Swisscom will dank «WLAN interworking» bessere Empfangsqualität in Häusern

Der grösste Schweizer Mobilfunkanbieter Swisscom möchte die Empfangsqualität in Häusern verbessern und führt dazu eine neue Technologie in ihrer Infrastruktur ein: «WLAN interworking». Dank dieser Technologie sollen entsprechend ausgerüstete Mobiltelefone künftig auch das im Haus verfügbare WiFi-Netz für Telefonate nutzen können.

Stefan Rechsteiner

Bereits 94 Prozent der Schweizer Bevölkerung soll laut Swisscom zugriff auf das 4G/LTE-Netz des Branchenprimus haben. Über 99 Prozent werde mindestens mit 2G oder 3G versorgt, so Swisscom. Während der Ausbau der Netze weiter voranschreitet, will das Unternehmen nun auch die Empfangsqualität innerhalb von Gebäuden verbessern. Insbesondere in Gebäuden mit modernen Betonwänden oder mit hohen Wärmedämmungen ist der Mobilfunkempfang laut Swisscom häufig eingeschränkt.

Durch die Nutzung neu verfügbarer UMTS- und LTE-Mobilfunkfrequenzen und dem anhaltenden Ausbau der 4G/LTE-Abdeckung, soll in den kommenden Wochen auch der Empfang in Gebäuden weiter verbessert werden.
Spätestens in einem Jahr sollen Swisscom-Kunden auch ihr eigenes WiFi-Netz für das Telefonieren mit dem Mobiltelefon nutzen können — dies dank «WLAN interworking».

Die Technologie erlaubt es Nutzern, über das heimische WiFi-Netz zu telefonieren. Die Anrufe erfolgen über die normale Mobiltelefonnummer, es müsse also nichts zusätzlich installiert oder eine separate App geöffnet werden. Auch können eingehende Anrufe durch WLAN interworking über die eigene Mobiltelefonnummer entgegen genommen werden.
Bereits seit Jahren wählen Mobiltelefone automatisch zwischen 2G, 3G und 4G/LTE dasjenige Netz aus, über welches der beste Empfang gewährt wird («vertical handover»). Mittels «WLAN interworking» wählt das Mobiltelefon zusätzlich auch das verfügbare WLAN als mögliches Netz aus. Dabei soll — wie beim Wechsel zwischen den Mobilfunkstandards — auch der Wechsel zwischen WLAN und 2G/3G/4G/LTE während einer laufenden Verbindung ohne Unterbruch möglich sein.

Die Nutzung des WiFi-Netzes als Mobilfunknetz soll Swisscom-Kunden derweil keine zusätzlichen Kosten bescheren. Anrufe sollen wie normale Telefonate im Mobilfunknetz verrechnet werden.

Swisscom möchte «WLAN interworking» nun in den kommenden Monaten ausbauen und intensiv testen. Ab dem zweiten Halbjahr 2015 soll die Technologie dann den Kunden zur Verfügung stehen.
Noch soll es keine Mobiltelefone geben, welche die Technologie beherrschen. Laut Angaben der Swisscom sollen aber erste Geräte, welche «WLAN interworking» beherrschen, in den «kommenden Monaten» auf den Markt kommen.

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