Telephoto + Circular Polarizing Lens

Vor gerade einmal zwei Jahren starteten die Macher des olloclips mit der Produktion der wechselbaren Linsen für das iPhone. Nach dem Erfolg der ersten Generation hat das Unternehmen mit den «Telephoto + Circular Polarizing Lens» ein weiteres Linsenpaar auf den Markt gebracht. Wir haben getestet, ob auch bisherige Nutzer des olloclips den Kauf des zweiten Modells ins Auge fassen sollen.

Patrick Bieri

Wobei handelt es sich beim olloclip?

Beim olloclip handelt es sich um ein wechselbares Objektiv für die iSight-Kamera auf der Rückseite des iPhones. Dabei wird ein speziell entwickelter Adapter über die Kamera des iPhones gesteckt. Der Adapter ist so gestaltet, dass der Ausschalt-Knopf dabei nicht gedrückt wird. Der Adapter passt genau auf das iPhone und hält so die Linsen fest an ihrem Platz.
Die hier von uns getesteten «Telephoto + Circular Polarizing Lens» sind mit dem iPhone 4 und 4S oder dem iPhone 5 und 5s kompatibel.

Erster Eindruck

Wie bereits die erste Generation des olloclips macht das zweite Modell einen exzellent verarbeiteten Eindruck. Das Gehäuse ist aus Aluminium gefertigt, während die Linsen aus beständigem Glas hergestellt wurden. Der für das Linsen-Gehäuse gewählte Blauton macht einen noch edleren Eindruck als das Rot der ersten Generation. Der Hersteller hat ausserdem die Verarbeitungs-Qualität des Produktes noch einmal gesteigert.

Die zweite Generation des olloclips wird nicht mehr nur mit einem, sondern mit zwei Schutz-Säcklein ausgeliefert. Während eines der beiden Säcklein dem Schutz der Telephoto-Linse dient, ist das Zweite für den Schutz der Circular-Polarizing-Linse gedacht. Beide Säcklein können auch zum Putzen der Linsen verwendet werden. Die Verarbeitungsqualität dieses Zubehörs ist wie diejenige des Hauptproduktes hervorragend.

Mitgeliefert wird der olloclip mit zwei kleinen Täschchen
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Schade ist, dass lediglich das Tele-Objektiv mit einer Schutz-Abdeckung ausgeliefert wird. Immerhin ist die Plastik-Kappe deutlich robuster als diejenige bei des ersten olloclips. Beim Polarisations-Filter muss sich der Nutzer mit dem Schutz-Säcklein zufriedengeben. Dies ist ein kleiner Wermutstropfen, wenn man bedenkt, dass es sich dabei um das grösste Objektiv handelt. Damit ist dieses besonders anfällig für Fingerabdrücke auf dem Glas.

Telephoto-Linse

Während sich der Hersteller bei der ersten Generation des olloclips auf das Makro-, das Weitwinkel- und das Fischaugen-Objektiv konzentriert hat, lanciert olloclip nun zum ersten Mal ein Tele-Objektiv. Dank diesem Tele-Objektiv kann der Bildausschnitt um das Zweifache vergrössert werden. Der Nutzer hat jedoch keine Möglichkeit, die Vergrösserung zu verändern — es handelt sich also um kein Zoom- sondern um ein Objektiv mit fester Brennweite. Mit dem Telephoto-Objektiv erhält der ambitionierte iPhone-Fotograf ein sinnvolles Instrument, um den digitalen Zoom der iPhone-Kamera umgehen zu können. Es versteht sich von selbst, sei aber hier noch einmal erwähnt: der optische Zoom des olloclips ist um Welten besser als der digitale Zoom des iPhones.
Durch die selektive Fokussierung der fotografierten Objekte sollen diese besonders gut aus dem Hintergrund hervorstechen, wie olloclip verspricht. Bei unserem Test zeigte sich, dass olloclip nicht zu viel versprochen hat. Die mit montiertem Tele-Objektiv aufgenommenen Fotos wirken insbesondere im Zentrum klar und machen einen qualitativ sehr guten Eindruck. Die Farben wirken auch mit dem Objektiv natürlich. Je nach Motiv ergaben sich allerdings Unschärfen an den Rändern. Diese Unschärfen liessen sich im Test reduzieren, indem man den digitalen Zoom der iPhone-Kamera nutzt.

Ohne und mit Telephoto-Lens: Während das Zentrum des Fotos scharf ist, sind die Ränder sehr unscharf und leicht vignetiert
Ohne und mit Telephoto-Lens: Während das Zentrum des Fotos scharf ist, sind die Ränder sehr unscharf und leicht vignetiert
Ohne und mit Telephoto-Lens: Während das Zentrum des Fotos scharf ist, sind die Ränder sehr unscharf und leicht vignetiert
Ohne und mit Telephoto-Lens: Während das Zentrum des Fotos scharf ist, sind die Ränder sehr unscharf und leicht vignetiert

Circular-Polarizing-Linse

Polarisations-Filter sind bislang eher in der professionellen Fotografie angesiedelt. Dank diesem Filter werden bestimmte Lichteinfälle blockiert, was zu einer naturgetreueren Farbwiedergabe führt. Zudem versprechen die Macher des olloclips eine Reduktion der Blendwirkung sowie weniger Reflexionen durch den Einsatz des Filters.

Bei der Formgebung des Polarisations-Filters zeigt sich die Weitsicht, welche der Hersteller beim Design des Linsengehäuses walten liess. Dank einem beigelegten Adapter kann der Polarisations-Filter auch am Weitwinkelobjektiv des ersten olloclips angebracht werden. Auf das Fischaugen-Objektiv des ersten olloclips passt der Filter sogar ohne Adapter. Damit kann der Polarisations-Filter auch an den bisherigen Objektiven genutzt werden. Um den Filter mühelos wechseln zu können, wird dieser allerdings nicht mit dem Objektiv verschraubt, sondern mit einem Gummi fixiert. Der Gummi machte im Test einen robusten Eindruck. Wie sich der Gummi nach einem längeren Einsatz verhält, liess sich aufgrund des Testzeitraumes nicht feststellen.

Der Polarisations-Filter verfügt an der Spitze über einen Drehmechanismus, über welchen der Filter justiert werden kann. Dabei muss man allerdings aufpassen, dass man nur den Drehmechanismus und nicht den gesamten Aufsatz dreht.
Durch das Drehen der Linse verändert sich der Lichteinfall, womit sich verschiedene Polarisations-Effekte erzielen lassen. Je nach Filter wird ein bestimmter Lichteinfall unterdrückt oder Reflexionen werden entfernt. Beispielsweise konnten wir bei unserem Test ein satteres Blau bei Aufnahmen des Himmels erreichen. Auch wird durch den Filter die Reflexion der Wasseroberfläche reduziert. In dunkeln Räumen können gewisse Lichtquellen unterdrückt werden, womit man bestimmte Elemente besser in Szene setzen kann.
Das Justieren des Filters geht sanft vonstatten, was bei uns einen angenehmen Eindruck hinterlassen hat. Dank der sanften Justierung sollte es auch für den Laien kein Problem darstellen, den Filter optimal anzupassen. Allerdings braucht man jeweils etwas Zeit, um den Filter optimal einzustellen — was aber bei allen Pol-Filtern der Fall ist. Für Nutzer, welche sich nicht mit Polarisations-Filtern auskennen, hat olloclip im Internet eine spezielle Hilfsseite eingerichtet.

Mit dem Pol-Filter lassen sich z.B. Spiegelungen aus Fenstern entfernen.
Mit dem Pol-Filter lassen sich z.B. Spiegelungen aus Fenstern entfernen.
Hier auf der Wasseroberfläche links sehr gut erkennbar ist der eine runde Bereich, dessen Licht tatsächlich absorbiert wird.
Hier auf der Wasseroberfläche links sehr gut erkennbar ist der eine runde Bereich, dessen Licht tatsächlich absorbiert wird.

Das Teleobjektiv sowie die Polarisations-Linse sind zu einem Preis von CHF 99.90 im Fachhandel erhältlich. Angeboten wird das Linsensystem für das iPhone 4/4S sowie das iPhone 5/5s.

Fazit

Mit den «Telephoto + Circular Polarizing Lens» ist olloclip eine sinnvolle Weiterentwicklung der Produktpalette gelungen. Die beiden neuen Objektive sind noch hochwertiger verarbeitet als die erste Generation und machen einen edlen Eindruck. Die mit den Objektiven gemachten Fotos übertreffen qualitativ diejenigen, welche ohne die Objektive aufgenommen wurden. Die Linsen lassen sich aufgrund ihrer geringen Grösse leicht transportieren, was deren Einsatzmöglichkeit erweitert. Der Preis von etwa 100 Schweizer Franken für die beiden Linsen mag auf den ersten Blick hoch erscheinen. Dafür erhält man mit den qualitativ hochwertigeren Fotos einen grossen Gegenwert. Zudem kann man davon ausgehen, dass auch eine in Zukunft veröffentlichte Linse von olloclip mit dem Polarisations-Filter kompatibel sein wird. Wer bereits ein olloclip besitzt, erwirbt sich mit diesem neuen olloclip eine leistungsfähige Ergänzung. Trotz des hohen Kaufpreises dürfte keiner der Käufer den Kauf dieses Gadgets bereuen.

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