sich bei «Jabil Circuit» um einen kleineren Partner von Apple. Das Unternehmen arbeitet gemäss der Organisation «China Labor Watch» an Gehäuse-Teilen der iPhones. Aktuell sollen die Arbeiten für das günstigere «iPhone 5C» auf Hochtouren laufen.

Gegenüber AllThingsD hat sich Apple zu den Vorwürfen der Organisation «China Labor Watch» geäussert. Gemäss Apple befindet sich ein Audit-Team auf dem Weg in die betroffene Chinesische Fabrik, um die Vorwürfe abzuklären. Apple ist zudem bestrebt, die Überzeiten zu begrenzen.

Jedes Jahr kommt es vor oder nach der Lancierung eines neuen iPhones zu Fällen, in welchen die Arbeiter deutlich länger arbeiten müssen, als gesetzlich erlaubt. Bereits der von Apple veröffentlichte «Supplier Responsibility Report» zeigte auf, dass insbesondere im September und Oktober die von Apple angestrebte 60-Stunden-Woche nicht immer eingehalten werden konnte. Viele Zulieferer im asiatischen Raum bewerben sich um die Aufträge von Apple, ohne bei einer Zuschlagserteilung genügend Personal rekrutieren zu können. Damit muss das bestehende Stamm-Personal Überstunden leisten, um die geforderten Produkte zeitgerecht ausliefern zu können.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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