MacBooks bald mit ARM-Prozessoren?

Sechs Jahre nach der Ankündigung des Intel-Switches spielt Apple mit dem Gedanken, die Hardware-Architektur der Mac-Plattform ein weiteres Mal zu wechseln. Einem Bericht von SemiAccurate zufolge soll der Switch Apple-intern bereits beschlossene Sache sein. SemiAccurate zählt nicht zu den bekanntesten Gerüchtequellen über neue Apple-Produkte, lag in der Vergangenheit aber bereits richtig mit detaillierten Berichten über Apples Absicht, schrittweise auf Grafikchips des Herstellers Nvidia zu verzichten.
Ab etwa 2013 möchte Apple demzufolge beim MacBook und beim MacBook Pro auf ARM-Prozessoren setzen. In einem zweiten Schritt könnten die Desktop-Macs folgen. Apple hat in den letzten Jahren bereits beträchtliche Investitionen in die ARM-Architektur getätigt. Durch die Übernahmen von Intrinsity und des Chipherstellers P.A. Semi besitzt Apple unterdessen umfangreiches Know-How auf dem Gebiet von energiesparenden Prozessoren auf Basis des ARM-Designs. Sowohl im iPad als auch im iPhone 4 verbaut Apple von Samsung hergestellte Prozessoren, welche auf einem von Apple modifizierten ARM-Referenzdesign basieren. ARM-Prozessoren überzeugen durch ihre extrem geringe Leistungsaufnahme. Gleichzeitig konnten in den vergangenen Jahren grosse Fortschritte bei der Rechenleistung erzielt werden. So konnte Apple beispielsweise mit dem A5-Chip im iPad 2 die Leistung gegenüber dem Vorgänger in weniger als einem Jahr verdoppeln. Für Ende nächsten Jahres verspricht ARM die Serienreife des Cortex A15, eines 64-Bit-Prozessors mit vier Kernen und einer Taktfrequenz von 2.5 Gigahertz.
Anders als Intel bei der X86-Architektur entwickelt der britische Chiphersteller ARM lediglich Referenzdesigns, welche dann von anderen Unternehmen an die eigenen Bedürfnisse angepasst und gefertigt werden können. Apple könnte also die Prozessoren künftiger Macs selbst entwickeln, ähnlich wie heute bereits beim iPad und beim iPhone. Für die Fertigung der Chips wäre die Mac-Company allerdings weiterhin auf Zulieferer angewiesen. In den letzten Tagen machten Spekulationen die Runde, wonach Apple nach Alternativen zu Samsung suche. Es ist durchaus möglich, dass sich Apple für die Produktion künftiger ARM-Chips für iPhones, iPads und möglicherweise auch Macs an Intel wenden wird.

Von dae
Veröffentlicht am

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3 Kommentare

Kommentar von KTM525

Es ist einfach bei relativ leistungsschwachen Prozessoren eine Verdopplung zu erreichen. Etwas ganz anderes wenn es um aktuelle Desktop Prozessoren von Intel oder AMD geht. Die spielen in einer ganz anderen Liga. Das ARM Design ist nett und wie im Artikel erwähnt kann man es anpassen, aber sogar die aktuellen MBP mit i7 und SSD dürften für mich schneller sein (und nicht langsamer). Na ja, man wird es in der Zukunft sehen, aber das Gerücht begeistert mich überhaupt nicht.

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