macprime Jahresrückblick Teil 1: «Apple & Music»

macprime startet heute zum Jahresabschluss eine mehrteilige Serie. Im ersten Teil dieses grossen ‘macprime Jahresrückblick’ führt macprime seinen Lesern nochmals das Apple Jahr 2004 rund ums Thema Musik vor, von GarageBand über den iPod und den iTMS bis hin zu Logic.

Viel Spass mit dem ersten Teil: «Der grosse macprime Jahresrückblick 2004 - Teil 1 - Music»



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GarageBand
An der MacWorld in San Francisco am 06. Januar 2004 wurde iLife ‘04 vorgestellt, mit insgesamt 4 Applikationen, welche nun schon alle Versions-Nummer 4 erreicht haben: iMovie ?Äì eingeführt 1999 ?Äì, iPhoto ?Äì¬?eingeführt 2001 ?Äì, iDVD ?Äì¬?eingeführt 2002 ?Äì¬?und natürlich iTunes welches 2001 eingeführt wurde. Zusammen stellen sie eine Suite perfekt miteinander agierender Programme dar. iTunes stellt Musik-Stücke für iPhoto-Slideshows oder iDVD Projekte zur Verfügung, während man Filmprojekte aus iMovie per Mausklick zu iDVD exportieren kann, wo man ganz einach eine professionelle DVD zusammenklicken kann und natürlich auch gleich im eingebauten SuperDrive brennen kann. Dieses Software-Packet ist nahezu perfekt: man hat alles was man braucht um Filme zu schneiden, professionelle DVDs zu erstellen, seine 25’000 Photos einfach und schnell zu archivieren und eine ganze Liederbibliothek zu pflegen und jederzeit neue Lieder dazu zu kaufen (sofern man gerade in richtigen Land haust). Doch dies war Apple noch nicht genug! Apple wollte noch einen Schritt weiter gehen und den User nicht nur Musik auf dem einfachsten Wege archivieren und geniessen lassen, sondern Apple wollte auch, dass der musikalische MacUser selber auf einfachstem Wege Musik erstellen kann und dies natürlich in gewohnter Apple Simplicity!
So wurde am 06. Januar 2004 eine neue iLife-App vorgestellt: «GarageBand».

GarageBand ist eine professionelle Musik Software «for everyone»!

Apple setzte sich mit «GarageBand» zum Ziel, das man mit nur wenigen Mausklicks schon ein professionell wirkendes Musikstück ‘zusammen’ hat. Und das gelang Apple überaus eindrucksvoll! GarageBand kommt mit über 50 Instrumenten und über 1’000 professionellen Loops, zudem beinhaltet GarageBand über 200 qualitativ hochstehende Audio Effects um noch mehr aus der eigens erstellten Musik heraus zu holen. Es lassen sich bis 64 Tracks ins Stück hineinbringen (natürlich wird dann entsprechende Rechenleistung verlangt, aber mit den neuesten G4 und natürlich mit dem G5 kein Problem *g*). Eines der Keyfeatures ist, dass sich die Loops automatisch an die Geschwindigkeit und den Tackt des schon erstellten Musikstücks anpassen und somit dem User die grosse Anpassungs-Arbeit abnehmen. Natürlich kann man über ein Mikrofon live und direkt aufnehmen. Elektrische Gitarren oder Keyboards kann man einfach an den Mac anschliessen und mit den 50 vorinstallierten gleich loslegen und vielleicht bald die Charts stürmen.
Während der Keynote zeigte Steve Jobs sein neues App mit dem Musiker John Meyer eindrucksvoll und lies nichts aus: So spielte John zuerst auf einem Keyboard einige verschiedene Instrumente und danach mit ‘seinem Element’, der elektrischen Gitarre. John lobte die eindrucksvolle Qualität der Aufnahmen, GarageBand sei ja nicht die erste Software dieser Art, aber eine solche Qualität der Loops und der Instrumente suche man bei anderen Apps vergebens! Besonders beeindruckt war John von den Gitarren-Instrumenten, noch keine Software habe es geschafft, eine Gitarre wie eine Gitarre klingen zu lassen, GarageBand sei die erste Software welche dies könne, bei GarageBand höre man sogar die Seitentöne. GarageBand habe ihn total fasziniert, hätte er als kleiner Junge schon GarageBand gehabt, hätte er niemals mehr sein Zimmer verlassen, er hätte nur noch musiziert!
Die selbst erstellten Lieder aus GarageBand lassen sich natürlich per Mausklick zu iTunes exportieren und somit auch gleich auf den iPod laden. Absolut genial kann man auch den Preis für die iLife ‘04 Suite benennen, denn dieser liegt mit CHF 80.00 weit unter den meisten Preisen für ähnliche Software der Windows-Sparte (welche jedoch niemals so gut sind geschweige denn so intuitiv zu bedienen - und da hat man erstens nur ein App und noch nicht alle fünf, und zum anderen arbeiten diese nicht so nahtlos miteinander zusammen wie die iLife-Apps!) Als Zusatz zu GarageBand gibts mittlerweile schon drei sogenannte «JamPacks» mit tausenden (!!!) professionellen Loops und hunderten (!!!) Software Instrumenten von Apple. Mit einem Preis von je knapp CHF 150.00 sind diese, auch mit Logic Pro und Express verwendbaren (wie übrigens natürlich auch alle GarageBand-Projekte) JamPacks nicht nur eine sehr nützliche und unschlagbare Erweiterung für GarageBand bzw. Logic, sondern sie sind auch sehr sehr kostengünstig!

Wer weiss: vielleicht gibt es bald den ersten Chartstürmer, welche mit GarageBand angefangen hatte! ;-)



iPod, iPod mini, iPod photo & iPod special edition U2
Im Dezember 2003 wurde von Apple stolz verkündet, man habe nun schon 2 Millionen iPods verkauft ?Äì seit 2001 wohlbemerkt! Während der MWSF Keynote im Januar erläuterte Steve Jobs dem Publikum, dass man im vergangen Quartal (Okt. bis Dez. ‘03) sage und schreibe 730’000 iPods verkauft habe (also mehr als ein Drittel der Gesamtverkäufe). Ob Steve Jobs da schon wusste, das nur gerade 3 Monate später, im April ‘04 der Dritt-Millionste und wiederum 6 Monate später, im Oktober 2004, sage und schreibe der Sechs-Millionste iPod verkauft würde? Alleine im dritten Quartal 2004 wurden 2 Millionen iPods verkauft. Mit dem laufenden Quartal ?Äì also noch bis Mitte Januar ?Äì werden Verkaufszahlen von 4 bis 6 Millionen Stück erwartet. So dürfte der Zehn-Millionste iPod vielleicht schon Anfang Januar verkauft werden. Würde man diese Verkaufszahlen in einer Flächengrafik darstellen, würde diese aussehen wie eine Quarterpipe: zuerst nur schleppende Verkäufe dann der grosse Ansturm und jetzt zeigt die Kurve schon fast senkrecht nach oben!

So war 2004 für Apple sicherlich «Das Jahr des iPod», bekam doch der iPod gleich zu Beginn des Apple Jahres, während der Keynote in San Francisco einen kleinen Bruder: den iPod mini. Dieser, gerade mal Visitenkarten-grosse und damit noch kleiner als der ohnehin schon kleine iPod und mit einer Dicke von gerade mal 1.3 cm (zum Vergleich: ein USB-Stecker (Typ A) hat eine Breite von 1.2 cm) sehr kleine iPod wurde in¬?fünf Farben vorgestellt. Er verfügt über eine speziell kleine Festplatte, welche mit 4 GB ganze 1’000 Songs beherbergen kann und zu guter Letzt noch ein neuartiges ClickWheel (Scroll wheel welches durch mechanischen Druck auch die vier Buttons, welche sich beim 3G iPod gleich unter dem Display befinden, betätigen) hat. Zu Beginn sah’s für den Erfolg des iPod minis nicht so rosig aus, die Presse hielt den iPod mini mit seinem Preis von 249 US Dollar und der, im Vergleich zu den ‘grossen’ iPods viel zu kleinen Festplatte (bekahm man doch für wenige Dollar mehr schon den ‘kleinsten’ iPod, welcher über eine Festplatte mit 15 GB Speicherplatz verfügte) für ein viel zu überteuertes Gerät, welches sicherlich keine grosse Käuferschar haben werde. Doch wer sich an die Reaktionen des ersten iPods im Jahre 2001 erinnern kann, da war’s nicht anders: wer sollte schon für einen MP3-Player über 800 Schweizer Franken ausgeben?
Nun, der iPod ist Kult, der iPod ist Lifestyle, der iPod ist Lebensgefühl! Das haben sich wohl auch die Käufer der iPod minis gedacht, als dieser im Februar ‘04 (zuerst nur in den USA) auf den Markt kam. In Europa sollte er dann im April folgen, so Apple im Januar ‘04. Doch bei dieser Berechnung konnte Apple noch nicht wissen, welch eine unglaubliche Nachfrage nach dem neuen, kleinen iPod mini aufkam und musste somit die weltweite Auslieferung auf Juni und danach auf August verschieben. Schlussendlich erreichten zwar die ersten iPod minis im August auch ihre neuen Schweizer Besitzer, wurde jedoch erst im September/Oktober in wirklich vernünftigen Mengen geliefert!

Doch auch der iPod bekam im vergangenen Jahr ein neues Gesicht: Am 19. Juli wurde ganz überraschend die vierte Generation des iPods vorgestellt. Auffallenste Änderung des Kultplayers: er besass nun, wie der iPod mini, ein graues «Click wheel». Die Batterie-Laufzeit erhöhte sich von 8 auf 12 Stunden, so Apple. Und es wurde auch das 15 GB Modell abgesetzt: von nun an gab es nur noch 20 GB und 40 GB Modelle.

Dies zumindest bis Apple am 26. Oktober zu einem «Special Music Event» in San Jose rief, denn da wurde die iPod Familie grösser ... und farbiger (zumindest das Display). Der iPod photo wurde vorgestellt: Minim dicker und mit einem hochauflösenden, 65’000 Farben starken Display erreichte der iPod photo nun eine neue Sparte: Photos! Das neue high-end Modell wurde mit einer 60 GB Festplatte versehen und kann somit bis zu 15’000 Lieder oder 25’000 Photos speichern, so Apple. Natürlich erhielt dieser neue Farb-Display-iPod auch eine schön farbige Bedieneroberfläche welche z.B. auch Covers des gerade laufenden Liedes anzeigen kann. Die auf dem iPod gespeicherten Photos können entweder auf dem iPod oder per mitgliefertem Kabel auch auf dem Fernseher betrachtet werden - auch mit Slideshow!

Am gleichen Event präsentierte Steve Jobs zusammen mit Bono und «The Edge» von U2 auch den neuen iPod special edition U2. Dieser U2 iPod ist ganz in schwarz gehalten und hat ein auffallend-rotes Click wheel. Auf der Rückseite sind oberhalb des Apple Logos die vier Unterschriften der Bandmitglieder eingraviert. Zusammen mit dem U2 iPod gibt’s noch ein Poster und ein 50 US Dollar Gutschein für «The Complete U2» (mehr dazu weiter unten).


HP, BMW, Pepsi und Motorola
Im Jahr 2004 hat Apple auch viele Partnerschaften abgeschlossen, einige davon waren für den Szene-Beobachter zuerst ein wenig irritierend und machten nicht sehr viel Sinn, doch mit der Zeit wurde das eine oder andere Detail bekannt und nachdem diese Partnerschaften erstmal handfeste Formen annahmen, wurden die Vorteile für die jeweilige Seite erst recht klar und alles bekam doch einen Sinn! *g*

So zum Beispiel die am 08. Januar ‘04 bekannt gegebene Partnerschaft von Apple und HP.
HP darf iPods mit ihrem Logo verkaufen (diese sind übrigens für Windows, nicht für den Mac vorformatiert), im Gegenzug liefert HP alle ihre PCs mit vorinstalliertem iTunes als Standardplayer aus. Der grosse Vorteil für Apple an diesem Deal: Der iPod spielt keine verschlüsselten WMA Lieder aus anderen Online Music Stores als dem iTunes Music Store ab. So können HP iPod Käufer nur gekaufte Lieder aus dem iTunes Music Store auf ihrem HP iPod abspielen, nicht jedoch z.B. Lieder aus dem MSN Music Store oder anderen, auf WMA basierenden Stores. Und um im iTunes Music Store einkaufen zu können, braucht es ja bekanntlich iTunes - ab sofort auf jedem PC von HP zu finden. So verdienen sich HP und Apple von den somit noch mehr verkauften iPods einen goldenen Daumen und der iTunes Music Store wird von noch mehr PC Anwendern benutzt und somit wird dessen Marktanteil gestärkt.

Im Juni 2004 wurde noch eine zweite Partnerschaft betreffend dem iPod zwischen Apple und einer anderen Firma abgeschlossen. Diesmal war es eine Autofirma: keine geringere als BMW - jene Firma, mit welcher Steve Jobs Apple gerne vergleicht, so hat doch BMW im Automarkt keinen grösseren Marktanteil als Apple im PC-Markt und doch sei BMW überall gekannt. BMW und Apple haben ein Verfahren entwickelt, den iPod besser mit dem Automobil zu verschmelzen. Bisher musste man um im Auto über den iPod Musik zu hören zig Extra-Kabel kaufen, welche dann am Autoradio angeschlossen wurden und somit war alles voller Kabel und zudem musste man den iPod in die Hand nehmen, um ihn bedienen zu können - nicht gerade sehr sicher im Autoverkehr! Apple und BMW lösten dieses Problem, indem Sie drei Komponenten des Autos ‘iPod konform’ ummodelten: das Steuerrad, das Autoradio und das Handschuhfach! So befindet sich im Handschufach ein Kabel mit einem Dock-Stecker - wie es vom iPod Dock her bekannt ist - welches den nun sicher im Handschuhfach verstauten iPod direkt mit dem Autoradio verbindet. Dieser wiederum zeigt die aktuellen Lieder direkt auf seinem Display an. Natürlich kann nun der Fahrer, wenn er ein anderes Lied hören möchte oder die Lautstärke ändern möchte oder was auch immer, nicht immer während dem Fahren das Steuerrad los lassen, das Handschuhfach öffnen und ein neues Lied auswählen. Daher können BMW Fahrer ihre Hände von nun an am Steuer lassen und dort einfach die im Steuerrad eingebauten Druckknöpfe für die Lautstärke, nächstes & vorheriges Lied und natürlich auch welche zum spulen betätigen.

Doch nicht ganz alle Partnerschaften verliefen so wie Apple es sich wohl vorgestellt hatte: So wurden von den insgesammt 100 Millionen gratis Songs, welche Pepsi innert 2 Monaten (Februar & März) mittels einer - im Oktober 2003 am «Special Music Event» von Apple vorgestellten - Kampagne mit 300 Millionen «iTunes Pepsi Flaschen» verschenken wollte, schlussendlich nur gerade 5 Millionen Gutscheine eingelöst. Dies wurde später damit begründet, das die Flaschen zu spät oder meisten Orts überhaupt nicht geliefert wurden oder die Käufer zu wenig darauf aufmerksam gemacht worden waren.

Am 26. Juli 2004 wurde dann auf einem Event von Motorola die Partnerschaft zwischen Motorola und Apple angekündigt. Apple wird iTunes auf die «next Generation Smartphones» von Motorola bringen. Somit wird es möglich sein, Lieder aus dem iTunes Music Store auch unterwegs vom Mobiltelefon her zu hören. Genaue Infos gibt es leider nicht, so ist auch nicht klar, ob man per UMTS vom Handy selbst auch gleich im iTMS einkaufen kann. Jedenfalls wird der Datenaustausch zwischen dem Smartphone und dem Mac oder dem PC per USB oder Bluetooth bewerkstelligt, so jedenfalls die Pressemitteilung von Apple und Motorola. Dort steht auch, das Anfang 2005 mit diesen Smartphones zu rechnen sei. Vor kurzem äusserte sich jedenfalls Eddy Cue von Apple gegenüber dem Wirtschaftsmagazin «Forbes», dass man im Zeitplan sei und diese ‘mobile iTunes Version’ noch im ersten Halbjahr 2005 heraus komme und sich im mittleren Preissegment (dürften so ca. 300 US Dollar sein) einquartieren würde. Mehr oder weniger gibt’s dazu aber nur Gerüchte ...



iTunes Music Store
Um es gleich vorweg zu nehmen: nein, der iTunes Music Store hat noch immer nicht Fuss gefasst in unserer Schweiz! ... Dafür lief sonst allerlei mit dem iTMS im Jahr 2004! So entwickelten sich die Verkaufszahlen mehr als erfreulich für Apple: freute sich Steve Jobs im Januar noch, als er verkünden konnte das schon 30 Millionen Songs verkauft worden sein - seit April ‘03, also in 9 Monaten. Steve Jobs prophezeite, dass man so in einem Jahr sage und schreibe 100 Millionen Lieder über den iTMS verkaufen könne… Weiter freute sich Jobs, dass seit Oktober 2003 über 50’000 Audiobooks und - ebenfalls seit Oktober 2003, also in 3 Monaten - über 100’000 Gutscheine für den iTMS verkauft worden seien. Natürlich gab’s auch Neuheiten zur MacWorld in San Fancisco: so wurden die US Billboard Chats hinzugefügt, der User kann nun also alle US Chats ab dem Jahr 1946 durchstöbern und dessen Tracks erwerben. Natürlich hat Apple nicht ganz alle Lieder der US Charts der letzten 58 Jahre, aber Apple konnte die iTunes Music Store Bibliothek auf 500’000 Songs aufrüsten und bleibt somit mit Abstand der grösste Online Music Store.
Zwei Monate später verkündete Apple, das der Fünzig-Millionste Song soeben gedownloadet wurde. Wiederum einen Monat später, am 21. April ‘04 wurde der iTMS um alle Soundtracks aller Disney Filme überhaupt ergänzt, dies zu einer Zeit, in welcher sich Steve Jobs andere Firma Pixar gerade mit Disney verstritten hatte und sich nun definitiv von ihnen abspaltete (zumindest nach dem letzten gemeinsamen Film «Cars» welcher im Jahr 2006 kommen sollte).
Am 28. April 2004 feierte Apple dann im Stillen den ersten Geburtstag des iTunes Music Stores - und gab bekannt, das nun 70 Millionen Songs verkauft worden seien. In der danach kommenden Woche wird Apple 5.3 Millionen Songs verkaufen - neuer iTMS Rekord.
Die Deutschen, die Briten und die Franzosen werden sich wohl gerne an den 15. Juni ‘04 erinnern, denn an diesem Tag lud Steve Jobs die Presse nach London an die Themse zu einem «Special Music Event» ein. Mit einer Steve-Keynote und einem kleinen Konzert von Alicia Keys wurde der iTunes Music Store für England, für Frankreich und für Deutschland eingeweiht. In diesen drei Stores wurden in der ersten Woche 800’000 Lieder verkauft - in der ersten Woche (April ‘03) des iTMS in den USA wurden 1 Million Lieder verkauft.
Dann, am 1. Juli 2004 schaltete Apple auf der Homepage den Countdown auf den 100 Millionsten Song welcher aus dem iTMS gekauft würde auf. Gerade mal 13 Tage später - einen Tag nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen - wurde der Hundert-Millionste Titel verkauft - ein Meilenstein, nach nicht einmal 15 Monaten.
Am 21. Juli kündete Apple an, das nun mehr ‘Major Indie Music Labels’ zum iTunes Music Store hinzu kommen würden, dies nachdem die Tatsache, das der iTMS Europe zu wenig Musik von unabhänigen Music Lables habe, öffentlich immer mehr in der Presse diskutiert wurde und sich die Indie Lables nicht mit Apple und dessen Konditionen - da Apple den Preis bei 0.79 Englischer Pfund bzw. 99 Euro-Cent halten wollte - einverstanden waren.
So wurde auch die Anzahl der Songs im iTMS der USA immer grösser und überschritt Anfang August die 1-Million-Hürde. Am 1. September wurde dann von Apple das «iTunes Affiliate Programm» ins leben gerufen. Von da an konnte ein Webmaster, welcher auf seiner Seite per speziellem Link auf den iTMS seines Landes verlinkte an dem über diesen Link weitergeleiteten, potentiellen Käufer verdienen, falls derjenige natürlich auch was kaufen würde - viel dürfte man daran nicht verdienen, ausser man hat eine ganz speziell kaufwillige Leserschaft! ;-)
So kam es, das Mitte Oktober der hundertfünzigste Song aus dem iTMS geladen wurde. Schon im August wurde also das Ziel von Apple welches sich Steve im Januar wünschte, in einem Jahr 100 Millionen Lieder zu verkaufen, mehr als überschritten (damals warens 30 Millionen, also Ziel bis Ende 2004: 130 Millionen Lieder - nun waren’s schon 150 ... und es war erst Oktober). Knapp zwei Wochen später, pünktlich zum «Special Music Event» in San Jose an welchem der iPod photo und der U2 iPod vorgestellt worden waren, kamen 9 neue Länder in den Genuss eines ‘eigenen’ iTunes Music Stores: Belgien, Finnland, Griechenland, Holland, Italien, Luxemburg, Österreich, Portugal und Spanien - Kanada soll im November folgen, kam dann jedoch ‘erst’ am zweiten Dezember. Eine weitere Neuigkeit, welche Apple in San Jose vorstellte, nannte sich «The Complete U2». Dabei handelt es sich, wie es der Titel ja bereits sagt: um die komplette U2-Bibliothek, alle Songs, alle Alben, alle Singles, alle Versionen ... alle Songs von U2 von Beginn bis heute (und sogar das neueste Album eine Woche exklusiv nur über den iTMS) für gerade mal 149 US Dollar ... aufgeteilt auf die fast 450 Lieder ist das ‘fast nichts’ ...
Im Dezember wurde es dann nochmals ein wenig stürmisch um den iTunes Music Store, der «Band Aid 20» Song «Do they know it’s Christmas» sorgte für Aufregung, denn der Song hatte zu einem Preis von 1.49 US Dollar verkauft zu werden, da ein grosser Anteil des Erlöses zur ‘Band Aid 20’-Stiftung geht. So sah alles so aus, als ob Apple den Song überhaupt nicht im iTMS verkaufen wolle, da Apple ALLE Lieder zu einem Preis von 0.99 Cent anbietet und den Käufer nicht mit verschiedenen Preisen irritieren und verunsichern möchte - wie es andere Stores tun - ... Dies hatte natürlich zur Folge, dass die Presse Apple ziemlich auseinander nahm! Apple schlug dann doppelt zurück und stellt den Song online, und zwar zu einem Preis von 0.99 Cent bzw. 0.79 Englischer Pfund! Apple übernahm die Differenz zum vollen Preis - also die 50 Cent - selber. Das dürfte Apple einiges kosten, denn der Song sprang direkt auf Platz 1 der iTMS Verkaufscharts und blieb da ein Weilchen.
Am 10. Dezember gab’s dann die letzte Neuerung des Jahres 2004 im iTMS. Ab sofort konnte man auch per PayPal bezahlen.
Die letzte News seitens Apple im Jahr 2004 betreffend dem iTunes Music Store gabs am 16. Dezember: der Zweihundert-Millionste Song wurde verkauft! ... Was für ein iTMS-Jahr!


AirPort Express, Logic Pro 7 & Express 7
Überaus überraschend und ohne Gerüchte wurde am 14. Juli ein neues Gerät mit einem angebissenen Apfel als Logo drauf vorgestellt: AirPort Express.
AirPort Express ist eine vollwertige AirPort Basestation mit USB-Anschluss - für einen Drucker - mit Bridge-Funktion - um ein bestehendes AirPort-Netz zu vergrössern - und mit einem Audio-Anschluss. Diese Station ist extra auch für mobile Zecke konzipiert worden, sie ist kaum grösser als das Ladegerät eines i- oder PowerBooks und es wird direkt in die Steckdose gesteckt. Doch das Main-Feature dieser AirPort Express Station ist eine neue Technologie von Apple, welche sich «AirTunes» nennt. Mit dieser Funktion lässt sich die Musik aus iTunes auf der, an der AirPort Express Station per Jack-Kabel angeschlosssenen Stereoanlage (oder nur Boxen, dies ist einem ja freigestellt) abspielen. Die Musik wird verschlüsselt von iTunes über die AirPort-Karte im neuen Apple Loosless-Format verschickt und dann an der AirPort Express Station angekommen wieder entschlüsselt und an die Stereoanlage weitergeleitet. Dieses neue Apple Loosless-Format ist ein von Apple entwickeltes Audio-Format, welches original Audio-Dateien - z.B. von einer CD - um die Hälfte seiner Speichergrösse halbiert, die Qualität jedoch beibehält.
Mit AirPort Express ist es nun also möglich z.B. eine Stereoanlage im Wohnzimmer über die Station zu verbinden und von jedem WLAN-fähigen Mac oder PC mit iTunes (4.7) über Funk auf dieser Stereoanlage aus iTunes her mit Musik zu versorgen (oder, sofern ein Drucker an der AirPort Express Station angeschlossen ist, dort was aus zu drucken).
Am 29. September wurden zudem neue Versionen von «Logic Pro» und «Logic Express» vorgestellt, beide erhielten die Versions-Nummer 7.

Das war das Apple «Music» Jahr 2004 - morgen gibt’s Teil 2 des grossen macprime Jahresrückblicks!

Es würde uns freuen, wenn Sie uns per Umfrage (rechte Spalte auf der Startseite) und per Kommentar-Funktion unterhalb dieses Artikels mitteilen würden, welche Ihre persönlichen «Music» Highlights von Apple in diesem Jahr waren, was Sie gerne noch gehabt hätten und was Apple Ihrer Meinung nach falsch machte oder nicht hätte machen sollen - Ihre Meinung interessiert uns!

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Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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