Tim Cook: Produkte und Menschen stehen für Apple über Gewinn und Wall Street

Kürzlich wurde Apple vom Wirtschafts-Magazin FastCompany zum innovativsten Unternehmen des Jahres gekürt. Im Zuge der Auszeichnung publizierte das Blatt ein ausführliches Interview mit Tim Cook.

Stefan Rechsteiner

Im Gespräch äusserte sich der Apple-CEO unter anderem über die Philosophien des Unternehmens. Demnach seien Produkte und Menschen wichtiger als was die Börse vom Unternehmen erwarte. Dem Mac-Hersteller gehe es nie um Gewinne oder den Aktienkurs, sondern um die Frage, ob man das «beste Produkt» hergestellt habe und ob man damit das Leben der Menschen verbessern habe. Wenn man diese beiden Faktoren erreicht habe, dann sei es «ein gutes Jahr». Cook selbst habe bisher bei Apple «nur gute Jahre» gehabt, und fügte an, dass er das durchaus ernst meine. Auch in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten vor und nach der Jahrtausendwende, als das Unternehmen im Vergleich zur jüngsten Zeit kaum Umsatz generieren konnte, seien es «unglaublich gute Jahre» gewesen. Damals hätte man intern gespürt, dass die Produkt-Pipeline von Apple immer besser werde. Den Erfolg des iPod habe man bei Apple nicht vorhersehen können. Dass das iPhone später zu einem definierenden Gerät werde schon eher, aber auch dessen immenser Erfolg sei schlussendlich für Apple überraschend gewesen.

Auch zu Apples Werten äusserte sich der Apple-CEO, so stecke in den Produkten des Unternehmens «immer viel Menschlichkeit». Man sei bestrebt, alle Standorte mit 100 Prozent erneuerbarer Energie zu betreiben und versuche auch in der Lieferkette alle involvierten Menschen «gut zu behandeln».

Das Magazin sprach im Interview überdies an, dass während das Unternehmen bei einigen Technologien den Takt vorgebe, erscheine es manchmal so, als dass Apple bei anderen Sachen der Konkurrenz «nur folgen» könne. Cook entgegnete dem, dass er sein Unternehmen nicht als «Follower» sehe. Vielmehr sei der Grund, warum manche Produkte im Vergleich zur Konkurrenz «spät» erscheinen, dass «wir die Geduld haben zu warten, bis etwas wirklich grossartig ist». So seien manche von der Konkurrenz bereits lancierte Produkte bei Apple schon mehrere Jahre zuvor entwickelt worden, aber in den Augen des Unternehmens schlicht noch nicht marktreif.

Entsprechend seien auch jetzt schon über viele Jahre hinaus neue Produkte in der Pipeline. Apples Planung sei für die nächsten Jahre «gut gefüllt». Alleine schon weil das Unternehmen eigene ARM-Chips entwickle, müsse man «stets drei-vier Jahre im Voraus planen». Apples Produkte-Planung sei aktuell für «bis in die 2020er-Jahre» gut gefüllt.

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