«Road to WWDC» Teil IV


Im vierten Teil des Specials «Road to WWDC» lassen wir die Kenyote der letztjährigen WWDC Revue passieren.

Wie im Jahr zuvor brodelte die Gerüchteküche im Vorfeld der Konferenz, die widerum für Ende Juni angesetzt war. Die ersten Hoffnungen wurden jedoch früh begraben; als Apple im April 2004 neue PowerBooks vorstellte, war klar, dass die sehnlichst erwarteten Mobilrechner mit G5 Prozessor wohl noch nicht an der WWDC 2004 vorgestellt werden dürften. Auch die Hoffnungen, Steve Jobs würde sein Versprechen doch noch war machen und während der Keynote einen 3 GHz PowerMac aus dem Hut zaubern, zerschlugen sich, als Apple Anfang Juni eine neue PowerMac Linie vorstellte. Von der magischen 3 GHz-Grenze war man noch immer weit entfernt, das damalige Topmodell brachte es «nur» auf 2.5 GHz. Freuen durften man sich trotzdem auf die WWDC, denn Apple würde widerum die nächste Mac OS X Generation präsentieren, auch dieses Mal wurde der Name der neuen Version lang vor der offiziellen Anküdigung publik. Nach «Jaguar» und «Panther» erwartete uns nun «Tiger» alias Mac OS X v10.4. Wenige Wochen vor Beginn der WWDC tauchten erste «Screenshots» der neue Rabukatze auf, doch wurden diese von vielen Mac Fans als Fälschungen taxiert. Es sollte sich jedoch heraustellen, dass es sich um echte «Screenshots» handelte.

Die Spannung war gross, als Steve Jobs am 28. Juni 2004 die Bühne des Moscone West Centers in San Francisco betrat. Alle Welt erwartete eine Erklärung, wieso Apple entgegen der Ankündigung ein Jahr zuvor, doch nicht die 3 GHz Marke erreicht hatte. Steve Jobs meinte, die ganze Industrie sei «in eine Wand gefahren».

Nachdem diese Pendenz vom Tisch war, ging es weiter mit Mac OS X v10.4«Tiger». Wie man das von Apple erwartet, brachte auch die fünfte Version von Mac OS X diverse neue oder verbesserte Komponenten, auf die hier nicht im Detail eingeganen werden soll. Während einige Beobachter fest davon ausgingen, dass «Tiger» erst 2005 erscheinen würde, glaubten andere «Macianer», Apple würde auch 2004 eine neue Mac OS X Version veröffentlichen. Ensprechend machte sich in diesen Kreisen eine leise Entäuschung breit, als Steve Jobs am Ende seiner langen Demonstration des neuen Betriebssystems verkündete, Mac OS X v10.4 «Tiger» würde in der ersten Hälfte 2005 erscheinen. Wie wir alle wissen, konnte Apple auch diesen Zeitplan einhalten und «Tiger» erblickte am 29. April dieses Jahres offiziell das Licht der Welt.

Die zweite grosse Neuerung waren die neuen Apple Cinema Displays, die, passend zu den PowerMacs, ein schickes Aluminiumgehäuse bekamen. Die neue Produktelinie umfasste weiterhin drei Modelle, wahlweise mit 20, 23 und sogar 30 Zoll Bildschirmdiagonalen. Da der 30 Zoll Monitor eine native Aufflösung von unglaublichen 2560x1600 Bildpunkten hatte, musste Apple in Zusammenarbeit mit Nvidia auch gleich eine spezielle Grafikkarte entwickeln, die GeForce 6800 Ultra DDL. Mit den neuen Montioren verabschiedete sich Apple vom proprietären ADC Standard, die neuen Displays verfügten alle über DVI-Eingänge und liessen sich somit, passende Grafikkarten vorausgesetzt, auch an einem Windows PC betreiben. Das 20 Zoll Modell (Auflösung 1680x1050) kostete $1’299, dasjenige mit 23 Zoll Bildschirmdiagonale und einer HDTV tauglichen Auflösungen von 1920x1200 $1’999, das 30 Zoll Modell schliesslich wechselte für stolze $3’299 den Besitzer. Dazu waren noch einmal $599 für die GeForce 6800 Ultra DDL fällig. Diese (und damit auch das 30 Zoll Cinema Display) setzte jedoch einen PowerMac G5 voraus. Apple hat in der Zwischenzeit die Preise für die Displays massiv nach unten korrigiert.

Im fünften und letzen Teil des Specials «Road to WWDC» wagen wir am Vorabend der Eröffnung der WWDC 2005 einen Blick in die Kristalkugel und stellen uns die Frage, was uns die Kenyote am nächsten Montag wohl bringen wird. Dran bleiben, es lohnt sich!

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Von Thomas Zaugg
Veröffentlicht am

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