Tevanian: Apple will den Update-Zyklus von Mac OS X erhöhen.

Seit der Vorstellung von Mac OS X 10.0 “Cheetah” im März 2001 hat Apple 3 grosse Updates veröffentlicht. Mac OS X 10.1 “Puma” im Herbst 2001, Mac OS X 10.2 “Jaguar” im Sommer 2002 und Mac OS X 10.3 “Panther” im vergangenen November. Bereits im nächsten Juni wird Apple auf der WWDC einen ersten Einblick in das neue System “Tiger”, welches voraussichtlich die Versionsnummer 10.4 tragen wird, geben.

Da die ersten Updates deutliche Verbesserungen an der Geschwindigkeit und Kompatibilität des Systems mit sich brachten, wurde der schnelle Update-Zyklus sowohl von den Anwendern als auch von den Entwicklern begrüsst. Nun scheint sich das aber zu ändern. Die meisten User sind bereits mit der aktuellen Systemversion rundum zufrieden und sind nicht bereit, jedes Jahr 200 Franken für ein Update auszugeben. Und auch die Softwarefirmen, welche ihre Programme nach jedem Update neu an das System anpassen müssen, wünschen angeblich eine Entschleunigung der Update-Zyklen.

Avie Tevianian, Apples Chief Software Technology Officer und damit Verantwortlicher für die Software-Entwicklung hat laut News.com bekanntgegeben, dass Apple den Veröffentlichungsrhythmus etwas verlangsamen werde, weil der bisherige Zyklus auf Dauer nicht zu halten sei. Dies bedeutet aber nicht, dass die Weiterentwicklung von Mac OS X gebremst werde. Auch scheint die nächste Version von Mac OS X, Tiger, von dem neuen System-Fahrplan noch nicht betroffen zu sein. Ein Veröffentlichungstermin ist noch nicht bekannt, vermutlich wird Tiger aber noch 2004 ausgeliefert werden.

Die Verlangsamung der Update-Zyklen stellt für Apple auch eine grosse Chance dar. Bisher arbeitete Apple an jedem grossen Update nur etwa ein Jahr, wobei jeweils etwa die Hälfte dieser Zeit als Testphase zur Fehlerbehebung verwendet wurde. Die eigentliche Entwicklungszeit der bisherigen Updates betrug stets nur einige Monate. Mit einer Verlangsamung des Veröffentlichungsrhythmus hätte Apple die Möglichkeit, mehr Zeit in die Entwicklung zu investieren und grundlegende Veränderungen an der Systemarchitektur vorzunehmen. Das erste von dieser Entwicklung betroffene System wird Mac OS X 10.5 sein, welches frühestens in 2 Jahren erscheinen dürfte. Bis dahin werden die zentralen Bausteine von Mac OS X wie der Finder, das Dock, die APIs, usw. bereits sechseinhalb Jahre alt sein. Apple hätte durch die längere Entwicklungszeit die Chance, mit Mac OS X 10.5 diese Punkte falls nötig zu überarbeiten, und könnte das System ausserdem besser auf die 64bit-Prozessoren abstimmen.

Von dae
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