This should keep Cupertino busy…

Die Eröffnungskeynote der WWDC ist gestern ohne grössere Überraschungen über die Bühne gegangen. Steve legte sein Hauptaugenmerk während der gut 90-minütigen Rede ganz klar auf den Tiger, die nächste Generation von Mac OS X. Einmal mehr ist es ihm gelungen, die anwesenden Entwickler sowie Millionen von Mac-Fans auf der ganzen Welt mit der Demonstration einiger wenigen Funktionen aus Tiger von der Überlegenheit des Macs zu überzeugen.

Doch was hat uns Steve eigentlich gezeigt? CoreImage, Spotlight, Dashboard, Automator, sowie Veränderungen in iChat, Mail, Safari, .Mac und Quicktime. Alles schön und recht, aber war das schon alles? Was hat sich am eigentlichen System verändert? Dort sah man kaum Änderungen, alles sieht aus wie bei Panther. Wo bleibt Xcode2, die neue Sprachsteuerung und all das? Es braucht nicht viel Fantasie, um die Antwort auf diese Frage zu beantworten: Was Steve uns gestern gezeigt hat, war lediglich ein Panther mit Streifen auf dem Rücken.

Seit der Fertigstellung von Panther sind erst 8 Monate vergangen. Bis zur Auslieferung des Tigers wird noch ein knappes Jahr ins Land ziehen, Zeit genug für Apple, um noch einige Verbesserungen vorzunehmen. Alles was wir gestern gesehen haben, ist innerhalb eines halben Jahres entstanden. So lange hat Apple gebraucht, um die grundlegenden Technologien des Tigers in Mac OS X zu integrieren. In den letzten 3 Jahren konnte Jobs jeden Sommer zur Macworld oder zur WWDC eine neue Systemversion vorführen, die jeweils nur wenige Monate später im Handel war. Dieses Jahr ist es anders. Zwar gab sich Steve grosse Mühe, die wenigen bereits in Tiger integrierten neuen Funktionen vorzustellen, doch konnte das nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass Apple noch viel Arbeit vor sich hat.

Von den mehr als 150 neuen Funktionen in Tiger war nichts zu sehen. Dafür glänzt der Tiger mit einer Fülle an neuen Technologien und Möglichkeiten. Tiger ist das erste 64-Bit Betriebssystem von Apple. Spotlight und CoreImage sind wahrscheinlich die bedeutendsten Neuerungen in Mac OS X seit dessen Einführung vor über 3 Jahren. Doch das Wichtigste ist, dass jeder von diesen Technologien profitieren wird. Bei der Einführung von Rendezvous, CUPS oder Inkwell blieben die meisten Nutzer jeweils aussen vor, weil sie mit den Technologien nichts anzufangen wussten.
Mit MPEG-4 h.264, Automator, iChat, .Mac, Dashboard, Spotlight und CoreImage hat Apple Neuerungen entwickelt, die dem gewöhnlichen Heimanwender den Alltag erleichtern. Puma, Jaguar und Panther brachten in erster Linie Detailverbesserungen, Fehlerbereinigungen und einige kosmetische Änderungen mit sich. Tiger ist das erste Mac OS X-Update, welches wirkliche Neuerungen mit sich bringt. Was Steve uns gestern gezeigt hat, war ein Ausblick auf die Zukunft der Desktop-Systeme. Doch diese Zukunft ist noch “a year ahead, and should keep Cupertino busy”, denn erst wenn die Neuerungen in die Programme integriert sind, wird sich das wahre Potenzial des Tigers zeigen.

Bis dahin sollten wir jeden Tag einen Franken auf die Seite legen, damit wir bereit sind, wenn die grösste Raubkatze der Welt zum Sprung ansetzt.

Von dae
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4 Kommentare

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Kommentar von dae

Ich habe nicht behauptet, dass der Unterschied zwischen Panther und Tiger klein sein wird, sondern dass der fertige Tiger 2005 kaum mehr Gemeinsamkeiten mit dem aufweisen wird, den wir gestern gesehen haben.

Das neue Dateisystem heisst Spotlight, und das habe ich auch erwähnt im Text.

Weiss jemand, welche Änderungen Apple am Dateisystem vorgenommen hat? Ist Spotlight einfach ein “Aufsatz” auf HFS+?

gruss, aeschli

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