Tim Cook an WSJ-Konferenz: Kooperiert Apple bald mit Alibaba?

Apples CEO Tim Cook hat sich an der WSJD-Live-Konferenz den Fragen des Wall-Street-Journal-Chefredaktors gestellt. Im Rahmen der Konferenz äusserte sich Cook über den Erfolg von Apple Pay, die Wichtigkeit des iPhones, über das Produktionsende des iPod classic und zu diversen anderen Themen.

Patrick Bieri

Apples CEO Tim Cook hat sich anlässlich der WSJD Live conference den Fragen des Wall Street Journal Chefredaktors Gerard Baker gestellt. Dabei gewährte der CEO interessante Einblicke in sein Unternehmen.

Händler blockieren Apple Pay: Tim Cooks Reaktion

Tim Cook äusserte sich im Interview dazu, dass sich einige Händler entschieden haben, Apple Pay in ihren Geschäften zu blockieren. Er hält die Aktion der beiden Drogerie-Ketten CVS und Rite Aid für ein «Scharmützel».

Die beiden Unternehmen wollen zusammen mit anderen Händlern ein eigenes Zahlungssystem aufbauen, welches über einen QR-Code funktioniert. Tim Cook ist von dieser Idee nicht begeistert: Die Händler müssten ihre Kunden lieben, damit sie im Markt bestehen können. Seiner Ansicht ist das von den Händlern favorisierte System CurrentC zu kompliziert.

Apple Pay sei derweil bereits ein grosser Erfolg. Innerhalb der ersten 72 Stunden nach der Einführung am vergangenen Montag wurden laut Cook bereits über eine Million Kreditkarten für Apple Pay aktiviert. Der mobile Bezahldienst von Apple habe damit bereits jetzt mehr «digitale Portemonnaies» in den USA als alle anderen mobilen Bezahldienste zusammen.

Tim Cook: US-Steuersystem ist zu komplex

Von Baker wurde Cook auf die beiden Steueroptimierungssysteme «Double Irish» und «Dutch Sandwich» angesprochen. Apple hat in der Vergangenheit grosse Anstrengungen unternommen, um die eigene Steuerlast zu reduzieren. Auch in der Schweiz soll Apple kaum Steuern bezahlen. Tim Cook und der ehemalige Apple CFO Peter Oppenheimer mussten deshalb auch schon vor einem US-Kongressausschuss aussagen.

Gemäss Tim Cook zahlt Apple in den USA sehr viele Steuern. Das US-Steuersystem sei zu komplex für viele Unternehmen, wie Tim Cook weiter ausführte.

Apple Watch muss täglich geladen werden

Tim Cook äusserte sich im Interview nicht dazu, wie lange die Batterielaufzeit der Apple Watch sein wird. Auf eine überlange Batterielaufzeit macht der Apple CEO den Kunden allerdings keine Hoffnung: Die Apple Watch müsse im Normalfall jeden Tag geladen werden, so Cook.

Das iPhone bleibt das wichtigste Standbein des Unternehmens

Gegenüber Baker sagte Tim Cook, dass der Erfolg des iPhones auch in den nächsten Jahren zentral sein wird für das Wohlergehen von Apple. In den nächsten 5 Jahren sollen mindestens 50 Prozent des Umsatzes mit dem Verkauf der iPhones erzielt werden, wie Tim Cook sagte.

iPod classic: Überarbeitungs-Aufwand war zu gross

Apple hat nach dem Special Event vom 9. September 2014 den Verkauf des iPod classic eingestellt. Gemäss den Aussagen von Tim Cook war der Entwicklungs-Aufwand zu gross, um den einzigen noch mit einer mechanischen Festplatte ausgerüsteten iPod zu überarbeiten. Im Vergleich dazu waren nur noch wenige Kunden bereit, den iPod classic zu kaufen.

Bald Partnerschaft mit Alibaba?

Tim Cook wird sich noch in dieser Woche mit dem Vorsitzenden des chinesischen Internet-Konzerns Alibaba treffen. Die beiden Unternehmens-Führer wollen über eine mögliche Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen verhandeln, wie Tim Cook an der WSJD Live conference sagte. Apple und Alibaba werden «hoffentlich etwas zusammen machen», wie der Vorsitzende von Alibaba, Jack Ma, an einem anderen WSJD-Live-Conference-Interview sagte.

In welchen Bereichen die beiden Unternehmen kooperieren könnten, ist noch unklar: Möglicherweise werden die beiden Unternehmen bald im Markt für mobile Bezahllösungen zusammenarbeiten. Während Apple erst in der letzten Woche Apple Pay offiziell freigeschaltet hat, ist Alibaba seit längerem mit Alipay auf dem Markt aktiv.

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