Steve Jobs: Gedanken über Flash

Als Reaktion auf die Diskussion über die fehlende Flash-Unterstützung des iPhones und auch des iPads hat Apple-CEO Steve Jobs einen offenen Brief veröffentlicht, in dem er Apples Standpunkt in der Flash-Frage erläutert. Steve Jobs betont, dass hinter Apples Entscheidung gegen Flash ausschliesslich technologische Überlegungen stecken. Insgesamt nennt Jobs sechs Gründe, warum Apple auf Flash verzichtet:

1.) Flash ist ein proprietäres Format und wird vollständig von Adobe kontrolliert. Steve meint hingegen, Web-Technologien müssten offen sein und nennt HTML5, CSS und JavaScript als entsprechende Beispiele.

2.) Fast alle Flash-Videos liegen ohnehin auch im h.264-Format vor. Für Video bietet Flash gemäss Steve Jobs keinerlei Vorteile und auf Flash-Games seien iPhone- und iPad-Nutzer angesichts des grossen App-Angebotes auch nicht angewiesen.

3.) Flash ist unzuverlässig, unsicher und langsam. Adobe habe sich kaum bemüht, die Sicherheitslücken im Flash-Plugin zu beheben und sei noch immer den Beweis schuldig, dass Flash auf Mobilgeräten performant läuft.

4.) Flash-Anwendungen reduzieren die Akku-Laufzeit drastisch. Um eine energieeffiziente Videowiedergabe auf Mobilgeräten zu ermöglichen, sind laut Jobs nur Hardware-Decoder geeignet, doch dazu müssen Videodateien ohnehin im h.264-Format vorliegen.

5.) Flash-Webseiten sind mehrheitlich für die Bedienung mit einer Maus entwickelt worden und würden auf Geräten mit Touch-Bedienung häufig nicht gut funktionieren. Insofern müssen Flash-Webseiten für das iPad ohnehin überarbeitet werden.

6.) Neben all den genannten Details hebt Steve Jobs die Möglichkeit, Applikationen mittels Flash zu schreiben, als Hauptgrund für Apples Verzicht auf Flash hervor. Apple wolle verhindern, dass Drittanbieter ihre Programme mit fremden Entwicklungsumgebungen schreiben, da diese niemals in der Lage seien, die Vorteile einer Plattform vollumfänglich auszunutzen.

Steve Jobs schliesst sein Schreiben mit einem kleinen Seitenhieb gegen Adobe: «Perhaps Adobe should focus more on creating great HTML5 tools for the future, and less on criticizing Apple for leaving the past behind.»

Von dae
Veröffentlicht am

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19 Kommentare

Kommentar von schn0rkel

Heuchlerischer Blödsinn - Jobs leidet leider seit geraumer Zeit an geistiger Umnachtung. 1. ist es eine bodenlose Frechheit, wenn ausgerechnet Jobs die anderen der “Verschlossenheit” bezichtigt. 2. Zeigt das HTC Desire schön, dass Flash a. nicht den Akku killt, b. das Handy nicht verlangsamt und c. ingesamt bestens auf Mobiltelefonen funktioniert.

Kommentar von Macello

Ich stimme Jobs voll und ganz zu, Flash sollte nicht noch gefördert werden indem man es auf Mobilen Geräten auch noch zur Verfügung stellt. Flash ist schon auf dem Computer ein Performance Killer, Computer können nie genau abschätzen wieviel Ressourcen ein Flashfilm benötigt. Vielleicht laufen einige auf dem HTC ja ok, aber einige Flashfilme haben schon auf einem Macbook Pro teilweise ihre Probleme, also keine chance auf einem Mobilgerät.

Flash hat ohnehin nur eine Berechtigung für aufwändige Animationsreiche Online Präsentationen, für Video, Firmenwebseiten etc. gibts viel sauberere und bessere Lösungen. Das h.264 Format zB hat bessere sauberer Darstellungsqualitäten und ladet mindestens so schnell wie Flashfilme, Fotos werden in HTML webseiten viel klarer dargestellt als etwa in Flash wo diese immer eine bisschen “verschwommen” dargestellt werden. HTML ist Screenreader fähig. HTML5 und CSS3 verbunden mit Javascript ist die Zukunft des Internet, das kann man auch anhand dem Anzug dieser Webseiten und dem Rückzug seriöser (also nicht irgendwelchen Billigwerbern, oder Flashgames) Flashwebseiten erkennen.

Kommentar von schn0rkel

@Macello - ich bin selber kein Fan von Adobe, aber Flash ist der Quasi-Standard. Und funktioniert bestens auch mit kleineren Animationen. Dass HTML5 und CSS3 die Zukunft sind, bezweifle ich nicht. Aber wir leben in der Gegenwart und da ist Flash nunmal de facto Standard, auch wenn Apple den Kopf in den Sand steckt.

Zudem futtert Jobs nicht erst seit Flash gegen Adobe - die Firma ist ihm seit jeher ein Dorn im Auge. Vor allem wohl daher, weil Apple stark Abhängig ist von Adobe (Stichworte: Creative sector, Photoshop, Adobe Acrobat etc.). Scheinheilig ist Jobs hauptsächlich, weil Apple a) eine er übelsten Player im Business ist, was Geschlossenheit und Kundengängelung betrifft und b) es nicht um Flash geht, sondern um Adobe selber.

Kommentar von Macello

Flash ist überhaupt nicht Standard, da unzählige Devices Flash eben gar nicht unterstützen. Ausserdem Ist schon heute HTML und CSS3 weit verbreitet, lädt schneller, ohne diese zum Verzewiflung bringenden loadingbars.

Kein Wunder das Adobe von Herr Jobs nicht geschätzt wird, Adobe Programme sind sowas von Windows like aufgebaut, und auch auf Windows programmiert, daher eher von der trägeren Sorte auf nem Mac. Während alle anderen Applikationen die features vom MacOS nutzen, erfindet Adobe alles neu, wie zb Bridge, wer braucht sowas? Was das ganze noch lahmer macht, schon die Installation, wenn ich ein Final Cut Studio inklusive Motion Datenbank ä 8GB installiere geht das höchstens 10% solange wie wenn ich die Adobe Premium Suite CS4 installiere, bei etwa gleich grossem Umfang.

Wenn doch Adobe creative Programme auf Macs am meisten professionell zum Einsatz kommt, warum werden die dann noch immer auf Windows programmiert und dann für Mac migriert?

Ein Beispiel: Schau dir mal die Performance von “Pixelmator” im vergleich zu Photoshop, das sind Welten, klar kann Pixelmator nicht so viel aber das hat nix mit der Performance zu tun. Pixelmator nimmt sich zb für den Zauberstab das von MacOSX bereitgestellte “Echtzeit Zauberstabtool”, während man bei PS noch immer manuell die Toleranz anpassen, klick, ach ne, anpassen, klick ach ne.. machen muss.

Ausserdem ist die, für jedes Programm, verschiedene Standard Shortcutpalette auch nicht Apple “like”, in AI ist ja nix gleich wie in ID. Ausserdem entwendet Adobe einfach System Shortcuts wie “CMD+H” für Hide, natürlich lässt sich das ändern.

Gäbe es Alternativen von Apple für Illustrator, InDesign und Photoshop, wär für mich die Entscheidung leicht. Zumindest Photoshop soll ja jetzt von grund auf für Mac optimiert werden/ist jetzt mit CS5, da bin ich mal gespannt drauf.

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