Microsoft Manager zieht über neues iWork und neue iPads her

Microsofts Kommunikations-Manager Frank Shaw äusserte sich im offizielle Microsoft Blog sowohl zu den neu vorgestellten iPads als auch zur vollständig überarbeiteten iWork-Suite äusserst kritisch.

Shaw ist der festen Überzeugung, dass man mit dem iPad nicht produktiv arbeiten könne. Für die Entwicklung eines produktiven Tablets müsse man wissen, so Shaw, wie die Menschen mit dem Tablet arbeiten und wie bestimmte Aufgaben erledigt werden. Microsoft verstehe es gemäss Shaw bei der Produktivität besser als jedes andere Unternehmen, wie Menschen mit Tablets arbeiten.
Von Frank Shaw werden auch die Preise für das neue iPad Air sowie das iPad 2 kritisiert. Im Gegensatz dazu seien die Preise für das Surface und das Surface 2 seiner Meinung nach deutlich attraktiver. Gleichzeitig biete das Surface von Microsoft mehr Speicher für den geforderten Preis. Der Kommunikations-Manager unterlässt es allerdings zu erwähnen, dass die Surface-Tablets für das Betriebssystem einen grossen Teil des internen Speichers belegen. Das Surface Pro in der 128 GB Version lediglich 83 GB freien Speicher.

Shaw erwähnt auch einige weitere Funktionen, die das Surface-Tablet vom iPad abheben sollen. Dazu zählt der integrierte «Kickstand», dank dem das Surface-Tablet aufgestellt werden kann, ein USB-Anschluss oder die Möglichkeit, mehrere Programme parallel anzuzeigen.

Ebenfalls starker Kritik unterzogen wird die vollständig überarbeitete iWork-Suite von Apple. Shaw kritisiert iWork als nicht «standardisierte» Imitation, mit der das Teilen von Dokumenten nicht möglich ist.

Shaw übersieht, dass auch wenn Microsofts Office die meistgenutzte Office-Lösung ist, dies noch lange nicht heisst, dass jede Abweichung nicht dem Standard entspricht. Auch das Teilen von Dokumenten stellt für iWork-Apps kein Problem dar.

Gleichzeitig sei iWork nicht «Cross-Plattform», das heisst auf mehreren Plattformen verfügbar, wie der Microsoft-Manager kritisiert. iWork ist neben OS X auch auf iOS verfügbar und Shaw scheint auch die Lancierung von «iWork für Cloud» entgangen zu sein. Dank «iWork für Cloud» können sogar Nutzer mit Windows-Rechnern auf die iWork-Apps zugreifen.

Für Microsoft dürfte insbesondere die kostenlose Verfügbarkeit von iWork besonders kritisch sein. Damit haben die Mac-Nutzer ein weniger starkes Interesse daran, sich eine Lizenz für Office zu kaufen. Dank der Kompatibilität mit den iOS-Geräten können die Dokumente zudem einfach geteilt werden, was die Nutzer noch stärker an Apple binden könnte. Microsoft läuft Gefahr, eine wichtige Zielgruppe für den Erwerb von Office-Produkten zu verlieren.

Trotzdem wird MS Office weiterhin ein wichtiges Programm für den Mac bleiben. Insbesondere im geschäftlichen Betrieb spielt die vollständige Kompatibilität mit den Office-Dateiformaten eine wichtige Rolle.

Microsofts Anstrengungen im Tablet-Markt zahlten sich bislang noch nicht aus. Im Juni 2012 präsentierte Microsoft das Surface und das Surface Pro, mit welchen Microsoft seine Identität in der von Apple ausgerufenen Post-PC-Ära gefunden haben will. Nach nur einem Jahr zeigten sich bei Microsoft magere Surface-Verkaufszahlen, die sich mit einem Abschreiber von über 900 Millionen US-Dollar in der Bilanz niederschlugen.
Trotz der schleppenden Verkäufe stellte Microsoft in diesem September eine überarbeitete Version der Surface-Tablets vor. Zeitgleich wurden die alten Geräte zu Schleuderpreisen an gewisse Zielgruppen verkauft.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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8 Kommentare

Kommentar von Domendo

Auch in kompletten Mac-Umgebungen, wie sie bei mir auf der Arbeit installiert ist, läuft es nicht ohne Office, wenn man Kunden in der Industrie hat. Hier hat Office einfach noch immer eine dominierende Marktstellung.

Durch offene Dateiformate wird dies aber mehr und mehr verschwinden, was mich freut. Auch die Anstrengungen von Apple die iWorks-Programm durch gratis Distribution stärker zu verteilen sind erfreulich.

Ich hoffe, dass durch das neue Keynote die PPTX-Export-Funkion weiter verbessert wurde. Den Keynote ist im Vergleich zu Powerpoint wirklich massivst besser – hier hat Apple viel besser verstanden, wie die Leute arbeiten. PPTX ist eher eine Spielzeug, Keynote ein Werkzeug.

Bei Pages und Numbers bin ich gespannt, ob hier die Leistungsfähigkeit von Office erreicht wird. Vor allem Word ist ein Wahnsinns-Programm, welches in der Textverarbeitung (nicht der grafischen/print Gestaltung) ähnliches zulässt wie Photoshop bei der Bildbearbeitung. Auch wenn Designer natürlich über Word herziehen. Im Arbeitsalltag von nicht-Designer ist es ein unausweichliches Werkzeug. Und bis jetzt konnte ich noch jedes Layout, das in Indesign erstellt wurde, in Word nachbauen und für den täglichen Office-gebrauch optimieren. Page wird es also wohl auch in Zukunft einen schweren Stand bei mir haben.

Kommentar von dkaiser

Die Dummschwätzer von Microschrott. Schon nach dem zweiten Absatz hätte ich gerne den Baseballschläger rausgeholt und ihn vermöbelt. Aber man ist ja von MS nichts anderes gewohnt… viel heisse Luft aus einem leeren Kopf, was will man da schon erwarten.

Übrigens Shaw, die grosse Mehrheit der Tabletkäufer benutzen ein Tablet nicht zum produktiven Arbeiten sondern als Ergänzung.

Kommentar von anonymous5962

Das zeigt einerseits, dass Microsoft die eigenen Mitarbeiter nicht unter Kontrolle hat - imner wieder kommen Aussagen von Mitarbeitern (über Produktlancierungen, …) die dann kurz darauf von einer Person der höheren Etage korrigiert/zurückgezogen wird. Andererseits wieder mal ein super Beispiel dafür, dass Microsoft wenig Ahnung vom Markt und den Anforderungen der Kunden hat.

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