Datenschutz-Tag: Private Daten sollen privat bleiben

Apple hat sich den Datenschutz auf die Fahne geschrieben. Mit dem in den letzten Jahren weiter forcierten Fokus auf den Datenschutz und die Privatsphäre der Nutzer grenzt sich der milliardenschwere iPhone-Hersteller von seinen anderen grossen Mitbewerbern ab, deren Geschäftsmodell das Sammeln von Benutzerdaten ist — allen voran Google und Facebook. Apple setzt sich dafür ein, dass private Daten auch private Daten bleiben — beispielsweise mit Verschlüsselungen und dem rigorosen Einsatz für den Nutzer, wenn politisch von den IT-Firmen eine Auflockerung dieser Sicherheitsmassnahmen verlangt wird, die sogar eben diese (und auch den Hersteller selbst) ausschliesst.

Das Thema ist heute aktueller denn je. Auf Facebook tummeln sich über 1.5 Milliarden Menschen und geben private Informationen preis. Persönliche Daten werden heute nicht nur mehr auf den privaten Geräten gespeichert, sondern mit der Cloud synchronisiert und damit auf Server meist in anderen Ländern geladen. Heute zum internationalen Datenschutz-Tag wird global im Besonderen auf die Thematik und die damit verbundenen Risiken hingewiesen.

Auch wenn Apple sich mit Datenschutz und Privatsphäre rühmt, gilt es auch diesem Unternehmen nicht einfach blind zu vertrauen. Der Umgang mit privaten und sensitiven Daten will gelernt sein. Überall im Internet. Ein paar grundlegende Punkte:

Computer, Smartphone, Tablet etc. mit Passwort schützen
Das Schützen der eigenen Geräte durch einen PIN, einen Schutz-Code oder ein Passwort damit die privaten Daten vom Zugang anderer geschützt sind ist eigentlich offensichtlich, doch nicht selten wird es trotzdem vergessen — oder aber durch Bequemlichkeit gar nicht erst so gehandhabt. Ein Passwort schützt den eigenen Computer oder das eigene Smartphone vor dem Zugriff von anderen — sei es der Computer am Arbeitsplatz, das private Notebook unterwegs oder das Smartphone immer und überall. Dazu gehört nicht nur das Setzen eines Passwortes oder eines PINs, sondern auch die automatische Sperre, wenn man vergisst das Gerät selbst zu sperren. Nach einer gewissen Anzahl Sekunden oder Minuten aktiviert sich so die Sperre so automatisch und schliesst Fremde vom Zugriff auf das Gerät aus, sodass die privaten Daten auch dann privat bleiben, wenn man schnell mal das Gerät unbeaufsichtigt lässt. Auch der Bildschirmschoner lässt sich mit einer Passwort-Abfrage versehen.
2-Wege-Authentifizierung aktivieren wo möglich
Viele grössere Online-Dienste bieten mittlerweile eine 2-Wege-Authentifizierung an. Mit dieser Sicherheitsmassnahme wird der Zugang zu einem Konto neben dem «normalen» Passwort durch einen zusätzlichen Sicherheits-Faktor erhöht, der nur dem eigentlichen Nutzer zur Verfügung steht — meist durch einen individuell generierten Code pro Anmeldung, oder beispielsweise über den Fingerabdruck des Nutzers. Dieser einmal nutzbare Code wird beim Anmelden zum Beispiel per Nachricht an ein anderes persönliches Gerät des Nutzers geschickt oder über ein Tool generiert. Mittels dieser zusätzlichen Sicherheitsebene benötigt der Zugang zum privaten Konto nicht nur ein möglicherweise leicht herauszufindendes Passwort, sondern auch einen zweiten, mit jedem Mal neuen Code. Auch Apple bietet für die Apple-ID und iCloud eine 2-Wege-Authentifizierung an.
Updates installieren
Updates für Betriebssysteme und Apps sind nicht gemacht um Werbung für dieses Produkt zu machen oder die Nutzer durch deren Erscheinen zu nerven. Gute Software-Hersteller aktualisieren die eigenen Produkte in regelmässigen Abständen mit neuen Updates, die meist nicht nur Fehlerbehebungen, sondern auch Sicherheitsverbesserungen mit sich bringen. Updates sollten in der Regel wenn immer möglich zeitnah nach der Veröffentlichung installiert werden.
Besondere Vorsicht mit Daten in der Cloud
Egal ob Dropbox, iCloud, OneDrive, Google Drive oder ein jeglicher anderer Cloud-Dienst: das Speichern von Daten in der Cloud soll wohl überlegt sein. Niemals war es einfacher die eigenen Daten Geräte-übergreifend an einem zentralen Ort zu speichern, auf den man von überall her Zugriff hat. Die Cloud ist die wohl komfortabelste Lösung dafür. Doch erhöht sich mit der Nutzung der Cloud auch das Risiko, dass auf eben diese Daten Andere Zugang erhalten. Deshalb: Immer alle Daten nur auf Passwort-geschützten Bereiche der Cloud abspeichern. Dabei ein starkes Passwort verwenden und nicht etwas einfach herauszufindendes wie der Geburtstag oder der eigene Namen (oder eine Kombination davon). Die besten Passwörter sind jene, die aus mehreren Klein- und Grossbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen bestehen, die man sich aber trotzdem merken kann. Denn auch das längste und mit Sonderzeichen vollgespickteste Passwort dieser Welt nützt nur bedingt etwas, wenn man es — weil es so kompliziert ist – auf einem Notizzettel notieren muss und diesen im schlimmsten Fall sogar noch an das Gerät heftet. Ein Passwort sollte man sich also trotz der Komplexität merken können und höchstens in einem guten, geschützten und verschlüsselten Passwort-Manager abspeichern. Ein Tipp: Ein Passwort aus den Wort-Anfangsbuchstaben eines Satzes generieren. Z.B. «Aber der Mann ist gestern erst um 5 Uhr aus der Bar gegangen!» ergibt das Passwort «AdMigeu5UadBg!».
Nicht überall das gleiche Passwort verwenden
Wer bei verschiedenen Diensten das gleiche Passwort verwendet, macht es einem Kriminellen leicht, mittels dem nur einmal geknackten persönlichen Passwort auch in alle anderen persönlichen Konten einzudringen. Deshalb: Wenn nur möglich verschiedene Passwörter für verschiedene Dienste benutzen. Oder zumindest nicht nur eines, sondern drei, vier verschiedene Passwörter pflegen die überall eingesetzt werden.

Trotzdem: Paranoia ist ungesund und kann mitunter den Spass an der Sache verderben. Eine gute Portion Skepsis, das Verwenden entsprechender Sicherheitsmassnahmen und ein Umgang mit privaten Angaben und Dateien nach gesundem Menschenverstand schützen vor Missbrauch persönlicher Daten aber schon sehr gut.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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