Trotz Fortschritten: Foxconn verstösst weiterhin gegen chinesische Arbeitsgesetze

Die «Fair Labor Association» hat am Donnerstag ihren Abschlussbericht über die Arbeitsbedingungen bei Foxconn veröffentlicht. Die Organisation ist gemäss den eigenen Aussagen sehr zufrieden mit den Fortschritten, die Foxconn in den letzten Monaten gemacht hat.
Dank den eigenen Anstrengungen erfüllt Foxconn nun die von der FLA definierte maximale Arbeitszeit von 60 Stunden pro Woche. Das Unternehmen ist allerdings noch nicht in der Lage, die chinesischen Arbeitsgesetze vollständig einzuhalten. Gemäss den Regularien dürfen chinesische Arbeiter maximal 36 Überstunden pro Monat leisten. Mit diesen Überstunden steigt die maximal zulässige Wochenarbeitszeit auf 49 Stunden. Foxconn erreicht diese Vorgaben momentan noch nicht in allen Fällen.

Die FLA hatte in diesem Jahr die Möglichkeit, insgesamt drei Fabriken von Foxconn zu besichtigen. Gemäss der Organisation hat Apples wichtigster Zulieferer bei den Betriebsbesichtigungen umfassend kooperiert. Die Prüfer konnten sich innerhalb der Gebäude frei bewegen. Gelobt wurde unter anderem die Installation zusätzlicher sanitärer Anlagen sowie der Bau neuer Ausgänge. Insbesondere die letzte Massnahme dürfte zu einer beträchtlichen Steigerung der Arbeitssicherheit beitragen.

Auch nach dem Ende des FLA-Audits erwartet die Organisation von Foxconn die Fortsetzung des Engagements bei den Arbeitsbedingungen. Die FLA erwartet von Apple und Foxconn, dass das Monitoring der Arbeitszeiten aufrechterhalten bleibt, damit bald auch die chinesischen Arbeitsgesetze vollständig eingehalten werden können. Apple kommt dieser Forderung bereits jetzt nach, indem immer zu Beginn des Jahres der «Supplier Responsibility Report» veröffentlicht wird. In diesem Bericht nennt Apple die wichtigsten Daten zu den Produktionsbedingungen in China.

Im Februar 2012 gab Apple bekannt, die Arbeitsbedingungen beim wichtigsten Zulieferer einem speziellen Audit unterziehen zu wollen. Die in der Folge als zahnlos kritisierte FLA scheint in der Zwischenzeit einen guten Job gemacht zu haben. In regelmässigen Abständen hat die Organisation Berichte über die Arbeitsbedingungen bei Foxconn veröffentlicht. Es zeigte sich dabei eine stetige Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Im Zwischenbericht vom Mai 2013 kritisierte die Organisation beispielsweise die zu hohen Überstunden. Seither ist die Anzahl der Überstunden gesunken.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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