Geschäftskunden wenden sich Apple-Produkten zu

Nach der Quartalszahlenkonferenz vom vergangenen Montag hat sich Apples CEO Tim Cook in einer Telefonkonferenz mit Analysten zu Apples Erfolg im Geschäftskunden-Segment geäussert. Cook zeigte sich dabei begeistert von der Verbreitung der iOS-Geräte bei den Geschäftskunden.

Apple verbuchte im ersten Fiskalquartal 2014 einen Reingewinn von 13.1 Milliarden US-Dollar und erzielte einen Umsatz von 57.6 Milliarden US-Dollar. Obwohl es sich mit diesen Zahlen um ein Rekord-Ergebnis handelt, straften die Börsianer das Unternehmen ab. Nach der Präsentation der Quartalszahlen rutschte der Kurs der Apple-Aktie bis am Mittwoch um über 8 Prozent in die Tiefe. Einer der Gründe für diese Kursschwäche ist die wachsende Konkurrenz auf dem Consumer-Markt. Günstige Tablets und Smartphones bedrohen hier Apples starke Marktposition. Auch wenn die Kunden im Consumer-Markt immer öfters zu Alternativen greifen, wird Apple auf dem Geschäftskunden-Markt immer stärker.

Fast alle grossen Unternehmen nutzen iOS-Geräte

Tim Cook sprach in der Konferenz von «unglaublichen» Zahlen, die Apple im Geschäftskunden-Segment vorlegen kann. Das iPhone stehe beispielsweise in 97 Prozent der 500 grössten US-Unternehmen, den sogenannten «Fortune 500», im Einsatz. Bei den «Global 500», den 500 grössten Unternehmen der Welt, ist das iPhone bei 91 Prozent der Unternehmen im Gebrauch.
Noch grösser ist die Verbreitung des iPads bei den grössten Unternehmen. Während in den USA ganze 98 Prozent der «Fortune 500» auf das iPad setzen, sind es international 93 Prozent der «Global 500»-Unternehmen, die das iPad nutzen.

Gemäss Tim Cook sind satte 90 Prozent aller aktivierten Tablets in Unternehmen iPads, während bei den App-Aktivierungen iOS sogar mit einem Marktanteil von 95 Prozent führt. Damit werden auf iOS-Geräten deutlich mehr Apps installiert als auf Geräten mit einem anderen Betriebssystem. Für Peter Oppenheimer ist insbesondere die iOS-Entwicklungsumgebung für diese hohe Zahl an App-Aktivierungen verantwortlich. Unternehmen können so effizient eigene App-Lösungen entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Firma abgestimmt sind.

Anlässlich der Konferenz zitierte Tim Cook auch Zahlen von IDC, nach welchen das iPhone bei den US-Geschäftskunden auf einen Marktanteil von 59 Prozent kommt. Der IDC-Statistik zufolge kommt das iPad im gleichen Markt auf einen Anteil von 78 Prozent.
Analysten glauben, dass Apple insbesondere von der Schwäche von BlackBerry profitiert hat. Während der BlackBerry einst das bevorzugte Smartphone für Geschäftsleute war, wird heute das iPhone bevorzugt.

Tim Cook: Apples Investitionen werden sich bald auszahlen

Gemäss Tim Cook strebt Apple keine kurzfristigen Marktanteilsgewinne an. Stattdessen will das Unternehmen bei den Geschäftskunden auf lange Sicht erfolgreich sein. Der CEO geht davon aus, dass sich die in den letzten Jahren getätigten Aufbauarbeiten im Geschäftskunden-Segment schon in naher Zukunft auszahlen werden. Unternehmen sind bei der Beschaffung von IT-Produkten meist schwerfälliger als Privatkunden. Wenn es Apple gelingt, eine namhafte Zahl von Unternehmen für sich zu gewinnen, so werden diese über längere Zeit an Apple gebunden.

Apple macht iOS für Unternehmen attraktiv

Apples CFO Peter Oppenheimer wies anlässlich der Analysten-Konferenz auch auf ein Zertifikat hin, das Apple von der US-Regierung erhalten hat. Mit dem «FIPS 140-2»-Zertifikat kann iOS 7 in verschiedenen US-Behörden eingesetzt werden. In stark regulierten Branchen wie der Finanz-Industrie hat dieses Zertifikat auch eine gewisse Wirkung, womit das behördliche Siegel über die Verwaltung hinaus für Apple von Nutzen sein kann.

Ebenfalls von Bedeutung sein dürften Zugeständnisse von Apple an die Geschäftskunden. Diese können beispielsweise Volumen-Lizenzen für Apps erwerben. Wenn ein Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheidet, kann die Lizenz innerhalb des Unternehmens weiterverwendet werden. Die Lizenz ist somit, nicht wie bei Privatkunden, an den Nutzer gebunden.

Obwohl sich Apple zu vielen Unternehmens-Themen geäussert hat, wurden die iBeacons mit keinem Wort erwähnt. Die von Apple entwickelte Technologie schafft die Voraussetzung dafür, dass fest verbaute Bluetooth-Transmitter mit den iOS-Geräten kommunizieren können. Die Technik ermöglicht auch die Ortung von Personen in einem Raum. Beispielsweise könnten in Zukunft Kunden durch ein Geschäft navigiert werden oder die Kunden erhalten spezifische Produkt-Informationen auf das mobile Gerät.
Diese Technologie könnte unter Umständen zu grossen Veränderungen auf dem Einkaufs-Markt führen.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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4 Kommentare

Kommentar von KTM525

Jein, in Unternehmen wo Windows gesetzt ist, sind natürlich auch die technischen Mitarbeiter auf Microsoft eingestellt. Das “Brainwashing” von Microsoft ist mindestens so gut wie das von Apple. Aber Du hast natürlich Recht, der Entscheid dazu kam sicher von der Führungsetage, nur hat Apple mit dem iPhone und iOS eben gepunktet ;-). Nun muss sich die IT eben bemühen eine entsprechende Lösung zu finden… das ist Arbeit, nicht von Microsoft und daher…

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