macprime|weekly Podcast review - mit allen CH-Podcast-Feeds! (Update)

Diese Woche in der «macprime weekly Podcast review»:

Die heutige Ausgabe steht im ganz im Zeichen von iTunes 4.9. Wir werfen einen ersten, auch kritischen Blick auf die Podcast-Funktionalität von iTunes.

Sodann bringen wir noch einmal alle uns bisher bekannten Podcast-Feeds aus der Schweiz - einfach per Drag&Drop in die iTunes-Podcast-Bibliothek ziehen und dann downloaden.

Und der Podcast of the week kommt diesmal mal wieder als thematisches Sammelsurium: der Jahreszeit entsprechend etwas Latino Heat für die hüftsteifen Schweizer.

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iTunes 4.9

Als ich unserem Chefredaktor das Thema Podcasting als Bestandteil der macprime Berichterstattung schmackhaft gemacht habe, wagte ich die Behauptung, dass iTunes spätestens in der Version 5.0 auch ein Podcatcher sein würde (worauf dieser, unser Mr. macprime himself, im übrigen mit grosser Begeisterung reagierte; so es denn so sein würde). Der Grund liegt auf der Hand: die Integration dieser Funktion in iTunes stärkt die Marktposition von iTunes und iPod. Alles andere wäre strategisch schlicht ein Versäumnis gewesen. Entsprechend konnte es mich nicht verwundern, dass iTunes 4.9 nun also just diese Funktionalität eines Podcatchers anbietet. Was eher verwundert, ist die Tatsache, dass erst jetzt die grosse Masse auf das Podcasting einzugehen scheint, denn immerhin gibt es Podcatcher schon lange. So haben wir etwa bei macprime dazu bereits eine vergleichende Review gebracht. Dennoch wusste man schon von den Auskünften von z.B. Adam Curry, dass etwa sein Daily Source Code nur gerade in knappen 25% aller Fälle via Podcatcher abgeholt wird. Der Rest hat bisher dieses mehrfache Angebot an Podcatchern schlicht nicht genutzt. Nun ist iTunes 4.9 da und schon schnellen die Downloadzahlen in die Höhe. Für jemanden, der sich mit diesem Thema schon länger beschäftigt, ist dies im Grunde eine sehr überraschende Entwicklung, denn faktisch ist die Podcasting-Funktion in iTunes nicht mehr als eine punktuell verbesserte, insbesondere aber optisch überzeugende Implementierung des Podcatcher «iPodder» in iTunes.

Wenn man ganz böse sein möchte, könnte man gar behaupten, Apple habe gerade das Windows unter den Podcatchern kopiert, denn der iPodder teilt mit Windows, dass er die grösste Verbreitung unter allen Angeboten hat bei im Grunde geringstem Nutzen.

Faktisch bietet der iPodder nur ein cooles Feature, dem wir in iTunes auch wieder begegnen, nämlich den Episodenüberblick vor dem Download. Ja, selbst das Verzeichnis, auf das Apple zurückgreift, stammt vom iPodder, auf welches aber auch andere Podcatcher zurückgreifen. Der Boom, den iTunes ausgelöst hat, erklärt sich vor allem dadurch, dass diese Funktionalität nun endlich dort ist, wo sie hingehört, eben in iTunes. Und natürlich kommt das Ganze optisch in einer Art und Weise daher, die alles bisher da gewesene alt aussehen lässt.

Nun gibt es aber durchaus ein paar Punkte, die in späteren Releases noch verbessert werden können. So hat man aktuell keine Möglichkeit, intelligente Playlisten über die Podcast-Bibliothek laufen zu lassen, was auch bereits im Apple-Forum bemängelt wurde. Ebenso wurde bemängelt, dass iTunes keine Videos-Podcast lädt, denn auch hierfür wäre iTunes schon jetzt bereit und Steve Jobs’ heissgeliebten Content, in diesem Falle also Video-Podcasts, gibt es in der Tat schon einige und ihre Zahl wächst weiter. Sodann gibt es noch Verbesserungspotential in der Verwaltung von Podcasts. So wäre es ganz erfreulich, wenn man die Kategorie eines Podcast wie auch einzelner Episoden selbst festlegen könnte - um dann darüber beispielsweise intelligente Playlists aufzubauen. Auch der Umstand, dass man wichtige Einstellungen nur generell für die gesamte Bibliothek festlegen kann und nicht je Podcast, ist ein altes Problem des iPodder, dem wir nun auch in iTunes wieder begegnen. Und die Abspielmöglichkeiten aus der iTunes Musikbibliothek stehen einem für die Podcasts nicht zur Verfügung Hier geht man offenbar davon aus, dass der User grundsätzlich jeden Podcast und alle Episoden auf seinen iPod exportiert, was faktisch nicht der Fall ist. Das grösste Ärgernis besteht aber für bereits eingefleischte Podcast-Konsumenten darin, dass man seine bisherigen Podcast-Sendungen in der Musikbibliothek hat und für Podcasts nun eine eigene Bibliothek angelegt wurde. So dürfte ein Grund für die hohen Downloadraten in den ersten Tagen sicherlich auch der sein, dass manch einer nochmal möglichst alles runtergeladen hat, was noch zu finden war, weil er ja jetzt seine Podcastsendungen in einer anderen Bibliothek verwaltet und man keine Files aus der Musikbibliothek in die Podcastbibliothek ziehen kann. In der Welt der Podcatcher hat sich hierfür eigentlich die Funktion «Import und Export des Datenbestandes als opml-File» etabliert. Leider fehlt hier die Möglichkeit, ein File entsprechend in iTunes zu importieren und iTunes somit wissen zu lassen, welche Podcasts man abonniert hat und welche Episoden davon bereits geladen wurden. Dennoch ist die Idee einer eigenen Bibliothek an und für sich zu begrüssen.

Einige nette Features, die man von anderen Angeboten schon kennt, sind jedoch bereits umgesetzt wie etwa die sehr nützliche Funktion, dass man sich nach dem Episodendownload schon mal die Shownotes ansehen kann (diese Funktion geht übrigens verloren, wenn man die Sendung per Drag&Drop in die Musikbibliothek zieht). Sodann hat der neue Podcast von Apple, der iTunes New Music Tuesday, gleich zwei äusserst spannende und sehr wichtige neue Funktionen eingeführt, hinter deren Umsetzung nun auch die Podcaster kommen wollen um sie raschest möglich für ihre Angebote zu nutzen: der Einsatz von mehrfachem Bildmaterial und das Inhaltsverzeichnis um innerhalb eines Podcast gleich dorthin zu springen, wo man möchte. Ersteres erlaubt es faktisch, einen Slideshow-Podcast zu konzipieren. Letzteres ist seit langer Zeit ein grundlegendes Thema in der Podcast-Community, die Userführung innerhalb einer Sendung.

Alles in allem also eigentlich nur ein solider, kein phänomenaler Start, versehen mit ein paar starken Zückerchen aber dennoch ein wie schon erwähnt durchschlagender Erfolg. Dieser begründet sich jedoch eher an einem leicht irritierenden Verhalten der User als an der Qualität des Produktes - oder dann doch vor allem daran, dass Podcatching nun endlich dort passiert, wo es seit den Anfängen des Podcasting hingehört, nämlich wie gesagt in iTunes und nirgends sonst, denn schliesslich will man ja mit seinem iPod syncen und darauf hat man bei der Umsetzung offenkundig den Schwerpunkt gesetzt - beinahe schon zu radikal.


Die aktuell erhältlichen Podcasts aus der Schweiz

Wer sich nicht den Spass gönnen will, nochmals alle früheren macprime|weekly Podcast reviews durchzugehen um Podcasts aus der Welt und der Schweiz zu finden, für den Listen wir hier nochmal alle Podcasts und Feeds, die unser Land schon im Angebot hat, allerdings ohne Besprechung. Letzteres findet sich im Special und in den verschiedenen macprime]weekly Podcast reviews:


Podcast of the week

Mal wieder ein paar Angebote rund um Musik-Podcasts, diesmal zum Thema «Latin Music». Da muss wohl nicht mehr viel zum Inhalt gesagt werden, ausser: abonnieren, laden, abtanzen!

  • Ritmo Latino - jeden Sonntag eine Stunde Ritmo Latino zum Wochenabschluss
    Sendung:  wöchentlich/sonntags
    Sendedauer: 60 Min
  • Avolta - hier ist noch offen, ob es weitere Sendungen geben wird; leider ist der Macher verstorben, ansonten: «brazilian funky grooves»!
    Sendung: bisher 11 Episoden
    Sendedauer: 45 Min +/- 10 Min
  • Tango Argentino - jetzt knistert’s endgültig im Gebälk… 
    Sendung: unregelmässig; 1 Episode = 1 Song
    Sendedauer: je nach Song 2 bis 10 Minuten


Update 11:48 Uhr
Wie unser Leser ‘cstuder’ schon korrigiert und kommentiert hat und wie es von Rocketboom gleich selbst filmisch demonstriert wird, laufen Video-Podcasts einwandfrei, was sehr erfreulich ist. Dann tobt euch also aus, ihr lieben Filmemacher und erobert das Podcasting.

Von Alex Robert Bulgheroni
Veröffentlicht am

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