Microsoft-CEO Steve Ballmer kündigt Rücktritt an

Überraschend liess Microsoft soeben verlauten, dass sich Langzeit-CEO Steve Ballmer in den nächsten 12 Monaten pensionieren lässt. Ballmer werde noch so lange bei Microsoft bleiben, bis ein neuer CEO gefunden wurde, so das Software-Unternehmen in der Mitteilung.

Experten erwarteten schon lange ein Rücktritt des Microsoft-Chefs. Das Unternehmen schien in den letzten Jahren von einem Misserfolg zum nächsten zu gehen. Überraschend kommt die Mitteilung nun aber, da Ballmer erst am 11. Juli noch eine grosse Reorganisierung des Unternehmens ankündigte. Mit der neuen Firmen-Strategie versucht es Microsoft zu einer enger verwobenen Einheit zu werden. Die Firma soll nicht mehr als Ansammlung verschiedenster Sparten verstanden werden, sondern als ein Unternehmen. Der Umbau steht demzufolge auch unter dem Motto «One Microsoft». Initiiert wurde die Reorganisierung von Steve Ballmer — dies nachdem er den langjährigen Windows-Chef Steve Sinofsky entliess. Sinofsky galt davor als Geheimtipp für eine allfällige CEO-Nachfolge.

Da Sinofsky als CEO-Nachfolge nun nicht mehr in Frage kommen dürfte, gelangt die ehemalige Windows Co-Chefin und heutige Geräte-, Games- und Unterhaltungs-Chefin Julie Larson-Green in das Zentrum des Interesses. Larson-Green ist bereits über 20 Jahre bei Microsoft.

Die Börse reagiert auf die Nachricht vorerst positiv. Die Microsoft-Aktie ist mit einem Kräftigen Plus von 9 Prozent in den Handel an der Technologiebörse NASDAQ eingestiegen.

Steve Ballmer wurde im Januar 2000 CEO von Microsoft und beerbte in dieser Rolle Firmengründer Bill Gates. Während seiner nunmehr dreizehnjährigen Regentschaft hat Microsoft anfänglich mit Windows XP oder der Xbox grosse Erfolge feiern können, hat aber seit Mitte der 2000er-Jahre diverse kontroverse Produkte mit mässigem Erfolg lanciert — darunter Windows Vista, den «Zune»-Musik-Player oder jüngst Windows 8 und das Tablet «Surface RT». Auch hat das Unternehmen weiterhin Probleme mit seinen Internet-Geschäften Erfolge zu verbuchen.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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2 Kommentare

Kommentar von tomtom

Schade, noch ein paar Jahre mit Steve B. und Microsoft wäre definitiv am Ende. Aber Spass bei Seite! Einen solcher Rohrkrepierer an Innovation wünsche ich keiner Firma! Sein Unterhaltungswert war allerdings grandios. Ich erinnere mich gerne an sein Lachen und Spotten, als ein Tag zuvor das iPhone vorgestellt wurde und er es als zu teuer, und OHNE Tastatur, als Spielzeug bezeichnet hat, welches bei Geschäftskunden nie Fuss fassen werde. Unvergessen auch sein Developer-Dance. Einfach grandios! Auf der Komödiantenbühne werde ich dich vermissen, lieber Steve, aber als Entwickler hoffe ich, dass dein Nachfolger etwas mehr von Open-Source und von Einhaltung allgemeiner Standards hält.

Kommentar von schn0rkel

@tomtom “dass dein Nachfolger etwas mehr von Open-Source und von Einhaltung allgemeiner Standards hält”

Du meinst so wie Apple, Google und Yahoo? :-) OpenSource und Standards sind leider dem Schw***denken der aktuellen Konkurrenzsituation zum Opfer gefallen.

Man sollte nicht vergessen, dass Microsoft, im Gegensatz zu Apple, nicht mit schwindenden Gewinnen zu kämpfen hat im Moment. Im Gegenteil, das Geschäft brummt, auch wenn Windows 8 unbrauchbar ist. Klar gibt es auch Probleme (das Surface z.B.) - aber wer hat die nicht - Apple verkauft immer weniger Macs und hat sich mit Apple TV auch schon Rohrkrepierer geleistet.

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