Microsoft: Surface-Tablet muss ein Erfolg werden

Nachdem am Montag bereits Tim Cook an der «Goldman Sachs Technology and Internet Conference» gesprochen hat, folgte am Mittwoch ein Interview mit Microsofts CFO Peter Klein. In diesem Interview ging es unter anderem um das neu veröffentlichte Surface-Tablet. Peter Klein meinte dazu, dass man bei Microsoft keinen «Plan B» im mobilen Sektor habe. Es gehe für Microsoft vielmehr darum, den aktuellen Plan richtig umzusetzen und weniger darum, einen zweiten Plan in der Hinterhand zu haben. Für Microsoft sei es wichtig, den eigenen Plan konsequent umzusetzen und die richtigen Produkte am richtigen Ort zum richtigen Preis auf den Markt zu bringen. Man könnte die Aussagen von Klein so interpretieren, dass das Surface-Tablet Microsofts letztes Aufgebot ist, um auf dem stark wachsenden Tablet-Markt Fuss zu fassen. Peter Klein betonte zudem, Windows-Produkte für alle Bedürfnisse und für alle Preiskategorien entwerfen zu wollen. Ausdruck dieser Strategie sind die beiden Surface-Versionen «Surface RT» für den Heimanwender und «Surface Pro» für den professionellen Bereich. Ob diese Unterscheidung allerdings ausreichen wird, um genügend Kunden anzusprechen, muss sich noch zeigen.

Auf die Möglichkeit eines Misserfolges der ersten Surface-Tablets angesprochen, sagte Peter Klein, dass Microsoft dieselbe Strategie wie in der Vergangenheit befolgen werde. Die erste Generation der Xbox kostete Microsoft Milliarden von Dollar. Trotzdem investierte Microsoft laufend in das Produkt und die Xbox ist nun ein etabliertes Gerät auf dem Markt. Ob beim Surface-Tablet dieselbe Strategie funktionieren wird, ist allerdings unklar.

Gemäss den Analysten von IDC setzte Microsoft im vierten Quartal 2012 lediglich 900’000 Surface-Tablets ab. Im Gegensatz dazu verkaufte Marktführer Apple im gleichen Zeitraum rund 22.9 Millionen iPads. Damit zeigt sich, dass Microsoft noch ein langer Weg bevorsteht, um auf dem Tablet-Markt vom Nischenanbieter zum Schwergewicht aufzusteigen. Möglicherweise war Microsofts Markteinstieg zu spät, um überhaupt mittelfristig zu einem Schwergewicht aufsteigen zu können.

Microsoft verärgerte bei der Präsentation der Surface-Tablets die eigenen Industriepartner, da Microsoft zuvor keine Andeutungen gemacht hat, dass man nun selbst im Hardware-Sektor aktiv wird. Daraufhin fokussierten sich einige Hersteller weniger auf die Herstellung von Microsoft-Geräten und experimentierten stattdessen mit Produkten mit anderen Betriebssystemen. Welche langfristigen Folgen diese Strategie für Microsoft haben wird, lässt sich noch nicht abschätzen. Tendenziell dürfte es allerdings zu einer Stärkung von Android geführt haben.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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