Führungswechsel bei RIM

Führungswechsel bei RIM: Der bisherige COO Thorsten Heins löst die beiden CEOs Mike Lazaridis und Jim Balsillie an der Spitze ab, wie das kanadische Unternehmen bekannt gab. Damit zieht sich der Gründer von RIM, Mike Lazaridis, auf den Posten des stellvertretenden Chefs des Verwaltungsrates zurück. Jim Balsillie wird einfaches Mitglied in diesem Gremium. Mike Lazaridis meinte, dass in jedem erfolgreichen Unternehmen einmal die Zeit käme, in der die Gründer erkennen müssen, dass es Zeit für eine neue Führung sei und dies sei bei RIM nun der Fall. RIM kämpft schon länger gegen sinkende Marktanteile und sinkende Gewinne. Waren 2009 in den USA noch 44 % der verkauften Smartphones BlackBerrys, sind es inzwischen nur noch 10 %. Vor allem Apple mit dem iPhone, aber zunehmend auch Google mit Android, machen dem Konzern aus Waterloo Konkurrenz. Auch der Einstieg ins Tabletgeschäft kam zu spät und das Unternehmen konnte in diesem Geschäftsbereich nie richtig Tritt fassen. Zuletzt kam RIM mit dem Ausfall seiner Server in die Schlagzeilen, welcher bis zu drei Tage dauerte und einen grossen Imageschaden verursachte. Schon seit längerem machten grosse Investoren Druck, damit die Führung ausgetauscht wird. Verglichen mit ihrem Höchststand im Jahr 2008 verlor die RIM-Aktie ca. 90 Prozent an Wert. Mit Thorsten Heins übernimmt nun ein ehemaliger Siemens-Manager das Steuer. Analysten sind skeptisch, ob dieser den Niedergang des Unternehmens stoppen kann. Heins sei ein Ausführer und kein Visionär und es wird für ihn wohl sehr schwierig, den Leuten klar zu machen, wieso sie sich ein BlackBerry kaufen sollten, meint Morgan Stanley Analyst Ehud Gelblum.
Mit dem im Vergleich zu früher sehr viel tieferen Kurs könnte RIM ein interessantes Übernahmeziel sein, denn die Firma besitzt ein grosses Patenteportfolio, was im «Patentschlachtzeitalter» von grossem Nutzen sein kann. Spekulationen sprechen von Samsung und HTC, welche Interesse an RIM haben könnten.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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