Retina Display des neuen iPad mini fällt in Labortest ab

Die Spezialisten von DisplayMate haben in einem ausführlichen Test den Bildschirm des iPad mini mit Retina Display mit den Bildschirmen der Konkurrenz verglichen. Dazu wurden die Displays des Kindle Fire HDX 7 sowie des neuen Google Nexus 7 als Vergleichsmassstab beigezogen.
Von den Testern positiv hervorgehoben wird die Farbkalibrierung, die geringen Reflexionen, die sehr hohe Auflösung, die geringen Farbveränderungen bei einem veränderten Betrachtungswinkel sowie die Helligkeit und der Kontrast beim Bildschirm des iPad mini mit Retina Display.

Die Tester geben dem Retina Display des iPad mini trotzdem die schlechteste Note der drei getesteten Produkte. Der Hauptgrund für diese Bewertung liegt in Apples Wahl der Display-Technologie. Apple hat sich entschieden, das iPad mini mit Retina Display mit einem IGZO-Display auszurüsten. Google und Amazon, die für den Vergleich beigezogen worden sind, haben ihre Tablets mit einem «Low Temperature Poly Silicon»-Bildschirm ausgerüstet. Diese Bildschirm-Technologie ist gegenüber den IGZO-Bildschirmen überlegen. Während die IGZO-Bildschirme vor zwei Jahren der Konkurrenz noch überlegen waren, sind sie heute technologisch hinter den LTPS-Bildschirmen anzusiedeln.
Für Apple ist die LTPS-Technologie nicht unbekannt. Alle iPhones werden mit Bildschirmen ausgerüstet, die auf dieser Technologie basieren. Auch Samsung rüstet seine Smartphones mit den LTPS-Bildschirmen aus. Apple kann die Entscheidung für den Einsatz der IGZO-Displays deshalb nicht damit begründen, dass die hochwertigeren Bildschirme nicht in einer genügend hohen Anzahl verfügbar sind.

Die Spezialisten bemängelten des Weiteren die geringe Ausbeute bei der Herstellung der IGZO-Bildschirme. Aufgrund dieses Umstandes sah sich Apple angeblich gezwungen, zwei verschiedene Bildschirm-Technologien beim iPad mini mit Retina Display zu verwenden. Während einige iPad mini mit Retina Display mit einem IGZO-Bildschirm ausgestattet sind, wird bei den restlichen Geräten ein a-Si-Bildschirm verwendet. Diese Technologie ist grundsätzlich weniger energieeffizient als ein IGZO-Bildschirm. Apple kompensiert diesen Nachteil, indem bei den a-Si-Bildschirmen eine effizientere Hintergrundbeleuchtung eingesetzt wird.

In ihrem Vergleichstest kürten die Analysten die Quantenpunkt-Technologie zum Testsieger. Amazon lässt diese Technologie im Kindle Fire HDX verbauen. Die Farben werden mit den Quantenpunkt-Bildschirmen sehr satt dargestellt. Das Resultat ist dabei vergleichbar mit demjenigen bei OLED-Bildschirmen. Gegenüber den OLED-Bildschirmen sind die Quantenpunkt-Bildschirme aber um 15 bis 20 Prozent energieeffizienter.
Die Experten gehen davon aus, dass die Quantenpunkt-Technologie den Display-Markt in den nächsten fünf Jahren revolutionieren wird.

Im Vergleich zum iPad mini der ersten Generation hat Apple bei der neuen iPad-mini-Generation insbesondere den Bildschirm stark verbessert. Im Vergleich zum iPad Air fällt der Bildschirm des iPad mini mit Retina Display allerdings leicht ab. So werden die Farbtöne im Bereich um Blau, Rot und Magenta beim iPad mini nicht ganz so klar dargestellt wie beim iPad Air.
Trotzdem sind die von den Experten bemängelten Punkte im Alltagsgebrauch wohl kaum wahrnehmbar.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

Gönner-Abo

Ab CHF 5.– im Monat

👉🏼 Wir benötigen deine Unterstützung! Unterstütze macprime mit einem freiwilligen Gönner-Abo und mache die Zukunft unseres unabhängigen Apple-Mediums aus der Schweiz mit möglich.

macprime unterstützen