iPad Pro: Kommt nun das grosse Apple-Tablet?

Die Hauptrollen der Keynote am Mittwoch-Abend spielen gemäss den Gerüchten die erwarteten neuen iPhones und ein aktualisiertes Apple TV. Womöglich könnte die Keynote aber auch aus drei Akten bestehen — gemunkelt wird auch über neue iPads. Im vergangenen Jahr wurde mit dem iPad Air 2 ein wahres Tablet-Biest vorgestellt. Das Gerät erhielt einen sehr leistungsfähigen Prozessor, 2 GB RAM und einige andere technische Errungenschaften wie den Fingerabdrucksensor «Touch ID», während Apple die Batterielaufzeit auf einem sehr guten Niveau halten konnte. Gleichzeitig wurde der kleinere Bruder, das iPad mini, einzig mit dem Touch-ID-Sensor ausgerüstet — technisch ist das aktuelle «iPad mini 3» also dem «iPad mini 2» aus dem Herbst 2013 gleich. Für diesen Herbst wird erwartet, dass Apple zwei grössere iPad-Neuigkeiten ankündigt. Folgend ein Überblick über die Gerüchte zu den für die nächsten Wochen angeblich geplanten neuen iPads.

Stefan Rechsteiner

Gerüchtezusammenfassungen zum Apple Special Event am 9. September 2015

iPad Pro

Gemunkelt wird bereits seit langem über die Einführung eines grösseren iPads. Mit dem «normalen» iPad — bzw. neu dem «iPad Air» — und dem «iPad mini» bietet Apple seit drei Jahren zwei verschiedene Tablets mit Bildschirmdiagonalen von 9.7 beziehungsweise 7.9 Zoll an. Schon lange wird aber spekuliert, dass Apple noch eine dritte Version mit mindestens 12-Zoll lancieren werde. Diesen Herbst, so die Gerüchte, soll es nun soweit sein.

Das Tablet in der Grösse eines MacBook-Bildschirms könnte entweder «iPad Air Plus» (analog der iPhone-Namensgebung) oder «iPad Pro» heissen. Gemäss den Gerüchteköchen dürfte letzterer der tatsächliche Namen des grossen iPad sein.

Die Bildschirmdiagonale dieses «iPad Pro» soll 12.2 oder 12.9 Zoll betragen — je nach dem welchem Gerücht man Glauben schenkt. Dieses Display wird mit 2732 mal 2048 Pixel auflösen — entsprechende Angaben wurden im Code von einer iOS-9-Vorabversion entdeckt. Dort gibt es ausserdem einen Hinweis auf die Pixeldichte des iPad-Pro-Bildschirms: 264 Pixel pro Zoll, dies entspricht jener des iPad-Air-2-Displays — bei 12.93 Zoll.

Beim Gehäuse-Design werde sich Apple beim iPad Pro gänzlich am aktuellen iPad Air 2 orientieren. Angeblich ist das iPad Pro etwa 7 Millimeter dick — zum Vergleich: das iPad Air 2 ist 6.1mm, das iPhone 6 6.9mm und das iPhone 6 Plus 7.1mm dünn. Die weiteren Abmessungen werden von den Gerüchteköchen auf 13.5 mal gut 22 Zentimeter geschätzt.

Das wohl vor allem für Power-User und Geschäftskunden gemachte Gerät dürfte wie das spekulierte iPhone 6s über ein neues «A9»-SoC verfügen. Wie beim iPhone sind auch hier keine genauen technischen Spezifikationen zum Prozessor bekannt. Das neue Pro-iPad dürfte jedoch wie auch bereits das iPad Air 2 über 2 Gigabyte Arbeitsspeicher zurückgreifen können.

Wie gross der Leistungssprung vom A8 auf den A9 sein könnte, dazu gibt der vergangenen Herbst mit dem iPad Air 2 vorgestellte A8X-Prozessor einen Eindruck: dieser ist dank drei Cores bis zu 55 Prozent schneller als der A8. Der A9 dürfte entsprechend wohl noch schneller arbeiten.

Ganz neuen Gerüchten zufolge könnte Apple beim iPad Pro auch wieder auf eine spezielle X-Variante des iPhone-Prozessors setzen. Demzufolge könnte das grosse Tablet mit einem noch leistungsfähigeren A9X-SoC ausgerüstet werden.

Zur technischen Ausrüstung dürften auch LTE Advanced (bis zu 300 Mbps), aktuelles 802.11ac Wi-Fi und alle anderen, bereits im iPad Air 2 vorhandenen Sensoren und Gimmicks gehören. Vielleicht sogar auch ein tatsächlich nutzbarer NFC-Chip. Einige Gerüchte sprechen sogar von zusätzlichen USB-Anschlüssen, über welches das iPad Pro verfügen soll. Solche Berichte wie letztere sind aber mit äusserster Vorsicht zu geniessen.

Weiter soll das Gerät auf beiden Seiten über Lautsprecher verfügen. Dadurch könnte der Stereo-Effekt besser zur Geltung kommen.

Obwohl sich Apple bisher hartnäckig gegen Stylus-Stifte gewehrt hat, hält sich das Gerücht ebenso hartnäckig, dass Apple mit dem iPad Pro auch einen speziellen Stylus einführen wird. Dieser Stylus beherrsche die Force-Touch-Technologie und soll die Produktivität mit dem Tablet und Präzision von Eingaben (im Vergleich zu Fingern) verbessern. Jüngsten Gerüchten zufolge könnte das spekulierte iPad Pro wie angeblich auch das iPhone 6s über einen «3D Touch Display» verfügen, mit welchem das Gerät unterschiedliche Berührungsstärken erkennen kann (siehe Gerüchtesammlung zum «iPhone 6s»).

Ebenfalls gemunkelt wird, dass das iPad Pro mit einer erweiterten iOS-Version veröffentlicht wird. Konkret ist die Sprache von «iOS 9.1», welches verschiedene Anpassungen für das iPad Pro, wie beispielsweise über für das grössere Tablet optimierte Darstellungen von Siri und dem Mitteilungszentrum, verfügt. Das System soll in den vergangenen Wochen bereits in Webseiten-Zugriffsstatistiken gesehen worden sein.

In den Handel kommen soll das neue iPad Pro jedoch frühestens im November — in guter Verfügbarkeit wohl sogar erst später. Vorbestellungen sollen aber ab Ende Oktober möglich sein. Bis dahin könnte Apple auch iOS 9.1 fertig haben. Die Veröffentlichung der finalen Version von iOS 9.0 wird für in den nächsten 8 Tage erwartet. Angeblich wird es beim Pro indes kein günstiges 16-GB-Einstiegsmodell geben. Das grosse iPad werde mit 64 oder 128 GB ausgerüstet sein, so die Gerüchte. Preislich soll sich dieses «Monster iPad» im Bereich der Anschaffungskosten für ein neues MacBook befinden (mit dem es laut den Berichten ja auch in etwa die Abmessungen teilt).

iPad mini 4

Neben der Vorstellung des neuen «iPad Pro» soll Apple auch ein umfassendes Update für das iPad mini planen. Letztes Jahr wurde das kleine iPad nur minimal aktualisiert — das iPad mini 2 erhielt als «iPad mini 3» einzig einen «Touch ID»-Sensor, der Rest blieb quasi unberührt. Entsprechend setzt das aktuelle iPad mini noch auf Technologie aus 2013 — inklusive dem A7-Prozessor.

Das neue «iPad mini» soll mit dem anstehenden Update wieder zu einer «kleinen Variante» des iPad Air werden, dazu könnte das Gerät bei den Innereien grösstenteils auf die Komponenten des iPad Air 2 setzen. Das heisst entweder erhält das «iPad mini 4» einen A8X-Prozessor, oder den für das iPhone 6s und den iPad Pro spekulierten A9-Prozessor. Ausserdem könnte das iPad mini künftig über 2 GB RAM verfügen. Auch die Kamera-Ausstattung könnte jener des iPad Air 2 gleichgesetzt werden. Des Weiteren soll das Gehäuse gegenüber dem iPad mini 3 noch dünner ausfallen — genannt wird die Dicke des iPad Air 2 (6.1mm).

iPad Air 3

Glaubt man den Gerüchten, dann wird es vorerst kein iPad Air 3 geben. Das iPad Pro soll leistungstechnisch einstweilen das Top-Gerät bleiben, bevor das iPad Air später erneuert wird.

Mit der spekulierten umfassenden Aktualisierung des iPad mini würde dieses technisch dem iPad Air 2 gleichgesetzt, womit Apples iPad-Lineup fortan aus dem 12.9-Zoll grossen iPad Pro, und den technisch gleichgesetzten 9.7-Zoll grossen iPad Air 2 und 7.9-Zoll grossen iPad mini 4 bestünde.

Apple soll nichtsdestotrotz bereits an einer neuen iPad-Air-Version arbeiten, diese soll aber nicht vor dem Frühjahr 2016 auf den Markt kommen.

Oder doch erst im Oktober?

Trotz den jüngsten Gerüchten, wonach Apple die neuen iPads womöglich heute Mittwoch-Abend vorstellen wird, könnte der Mac-Hersteller die Vorstellung auch erst im Oktober durchführen. Insbesondere da die neuen Geräte laut den Gerüchten erst Ende Jahr verfügbar sein sollen, wäre ein eigener iPad-Event im Oktober (wie in den letzten Jahren) durchwegs denk- und für den Tablet-Markt wohl auch dankbarer. Ein eigener Event im Oktober könnte auch Apples starken Glauben an den Tablet-Markt weiter unterstreichen.

Quellen: 9to5Mac, AppleInsider und MacRumors Gönner-Abo

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