Einigung zwischen Apple und insolventem Saphir-Hersteller

GT Advanced Technologies will alle seine Saphir-Öfen verkaufen. Mit den über 2000 Öfen will GT aus seinen Schulden kommen. Derweil verpflichtet sich die Firma, Apple nicht zu verunglimpfen.

Stefan Rechsteiner

Wie das Wall Street Journal berichtet, hat sich der insolvente Saphir-Produzent «GT Advanced Technologies» mit Apple geeinigt. Die Verträge zwischen den Unternehmen sollen «im gegenseitigen Einvernehmen» aufgelöst werden.

Die ausstehenden Schulden will GT Advanced damit begleichen, dass man die über 2000 Öfen für die Herstellung von Saphir-Kristall wieder verkauft. Die Öfen wurden mit finanzieller Unterstützung von Apple angeschafft und kamen im eigens für Apple erstellen Werk im US-Bundesstaat Arizona zum Einsatz. Der 440 Millionen US Dollar schwere Kredit von Apple will GT mit dem Verkauf der Öfen teilweise begleichen.

Wie das WSJ weiter berichtet, soll in der Einigung auch deklariert sein, dass GT Advanced keine Schadensersatzklagen gegen Apple aufziehen wird. Angeblich sei auch ein Absatz in der Einigung, die besagt, dass der insolvente Saphir-Produzent das Mac-Unternehmen nicht «verunglimpfen» dürfe.

Der Anwalt von GT Advanced wird zitiert, dass das Unternehmen durch die Einigung mehrere Millionen US-Dollar einsparen kann und die meisten Probleme damit gelöst seien.

Wie weiter mit Saphir für Apple?

Vergangenen November ging der iPhone-Hersteller mit GT Advanced eine knapp 600 Millionen US-Dollar schwere Partnerschaft ein. GT Advanced baute für Apple in Mesa, Arizona, eine Firma auf, in welcher das Unternehmen exklusiv für Apple Saphir-Kristalle herstellen sollte. Erst vor wenigen Wochen war die Firma soweit, dass die Massenproduktion gestartet hätte können.

Anfang Oktober reichte das Unternehmen aber einen Insolvenzantrag ein. Bereits seit dem Frühjahr gab es Probleme. Vergangene Woche wurde bekannt, dass GT Advanced im Zuge des Insolvenzverfahrens 700 Arbeiter in der Firma in Mesa entlassen wird und die Produktion dort schliessen wird.

Vor der iPhone-6-Vorstellung im September kursierten diverse Berichte, wonach Apple für die neue iPhone-Generation ein Display aus Saphir-Kristall geplant hatte. das besonders beständige und kratzfeste Material kommt spätestens ab Anfang 2015 im grossen Stil in einem Apple-Gerät vor: das Display der Apple Watch ist aus Saphir. Bereits seit längerem setzt Apple auch bei der Kamera-Abdeckung des iPhones auf Saphir.
Noch ist unklar, wer Apple künftig mit Saphir versorgen wird.

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