MacBook Pro Testbericht: Design, Tastatur & Anschlüsse

Seit gut drei Wochen testen wir das neue MacBook Pro. Die Testberichte werden wir nicht wie bisher bewohnt nur in einem einzigen Review veröffentlichen, sondern werden am Book jeweils ein Kriterium nach dem anderen ‘durcharbeiten’, testen und euch vorstellen. Abschliessend stellen wir alle so zusammengebrachten Testberichte als abschliessendes Review online.

Begonnen hatten wir die Testberichte-Reihe mit dem neuen Multi-Touch Glas Trackpad. Heute folgt Teil 2 mit dem Design, der Tastatur und den Anschlüssen des MacBook Pros. In den kommenden Textberichten folgen Eindrücke und Tests über das Display, die Hitzeentwicklung und die Leistung des neuen MacBook Pros.

Design

Das neue Unibody-Konzept ist nicht nur Marketing und ein Vorteil für die Fertigung seitens Apple, sondern bietet auch für den Endbenutzer Vorteile. Wer das Glück hatte, und sich mal ein MacBook-Unibody-Bausatz im «Rohzustand» anschauen konnte, kann bezeugen, dass alleine schon dieser eine Teil des MacBooks überraschend stabil ist, auch mit etwas Gewalt lässt es sich nicht verbiegen. Dazu packe man nun noch alle Innereien, die untere Abdeckung sowie natürlich den ‘Deckel’ mit Display und schon hat man das neue MacBook. Ganz so einfach ist es natürlich nicht - aber von aussen hat es den Anschein. Das Gehäuse ist unglaublich stabil und man sieht im normalen Betrieb keine einzige Schraube und kaum einen Spalt oder eine «Naht». Die gesamte untere Hälfte besteht aus einem Stück, einzig die Tasten der Tastatur, der Einschaltknopf und das Trackpad sind eingefügt worden. Somit sind nur unten auf der Unterseite vier einzelne Schrauben sowie kleine Spalten sichtbar. Zum einen bei der Abdeckung für den Akku und die Festplatte und zum anderen bei der Abdeckung der gesamten anderen Innereien (mit den vier Schrauben). Der Deckel ist wie bisher ebenfalls aus einem einzigen Alu-Stück und natürlich mit der neuen Glasscheibe ausgerüstet (dazu mehr im Abschnitt «Display»). Dadurch, dass alles aus einem Stück Aluminium besteht, ist das ganze Gehäuse nicht nur stabiler, sondern auch viel eleganter. Schöne Details sind unter anderem auch die Vertiefung der Tastatur oder die Kerbe zum öffnen des Books. «Alles wie aus einem Guss.»

Die Anschlüsse sind neu allesamt auf der linken Seite angebracht - der DVD-Brenner ist erstmals seit fast acht Jahren bei einem Pro-Laptop von Apple nicht mehr vorne, sondern wieder wie früher auf der rechten Seite platziert. Gleich daneben (also etwa in der Mitte der rechten Seite) wurde das KeyLock angebracht. An der vorderen Seite ganz rechts hat es einen dünnen, schwarzen Streifen von einem Zentimeter Länge - dies ist der Infrarot-Receiver. Gleich daneben, von blossem Auge nur aus nächster Nähe erkennbar, sind einige unsagbar dünne Löcher im Gehäuse, welche einen etwa vier Milimeter langen und extrem dünnen «Lichtbalken» darstellen. Hier pulsieren die LEDs, wenn das Book am «schlafen» ist.
Das ganze MacBook Pro besteht aus nur zwei Farben, zum einen Aluminium-Silber und zum anderen Schwarz. Das Display hat neu (wie bereits vom iMac her bekannt) einen schwarzen Rahmen, ebenso ist das Display-Scharnier in schwarzer Farbe gehalten. Ebenfalls in Schwarz erscheinen die Tastatur und die vier flachen, runden Füsschen, auf dem das MacBook Pro steht - der Rest ist aus Aluminium (oder Glas (Trackpad … und das weisse Apple-Logo auf dem ‘Deckel’)).
Durch die stärker abgeflachten Ecken und Kanten an den äusseren Seiten des ‘Deckels’ und dem unteren Teil des Books erscheint das Book noch dünner als es eigentlich ist (ähnlicher Effekt wie beim iPhone oder beim iPod touch). Dabei ist das neue MacBook Pro ohnehin schon dünner als sein Vorgänger. Das neue MBP wurde aber nicht nur dünner, sondern gleichzeitig auch etwas länger und breiter - dies könnte unter Umständen dazu führen, dass Taschen, welche für das Vorgänger-Modell angefertigt wurden und sehr eng anliegend sind, nun nicht mehr passen. In die Notebook-Tasche des Autors dieses Reviews passte das neue MacBook Pro jedoch ohne Probleme, auch wenn die Tasche eigentlich passend für das good-old PowerBook 15.4” von Ende 2005 gestaltet wurde. Das Tucano-Second-Skin für das gleiche PB-Modell wurde hingegen beim Versuch, das MBP da rein zu «quetschen» etwas auseinander gezogen (das neue MBP ist zwar nicht so hoch, dafür aber länger und breiter als das PB).

Tastatur

Tastaturen sind immer Gewöhnungssache - das war schon immer so und wird wohl auch immer so bleiben. Apple verbaut beim MacBook Pro neu die vom MacBook Air, MacBook und den Standard-Tastaturen (Alu, Kabelgebunden und Wireless) her bekannte flache Tastatur. Wie eingangs erwähnt ist die Tastatur eine Gewöhnungssache und spricht gegebenenfalls nicht sofort jeden an. Fakt ist jedoch, dass durch das flache Design der Tasten deren Druckpunkt sehr tief ist und deshalb nur wenig Kraft aufgewendet werden muss, um die Taste beim Tippen durchzudrücken. Daran werden vor allem Vielschreiber Freude haben.
Verglichen mit dem neuen MacBook, dem alten MacBook oder der externen Apple-Tastatur tippt es sich auf der Tastatur des neuen MacBook Pros gut, jedoch ist der Druckpunkt gefühlsmässig etwas höher als bei der externen Apple-Tastatur.
Das Tippen ist zudem sehr leise, die Anschläge hört man kaum, solange man nicht nach dem ‘Adler-Suchsystem’ tippt.
Bei den Grössenverhältnissen hat sich nichts geändert - die Tasten sind in einer guten Grösse für dünne oder auch dickere Finger und weisen einen guten Zwischenabstand auf.
Die schwarze Farbe der Tasten passt gut zum schwarz umrandeten Display.
Erstaunlich ist die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung der neuen Tastatur. Durch das dunkle Design der Tasten erscheint das Licht sehr deutlich und hell - und ist damit sehr schön anzuschauen. Natürlich lässt sich die Intensität der Beleuchtung stufenweise über die Systemeinstellungen oder mit den Funktionstasten anpassen.

Anschlüsse

Die acht Schnittstellen liegen sehr dicht beieinander. Während zumindest beim Mag-Safe und beim Mini-DisplayPort genug Platz für einen Standard-Stecker bleibt, könnte es vor allem bei USB eng werden, wenn zum Beispiel ein gleich bei der Schnittstelle breit gebauter Memory-Stick oder etwas ähnliches angeschlossen wird. Dieses Problem ist jedoch bei vielen Notebooks anzutreffen.
Interessant ist das Fehlen der FireWire-400-Schnittstelle. Obwohl diese Schnittstelle bereits einige Jahre auf dem Buckel hat, wird sie aufgrund ihrer Performance noch immer häufig eingesetzt (z.B. bei externen Festplatten). Während beim MacBook das Fehlen der FW400-Schnittstelle gleich das komplette Wegfallen von FireWire bedeutet, verfügt das MacBook Pro immerhin über eine FireWire-800-Schnittstelle. Da diese abwärtskompatibel ist, lassen sich auch FW400-Geräte mit dem neuen MacBook Pro betreiben, dazu ist lediglich ein FW800-FW400 Kabel vonnöten. Die schnelle 800er-Verbindung ist vor allem in Verbindung mit den etlichen FW800-Festplatten interessant, da damit eine doppelt so schnelle Verbindung aufgebaut werden kann wie mit dem ohnehin schon schnellen FW400.

Neu eingeführt wurde der «mini DisplayPort». Zwar ist DisplayPort nichts absolut Neues, und vor allem ein von VESA vorgeschlagener Standard - jedoch zählt Apple zu den ersten Herstellern, welche DisplayPort (und nur DisplayPort) verbauen. Somit sieht der Zubehör-Markt - namentlich Monitore und Beamer - noch etwas karg aus. Dies zwingt die meisten MBP-Käufer zur Anschaffung von Adaptern «mini DisplayPort zu DVI» oder -VGA (je ca. CHF 36.–). Damit sind MacBook-(-Pro)-Benutzer wieder in jener Zeit angekommen, wo man bereits einmal mit ADC war: man benötigt fast immer einen Adapter.
Apple selbst bietet aktuell genau einen Monitor an, der sich direkt via mini DisplayPort betreiben lässt. Das im Herbst 2008 vorgestellte 24” LED Cinema Display wurde extra für MacBook-(-Pro)-Benutzer entworfen. Es dient nämlich gleichzeitig als USB-Hub und bietet auch einen MagSafe-Anschluss, so dass schlussendlich nur ein Kabel für Video-Signal, USB und MBP-Strom vom Display weg führt.
Die restlichen Anschlüsse (Gigabit Ethernet RJ-45, 2xUSB, Line-in und -out) haben sich nicht wirklich verändert. Jedoch unterstützt der Jack-Anschluss die Kopfhörer des iPhones mit all ihren Raffinessen. So kann durch das Klicken der «Mikrofontaste» am Kopfhörer z.B. ein Track in iTunes pausiert werden, oder durch Doppelklicken der nächste Titel abgespielt werden etc.
Ebenfalls unterstützt wird das Mikrofon, so kann dieses zum Beispiel als Ersatz des im MacBook Pro eingebauten Mikrofons in allen Applikationen (z.B. in iChat oder Skype) benutzt werden.

Batterie-Anzeige

Vorbei ist die Zeit, als bei einem Apple-Laptop keinerlei LEDs vorne, hinten, links oder rechts am Gehäuse zu finden waren (wie leider bei den Geräten vieler anderer Hersteller, die häufig mit blinkenden LEDs übersät sind). Bevor nun jeder in Panik gerät: Am neuen MacBook Pro blinkt eigentlich nichts, und eigentlich leuchten die LEDs auch nur dann, wenn man eine Taste betätigt - es ist die Rede von der Batterie-Anzeige. Bisher an der Unterseite des Notebook-Gehäuses angebracht, hat sie Apple nun an der linken Seite positioniert. Dies hat den grossen Vorteil, dass das Notebook nicht mehr gedreht werden muss, um die verbleibende Akkukapazität zu kontrollieren. Der Nachteil dieser neuen Platzierung: Die Anzeige befindet sich nicht mehr direkt am Akku und funktioniert folglich nur, wenn sich der Akku im Gerät befindet. Dies ist ein Nachteil für all jene, welche mehrere Akkus abwechselnd verwenden.

Zum ersten Teil des MacBook Pro Testberichtes: «Multi-Touch Glas Trackpad».

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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4 Kommentare

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Kommentar von MacMacken

Neu eingeführt wurde der «mini DisplayPort». Zwar ist DisplayPort nichts absolut Neues, und vor allem ein von VESA vorgeschlagener Standard - jedoch zählt Apple zu den ersten Herstellern, welche DisplayPort (und nur DisplayPort) verbauen.

Mini-DisplayPort, nicht DisplayPort – ein wichtiger Unterschied …

Meiner Meinung nach hätte man die LEDs für den Batteriestand grad weglassen können, auf dem Akku ists ja ok und praktisch aber am Notebook selbst ist es einfach überflüssig… Wer bracht das tatsächlich?

Zustimmung! Umgekehrt finde ich es nützlich, wenn ich mir am Akku anzeigen lassen kann, ob er geladen ist – aber Akkus ohne Anzeige sind halt kostengünstiger, das ist wie bei den Spiegelbildschirmen … :(

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