Auch der App Store wird von Spam nicht verschont

Dass Apple einen undurchsichtigen und oftmals willkürlichen Zulassungsprozess für neue Apps zu pflegen scheint, ist nichts Neues. Man hörte in den vergangenen Tagen von einigen namhaften Aussteigern (zum Beispiel «Steven Frank») aus dem iPhone Entwicklungsgeschäft.

Doch dass genau dieser Prozess nun als Geldmaschine ausgenutzt wird, ist schon etwas kurios.
So hatte ein 26-köpfiges Entwicklerteam aus Neu Delhi in Indien in den letzten Monaten über 940 Applikationen entwickelt und in den App Store gestellt. Dass unter einer durchschnittlichen Entwicklungszeit von nur wenigen Stunden pro App die Qualität leidet, liegt auf der Hand. Nun sind diverse Kundenbeschwerden bei Apple mit Hinweisen auf fehlerhafte Inhalte sowie schlechte Stabilität eingegangen. Auch fehlten der Herstellerfirma «Perfect Acumen» (übersetzt «Perfekter Scharfsinn») die nötigen Rechte, um den von anderen Webseiten verwendeten Inhalt in ihren kostenpflichtigen Apps einbetten zu dürfen.

Gemäss TechCrunch hat die Firma mit den durchschnittlich 4.99 USD teuren Apps mehrere tausend Dollar pro Tag verdient und ist so zum dritt-meist profitablen App-Hersteller aufgestiegen. Der perfekte Scharfsinn ist nun auch für Apple zu viel: Kurzerhand wurden alle 943 Applikationen aus dem App Store entfernt. Auf finanzielle Entschädigung für betroffene Kunden oder Rechteinhaber betroffener Websites gibt es kaum Hoffnung. Es bleibt nur zu Hoffen, dass Apple aus den gemachten Fehlern bei der Zulassung von Apps lernt und ihren Prozess verbessert und so ehrlichen Entwicklern das Leben erleichtert.

Von Simon Balz
Veröffentlicht am

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