You don’t know Jack

Jack ist zurück. Nicht nur auf verschiedenen Konsolen, sondern auch auf dem iPhone und iPad.

Sven Gallinelli

Die Beliebtheit der Apple-Gadgets verhilft auch einer ganzen Reihe von Spieleklassikern zu einem neuen Auftritt. Seien es etwa alte Lucas Arts-Games wie Monkey Island, die im Tablet-Format ihren zweiten Frühling erleben. Oder auch alte Lizenzen, in die plötzlich wieder Schwung kommen.

Jüngstes Beispiel ist das verrückte Spielequiz «You Don’t Know Jack». Sage und schreibe zehn Jahre ist es her, als die letzte Fortsetzung des legendären Games in Deutsch auf den Markt kam. Die Vorgänger reichen gar zurück bis in die 90er-Jahre. «Mindestvoraussetzung: 386er/486er», war da noch in den Systemvoraussetzungen zu lesen.

Nun aber ist Jack zurück. Nicht nur auf verschiedenen Konsolen, sondern auch auf iPhone und iPad. Eine deutsche Übersetzung gibt es allerdings noch nicht. Und wer sich das englische Original antun will, muss Englisch im absoluten Ironiemodus verstehen können.

Inhaltlich wird an bewährtem festgehalten. Ein verrückter Quizmaster, der nicht aufs Maul gefallen ist. Schräge Kategorien («Haifiiiiisch») und noch schrägere Fragen. Ein Beispiel:

«Ich muss vor diesen verrückten Haifischen abhauen. Dafür muss ich einen Ort auf der Erde finden, der am weitesten von einem Ozean entfernt ist. Wo ist das?». Dann gibt’s vier Antworten zur Auswahl. Wer die falsche wählt, kann sicher gehen, dass er von Moderator Jack mit Häme eingedeckt wird.

Und so rätselt man sich durch die zehn Fragen. Grafisch ist das Spiel nicht oppulent und setzt vor allem auf typographische Elemente. Da aber war «YDKJ» (wie man es abgekürzt nennt) schon immer stark – und zeigt, was mit Typographie so alles möglich ist. Angereichert wird das Spiel mit verschiedenen Spezialrunden. Im Finale dann muss der Spieler die «Jack Attack» überstehen. Und das alles angereichert mit Looney-Toones-mässigen Soundeffekten und fetzigen Popklängen.

Soweit, so simpel – und trotzdem macht Jack unglaublich viel Spass. Allerdings mögen die iPhone- und iPad-Version nicht ganz an die Qualität der früheren Jack-Games heranreichen. Damals in den 90ern konnten auch zwei Spieler gegeneinander Spielen – da lief Moderator Jack dann zu Hochform auf. Auch konnten die Spieler die Kategorien selbst wählen, was auf dem iPhone/iPad leider nicht möglich ist. Und zudem hat das Spiel auch grafische Patzer. Nicht selten sind die Schriften zu breit und werden dann am iPad-Rand einfach abgeschnitten. Das ist unschön – und schlecht programmiert.

Das aber sind Peanuts. Denn «You Don’t Know Jack» ist gute Unterhaltung – vor allem auch dann, wenn man mal ein paar Minuten ausspannen will. Eine Runde dauert kaum länger als 10 Minuten. 10 Minuten, in denen man aber mehrmals zum Lachen gebracht wird und in denen wirklich was abgeht. Jacks freche Sprüche ziehen auch immer wieder umstehende Leute an, die sich wundern, was da gerade für eine heisse Show auf dem iPad abgeht.

Fazit: Für 5.50 Franken (iPad) oder 3.30 Franken (iPhone) erhält man gute Unterhaltung. Inklusive den Beleidigungen von Moderator Jack. Und wer sich vorerst umsonst beleidigen lassen will, kann mit Jack zuerst in der Lite-Version auf Tuchfühlung gehen.

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