macprime|special: Mac Mini-Test und -Kaufberatung (Teil 2)


Der Mac mini ist in aller Munde und viele Mac- und Windows-User spielen mit dem Gedanken, sich einen mini zuzulegen. Das dem so ist, lässt sich aus den velen Fragen rund um den mini, die in diversen Foren gestellt werden, herauslesen. Besonders oft sieht man folgende Frage: «Ich möchte mir gerne einen Mac mini anschaffen, eignet er sich überhaupt für dieses oder jenes Anwendungsgebiet?» Im zweiten Teil des grossen Mac mini Specials bei macprime möchte ich näher auf genau diese Frage eingehen.

Zum mp|special—> (auf «ganzer Artikel lesen»-Link klicken!)

Im ersten Teil des grossen Mac mini-Specials habe ich über die ersten Erfahrungen mit meinem damals fabrikneuen Mac mini berichtet und habe allgemeine Tipps rund um den Kauf eines minis zusammengetragen. Aufgrund seiner kompakten Bauweise und seines leisen und stromsparenden Betriebs eignet sich der kleinste Mac für verschiedene Einsatzgebiete. Welche das sind und wofür sich der mini weniger eignet, darum soll es nun in Teil 2 gehen.

Leistung
Bevor man sich einen neuen Computer zulegt, stellt sich natürlich immer die Frage, ob sich der gewünschte Rechner für das vorgesehene Einsatzgebiet auch wirklich eignet. Darum möchte ich, bevor ich auf die möglichen Einsatzgebiete näher eingehe, ein paar allgemeine Hinweise bezüglich der Leistung des minis geben. Damit Apple die ganze Technik überhaupt in ein so kleines Gehäuse stopfen konnte, musste ein Kompromiss eingegangen werden. Obwohl der mini ein Desktop-Rechner ist, wurde Notebook-Technologie verwendet, insbesondere bei den Festplatten und den optischen Laufwerken. Generell lässt sich die Leistung (von der Grafikdarstellung abgesehen) mit den aktuellen iBooks oder den letztjährigen PowerBooks vergleichen. Windows-Usern, die sich für den mini interessieren, dürfte diese Angabe jedoch nicht viel nützen. Leider ist es schwierig, die Leistung von PCs und Macs miteinander zu vergleichen. Immerhin lässt sich sagen, dass das Design des minis zwar richtungsweisend sein könnte, die Technik, die im Gehäuse steckt, ist es sicher nicht. Die meisten PCs, die in den letzten zwei bis drei Jahren gebaut wurden, dürften, was die reine Geschwindigkeit betrifft, gegenüber dem mini einen mehr oder weniger grossen Vorteil haben. Natürlich sollte man bei der Anschaffung eines Rechners nicht nur auf die theoretisch möglich Leistung schauen, Betriebssystem und Software, die mitgelieferten werden, spielen auch eine wichtige eine Rolle, mehr dazu im ersten Teil.

Büroarbeiten
Die üblichen Büroarbeiten wie das Verfassen von Briefen oder Texten, E-Mails schreiben und im Internet surfen erledigt der Kleine wie ein Grosser. Für dieses Einsatzgebiet kann der mini uneingeschränkt und ohne zusätzliche Hard- oder Software empfohlen werden. Apple legt jedem mini die Bürosoftware AppleWorks bei. Falls Ihnen der Funktionsumfang von AppleWorks nicht ausreicht oder Sie oft Daten mit Windows-Usern austauschen, lohnt sich die Anschaffung von Microsoft Office 2004 für Mac.

Musik
Das Abspielen von Musik mit iTunes  stellt für den mini kein Problem dar. Etwas anders sieht es beim Einspielen und Bearbeiten von Musik aus. Der mini verfügt zwar mit GarageBand über die notwendige Software, einen Ton-Eingang sucht man jedoch vergeblich. Dieser muss mit einer externen FireWire- oder USB2-Soundkarte nachgerüstet werden. Wer mehrere Spuren gleichzeitig bearbeiten will, dürfte wohl schnell an die Leistungsgrenzen des Systems kommen. Wenn Sie professionell mit Musik am Mac arbeiteten, sollten Sie lieber zu einem Power Mac oder iMac G5 greifen.

Fotos
Der mini wird mit iPhoto ausgeliefert, einer grossartigen Bilderverwaltungs- und Bearbeitungssoftware. Für die Verwaltung des heimischen Fotoarchivs kann ich den mini nur empfehlen. Wer oft und viel mit professioneller Software wie Adobe Photoshop arbeitet, dürfte ebenfalls schnell an die Grenzen des minis stossen und ist daher mit einem leistungsfähigeren Mac besser bedient. Wenn Sie sich doch für den mini entscheiden, sollten sie auf jeden Fall den Hauptspeicher auf 1 GB aufrüsten.

Videos
Dank iMovie HD und iDVD ist der mini für das Erstellen der eigenen Urlaubs-DVDs (sofern ein interner oder externer DVD-Brenner vorhanden ist) bestens gerüstet. Auch hier gilt, für den professionellen Einsatz eignet er sich weniger.

Server
Aufgrund seiner äusseren Merkmale hat sich der mini zu einem beliebten Mini-Server entwickelt. Das grösste Problem beim Einsatz als Server, der 24 Stunden am Tag in Betrieb ist, ist die eingebaute Notebook-Festplatte. Diese eignet sich definitiv nicht für den Dauerbetrieb. Im Internet gibt es bereits Berichte von Usern, die den mini als Server ge- bzw. missbraucht haben und nach nur drei viertel Jahren die Festplatte ersetzen mussten. Auch wenn es sich um Einzelfälle handeln dürfte, wer den mini als Server einsetzen will, sollte sich eine externe FireWire-Festplatte kaufen und das System auf dieser ausführen.

Media Center
Genauso beliebt wie als Mini-Server ist der mini als Multimedia-Wohnzimmer-Computer. Da er über einen digitalen Bildausgang verfügt, lassen sich Urlaubsfotos und DVDs auf grossen Bildschirmen betrachten. Das einzige Problem, dass sich hier stellt, ist eben dieser digitale Bildausgang. Der mini scheint leider einige Kompatibilitätsprobleme mit gewissen digitalen Monitoren zu haben. Wer den digitalen Klang von DVDs geniessen möchte, braucht dazu eine externe Sound-Karte samt Decoder. Zu beachten gilt es, dass Apples DVD-Player nur das AC3-Format beherrscht, wer DTS geniessen möchte, bleibt leider aussen vor.

Tragbarer Computer
Auch wenn dies eigentlich Notebook-Territorium ist, so verwenden doch ein paar User den mini als transportablen Computer, den sie zwischen Wohnung und Büro hin- und hertragen, denn der mini wiegt nur gerade 1.3 kg. Mittlerweile gibt es bereits spezielle Mac mini-Taschen, um den Computer sicher transportieren zu können. Leider verkauft Apple bis jetzt die Mac mini-Netzteile nicht separat und so viel ich weiss, gibt es bis jetzt auch keinen Dritthersteller, der ein solches anbieten würde.

Fazit
Ich bin auch nach einem Monat mit meiner «rechnenden Keksbüchse» immer noch sehr zu frieden und kann den mini mit Ausnahme der genannten Einschränkungen wärmstens empfehlen. ——-

Von Thomas Zaugg
Veröffentlicht am

Gönner-Abo

Ab CHF 5.– im Monat

👉🏼 Wir benötigen deine Unterstützung! Unterstütze macprime mit einem freiwilligen Gönner-Abo und mache die Zukunft unseres unabhängigen Apple-Mediums aus der Schweiz mit möglich.

macprime unterstützen