Trotz guter Fundamentaldaten: Anleger verschmähen Apple-Aktie

Das Magazin Fortune hat sich die Mühe gemacht, die Aktienkurse von Amazon, Apple und Google mit den fundamentalen Unternehmensdaten der drei Unternehmen abzugleichen. Das Magazin hat dazu die Aktienkursentwicklung der vergangenen zwölf Monate ausgewertet und diese Informationen mit anderen finanziellen Parametern verglichen.
Apples Aktienkursentwicklung ist sowohl gegenüber Google als auch gegenüber Amazon schlecht ausgefallen. Während sich Apples Aktienkurs innerhalb eines Jahres kaum verändert hat, haben Google und Amazon kräftig zulegen können. Die Aktienkurse der beiden Unternehmen stiegen innerhalb von 12 Monaten um über 40 Prozent an.

Wenn man sich die Fundamentaldaten der drei Unternehmen zu Gemüte führt, dann erhält der Leser aber ein anderes Bild. Im Gegensatz zu Google und Amazon zahlt Apple seinen Aktionären beispielsweise eine Dividende aus. Im Jahr 2012 wurde pro Aktie eine Dividende von 12.20 US-Dollar ausbezahlt, was beim aktuellen Kurs einer Rendite von 2.3 Prozent entspricht. Im Vergleich zu den Kursgewinnen der beiden Konkurrenten ist die von Apple ausbezahlte Dividende allerdings ein schwaches Trostpflaster.
Auch beim Gewinn schwingt Apple obenauf. Das Unternehmen aus Cupertino erwirtschaftete in den letzten vier Quartalen einen Gewinn von 54 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich dazu erwirtschaftete Google im gleichen Zeitraum lediglich einen Gewinn von 18 Milliarden US-Dollar und Amazon erzielte gar nur einen Gewinn von 5 Milliarden US-Dollar.
Gemäss den Zahlen von Fortune sehen nicht nur die Zahlen des vergangenen Jahres gut für Apple aus, sondern auch die zukünftige Entwicklung stimmt positiv. Das Magazin erwartet für Apple einen Zuwachs beim Gewinn pro Aktie im Umfang von 59 Prozent. Bei Google schätzen die Analysten das Wachstumspotential auf 18 Prozent, während bei Amazon ein Rückgang erwartet wird.

Auch nach diesem Vergleich darf nicht vergessen werden, dass die drei Firmen unterschiedlichen Geschäftsmodellen nachgehen. Während sich Apple auf den Verkauf von Premium-Produkten fokussiert hat, verkauft Google im grossen Umfang digitale Werbeflächen und Amazon hat sich als gewichtige Verkaufsplattform etabliert.
Trotz dieser unterschiedlichen Geschäftsmodelle scheinen die Marktmacher an der Wall Street den beiden Unternehmen Google und Amazon eine bessere Zukunft zu prophezeien als bei Apple. Diese Prognose ist auch deshalb eine Riskante, weil die Zukunft von IT-Unternehmen kaum sicher vorhergesagt werden kann. Während BlackBerry vor wenigen Jahren noch an der Spitze der Smartphone-Industrie stand, ist das Unternehmen heute der Inbegriff des Niedergangs. Bei keinem der drei Unternehmen kann gesichert vorhergesagt werden, welche Stellung sie in den nächsten Jahren auf dem Markt haben werden.
Allerdings ist insbesondere Apple aufgrund der geringen Anzahl von Produkten auf das Gelingen der einzelnen Modell-Präsentationen angewiesen. Insbesondere bei Apples wichtigstem Produkt, dem iPhone, steht das Unternehmen jedes Jahr unter Druck, ein Top-Modell auf den Markt zu bringen.

Die von Fortune aufgezeigten Daten zeigen schlussendlich die drei Unternehmen im Vergleich. Welche Parameter die Anleger zu ihren Bewertungen führen, ist nicht immer klar nachzuvollziehen.

Neun verschiedene Unterscheidungsmerkmale für die drei Konzerne Quelle: Fortune

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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