Ende von Wuala - Einknicken vor der Konkurrenz?

Der Cloudspeicher-Anbieter Wuala wird seinen Betrieb per 15. November definitiv einstellen. Über die Gründe schweigt das Unternehmen. Möglicherweise wurde der Konkurrenzdruck zu gross.

Patrick Bieri

Der Schweizer Cloudspeicher-Anbieter Wuala stellt seinen Betrieb am 15. November 2015 ein, wie das Unternehmen auf der firmeneigenen Webseite mitgeteilt hat.

Seit dem 17. August verkauft das Unternehmen keinen Online-Speicherplatz mehr. Bereits ab dem 30. September wird es nicht mehr möglich sein, Dateien in der Wuala-Cloud abzulegen. Ab diesem Datum an können die Daten nur noch gelesen werden.

Abo-Kosten werden zurückerstattet - Vielleicht

Personen, die ein Abo für einen längeren Zeitraum erworben haben, werden gemäss Wuala so gestellt, als ob sie das Abo am 17. August gekündigt hätten. Wenn nach dem Ende der Kündigungsfrist noch ein Guthaben des Kunden besteht, wird dies grds. zurückerstattet. Gemäss Wuala gibt es allerdings Ausnahmen zu dieser Regel: Welche dies genau sind, ist auf der Webseite von Wuala nicht ersichtlich.

Tresorit als Alternative

Damit die Wuala-Kunden nicht zu verschiedenen Cloud-Anbietern abwandern, empfiehlt Wuala einen Wechsel zum Speicher-Anbieter Tresorit. Auch dieser Speicher-Anbieter kommt aus der Schweiz und nutzt Rechenzentren innerhalb Europas, um die Daten zu speichern. Gemäss Eigenwerbung ist Tresorit einfacher zu nutzen als WUALA und bietet gleichzeitig denselben Sicherheitsstandard. Auch die Schweizer Datenschutzrichtlinien sollen vom Speicher-Anbieter eingehalten werden.

Tresorit bietet den aktuellen Wuala-Kunden im ersten Jahr Vorzugskonditionen, wenn sie jetzt ihre Daten bei Tresorit ablegen. Das Monats-Abo kostet mit 100 GB Speicherplatz 7.50 Euro anstatt 10 Euro und 1 TB Speicher ist je nach Anzahl der Nutzer ab 30 Euro anstatt 40 Euro erhältlich.

Keine Angaben von Gründen

In der Mitteilung fehlt es an der Angabe von Gründen, welche zum Ende des Angebots geführt haben. Möglicherweise ist es Wuala in den letzten Jahren nicht gelungen, das Angebot gewinnbringend auf dem Markt zu positionieren.

Im Jahr 2014 hat Wuala vollständig auf kostenpflichtige Angebote umgestellt. Den bestehenden Kunden wurde im Zuge der Umstellung versprochen, sie können weiterhin 5 GB kostenlosen Speicher nutzen. Dieses Versprechen hielt allerdings nur wenige Monate: Später wurde allen Kunden das kostenlose Speicher-Abo gekündigt.

Der Markt für Cloudspeicher ist hart umkämpft. Neben zahlreichen kleineren Anbietern bieten auch Apple, Google, Amazon oder Microsoft eigene Cloudspeicher an. Zahlreiche Dienste sind in einem beschränkten Umfang kostenlos zu nutzen.

Vom Startup zur LaCie-Konzerntochter

Wuala wurde im Jahr 2008 der Öffentlichkeit zur Nutzung freigegeben. Mit dem Dienst des EHT-Startups war es möglich, die Dateien bereits vor dem Hochladen zu verschlüsseln.
Im Jahr 2009 wurde Wuala von LaCie übernommen.

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2 Kommentare

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Kommentar von magoo

Das ist schade, denn Cloud Speicher die unsere Daten in der Schweiz (oder eventuell in Europa) speichern, haben wir bitter nötig. Tresorit ist eine interessante Alternative (eine limitierte “Basic” Version ist [noch] kostenlos verfügbar). Zugriff auf die gespeicherten Dateien kann man an andere geben durch ein privates link. Dieses funktioniert aber leider nicht im Safari Browser sondern nur in Firefox oder Chrome.

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