WWDC 2010: Details zu den «Safari Extensions»

Apple hat mit Safari 5 die «Safari Extensions» eingeführt. Wer Add-Ons von Mozillas Firefox oder Google Chrome kennt, sollte diese nicht als direkte Referenz zu den «Safari Extensions» ansehen. Apple verfolgt mit den «Safari Extensions» nämlich einen etwas anderen Weg und auch die Möglichkeiten, die «Safari Extensions» im Browser haben, sind ganz andere, als diejenigen der Add-Ons bei Firefox und Chrome.

Zwar ist es mit «Safari Extensions» ebenfalls möglich, dem Browser zusätzliche Funktionen beizubringen, diese begrenzen sich jedoch primär auf die Anzeige der Webinhalte, die Safari darstellt. Mit den Extensions ist es möglich, in der Safari-Toolbar eigene Icons zu platzieren, zudem kann eine neue Toolbar sowie Kontextmenü-Einträge angelegt werden. Weiter können Inhalte in den Viewport angezeigt werden und eigene Scripts und Stylesheets über Webseiten gelegt werden (vergleichbar mit dem bekannten «Helvetireader» für Google Reader).

Safari Extensions werden ausschliesslich mit den Darstellungssprachen HTML und CSS sowie der Script-Sprache JavaScript erstellt. Eine JavaScript API erlaubt Interaktionen mit dem Browser und der angezeigten Webseite, die normalerweise nicht möglich sind.

Alle Safari Extensions müssen zuerst von Apple mit einem Zertifikat ausgestattet werden, dieses Zertifikat stellt sicher, dass die Extension das Surferlebnis nicht negativ beeinflussen und dass nur der Entwickler die Extensions aktualisieren und weiterentwickeln können. Alle Entwickler müssen sich deshalb beim kostenlosen «Safari Developer Programm» anmelden und dort Zertifikate für ihre Extensions anfordern.

Ein Plug-In kann Safari zum Beispiel weitere Medienformate beibringen, eine Extension hingegeben bringt Safari weitere Funktionen bei. Das heisst sowohl die bewährten Plug-Ins wie auch die neuen Extensions erweitern im Grunde genommen die Funktionalität des Browsers: Während Plug-Ins darauf beschränkt sind, Safari mit neuen Medienformaten als die nativ bereits unterstützen zu erweitern, erlauben es Extensions, den Browser selbst zu personalifizieren und zu erweitern und sie interagieren mit den angezeigten Webinhalten. Plug-Ins können zudem keine Elemente auf den angezeigten Webinhalt platzieren oder dem Safari-Fenster neue Icons und Toolbars hinzufügen.

Die Architektur der Safari Extensions besteht im Generellen aus zwei Teilen: jener Teil der mit der Safari-Applikation an und für sich und einen anderen Teil, der mit der Webinhalte-Anzeige interagiert. Jener Teil, der mit der Safari-Applikation interagiert, baut auf einfache HTML-Seiten und/oder einer Extension-Bar und Kontext-Menüs auf, während der Webinhalte-Teil auf JavaScripts und CSS-Dateien beruht, welche in die Webanzeige eingebettet wird. Die JavaScript-APIs, welche zusätzliche Interaktionen mit dem Safari-Browser sowie der angezeigten Webseite erlauben, sind ebenfalls in mehrere Teile unterteilt: Mittels den Safari Application APIs können Safari Fenster und Tabs angesprochen werden, mit den «Safari Extension APIs» können den aktiven Safari-Fenstern Scripts, Stylesheets, Toolbar-Elemente sowie Kontext-Menü-Elemente für die eigene Extension hinzugefügt und entfernt werden. Mittels den Injected Scripts kann die Webinhalte-Anzeige ausgelesen und verändert werden und mittels Events können Maus-Klicks auf Toolbar- oder Kontext-Menü-Elemente gehandelt werden. Eine Extension besteht schlussendlich aus einer globalen HTML-Seite, einer Extension Bar, einzubettenden JavaScripts und Stylesheets sowie einer Grafikdatei für das Extension-Icon.

Im Apple Developer Center können Extension-Entwickler die Einstellungen ihrer Extensions jederzeit ändern und das ganze Extension «via Web» bearbeiten, verbessern und aktualisieren.

Wie eine solche Safari Extension aussehen könnte und was in nur vier Tagen Entwicklungszeit möglich ist, das zeigt Panic an der WWDC mit der Extension «Coda Notes» (erst Preview). Erste Extensions zum selbst installieren tauchen bereits im Internet auf, so zum Beispiel BuildWith

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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