Wird der Pentium 4 eingestellt?

Laut Berichten aus dem “Wall Street Journal” sowie vom “Inquirer” wird Intel die Produktion der Pentium 4 Prozessoren einstellen. Stattdessen soll der stromsparende Pentium-M in einer Desktop-Variante erscheinen.

Im Herbst feiert der Pentium 4 bereits seinen 4. Geburtstag. Als der Chip im Jahr 2000 auf den Markt kam, wurde er mit Taktraten von 1.4-1.6 GHz angeboten. Damit war er deutlich höher getaktet als die schnellsten erhältlichen AMD-Athlon und Pentium 3 Prozessoren. Doch seit der Einführung des Pentium 4 sorgt der Prozessor bei den Intel-Ingenieuren für Kopfzerbrechen. Die Probleme begannen bereits vor der Markteinführung. Aufgrund von Schwierigkeiten beim Wechsel von Aluminium auf Kupfer für die Fertigung sowie bei dem für den Pentium 4 geplanten Ferigungsprozess mit Strukturbreiten von 13 nm wurde der Termin für die Markteinführung mehrmals verschoben. Schlussendlich entschied sich Intel, die ersten Pentium 4 Chips noch mit dem alten Verfahren zu fertigen.

Doch der Prozessor konnte auch sonst nicht überzeugen. Obwohl er anfangs sehr teuer war, liess die Leistung zu wünschen übrig. Die extrem lange Pipeline ermöglichte Intel zwar beeindruckende Taktraten, doch erhöhte sie den Stromverbrauch massiv.

In den vergangenen 3.5 Jahren konnte Intel die Taktrate des Prozessors lediglich verdoppeln, die Entwicklung liegt mehr als ein Jahr hinter dem Zeitplan zurück. Erst vor wenigen Monaten hat Intel mit dem Prescott den Schritt zum 90 nm Fertigungsverfahren vollzogen. Doch auch dieser Prozessor konnte noch nicht überzeugen. Neben den zahlreichen Problemen bei der Herstellung hat sich vor allem der Stromverbrauch als kritisch herausgestellt. Die Leistungsaufnahme des Prescott liegt bei über 100 Watt.

Im Gegensatz zum Pentium 4 schreitet die Entwicklung der Pentium-M Prozessoren planmässig voran. Diese Prozessorfamilie, welche auf der Pentium 3 Architektur basiert, liefert bei deutlich tieferen Taktzahlen und vergleichsweise niedriger Leistungsaufnahme beinahe dieselbe Leistung wie ein Prescott-Prozessor.

Da die Kunden kaum mehr Wert auf reine Taktfrequenz legen, scheint die Zeit des Pentium 4 nun abgelaufen zu sein. Angeblich hat Intel sämtliche Entwicklungen am Prescott-Nachfolger “Tejas” eingestellt. Stattdessen soll der Pentium-M mit den neuesten Intel-Technologien wie Hyper-Threading und einer AMD64 kompatiblen 64-Bit-Erweiterung ausgestattet werden. Zwar hat Intel diese Meldungen noch nicht offiziell bestätigt, doch es zeichnet sich immer mehr ab, dass der Gigahertz-Wahn der letzten Jahre ein Ende gefunden hat.

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Von dae
Veröffentlicht am

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