NAB-Chef kritisiert Apple

Gordon Smith, der Präsident und CEO der National Association of Broadcasters, kurz NAB, hat in seiner Eröffnungsrede «State of the Industry» an der «NAB Show» in Las Vegas Apple und andere IT-Konzerne gerügt.

«Hersteller, wie beispielsweise Apple, weigeren sich dagegen, Broadcast-Chips in ihre Geräte zu verbauen». Es geht darum, dass mit Kompatibilität zum neuen Fernseh-Standard ATSC 3.0 auch Smartphones oder Tablets Antennen-Fernsehen empfangen können. Mit dem neuen Standard wird das über Antennen empfangene Fernsehen näher an die Möglichkeiten von Kabel- und Satelliten-Fernsehen gebracht.

Smith kritisiert, die grossen Technologie-Firmen hätten ihre Konkurrenten «mit Bulldozern planiert» und unterdrücken damit Innovation. Er zitierte dabei die demokratische US-Senatorin Elizabeth Warren, welche sich kürzlich ebenfalls sehr scharf gegen die grossen Tech-Konzerne aussprach. Smith fragte auf der Bühne rhetorisch, ob die wachsende Macht der Technologie-Firmen wohl Grund dafür sei, dass die Broadcast-Chips – «dieser Vorteil für die Kunden» – von den Geräte-Herstellern zurückgehalten werden.

Der NAB-Chef fordert eine Modernisierung der «veralteten» Broadcast-Regulierungen in den USA. Man müsse es den lokalen Stationen ermöglichen, auf gleicher Höhe wie die grossen Tech-Firmen und Pay-TV-Unternehmen zu agieren, um «sicherzustellen», dass «der Broadcast-Journalismus florieren kann».

Die NAB ist ein US-amerikanischer Wirtschaftsverband, welcher in Washington die Radio- und Fernsehstationen sowie die Rundfunkverbünde vertritt. Die jährlich in Las Vegas stattfindende NAB Show, die Konferenz der NAB, ist weltweit die grösste Messe für elektronische Medien. Die diesjährige Messe startete am vergangenen Samstag und dauert noch bis morgen Donnerstag. Früher nutzte Apple die NAB oft für die Vorstellung neuer Final-Cut-Versionen und aktualisierter Mac-Modelle.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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