Tessiner «Piz Daint» bleibt schnellster Supercomputer Europas

Der Tessiner Supercomputer «Piz Daint» bleibt auch in der neuen Ausgabe der Supercomputer Top-500-Liste der schnellste Computer Europas. Das nach dem Berg im Bündnerischen Münstertal benannte System der ETH steht im «Swiss National Supercomputing Centre», kurz CSCS, bei Lugano. Genutzt wird der schnelle Computer für Wetterhervorsagen.

Stefan Rechsteiner

In der Liste der 500 schnellsten Supercomputer der Welt steht die Tessiner Anlage «Piz Daint» auf dem sechsten Platz und bleibt damit der schnellste Supercomputer Europas. In den Top 10 gab es seit der letzten Ausgabe der Liste aus dem November 2013 einzig bei Platz 10 eine Änderung.

Angeführt wird die Liste deshalb weiterhin vom «Tianhe-2»- oder «MilkyWay-2»-System, welches im National Super Computer Center in Guangzhou, China steht. Mit 3.12 Millionen Cores schafft es das System auf 33.8627 Petaflops. Es wurde zwischenzeitlich sogar ein Peak von 54.9024 Petaflops erreicht. «Tianhe-2» arbeitet damit fast doppelt so schnell als der auf Platz zwei folgende schnellste Supercomputer der USA, «Titan» genannt, mit seinen 560’640 Cores und einer Leistung von 17.59 Petaflops. Der «Titan»-Supercomputer steht im Oak Ridge National Laboratory in Tennessee, USA.
Auch der drittschnellste Computer der Welt kommt aus den USA und heisst «Sequoia». Die Anlage steht steht in Livermore, Kalifornien, und leistet mit seinen gut 1.57 Millionen Cores 17.1732 Petaflops.

Der «Piz Daint» vom CSCS auf dem sechsten Platz schafft es laut der Liste mit 5272 Knoten (115’984 Cores) auf 6.27 Petaflops. Der Peak der ETH-Anlage lag bei 7.7889 Petaflops. Das Cray-XC30-System wurde im Frühling 2013 in Betrieb genommen. Das System baut bei den CPUs auf Intel Xeon-E5-Prozessoren, bei den GPUs wird auf Nvidias Tesla K20X gesetzt.

Auf Platz 10 der Liste wurde das «SuperMuc»-System (2897 TFlops) aus Deutschland durch einen namenlosen Supercomputer aus den USA mit 31435 Teraflops verdrängt. «SuperMuc» rangiert neu auf dem 12. Platz, auch eine italienische Anlage mit 3.003 TFlops überholte das Münchner System.

Supercomputer Top 10, Juni 2014

Mit 233 Anlagen ist die USA in der Top-500-Liste am besten vertreten. In den «Top 10» sind neben den sechs Systemen aus den USA auch je eines aus China (1.), Japan (4.), Schweiz (6.) und Deutschland (8.) vertreten. China belegt nicht nur den ersten Platz, sondern ist auch immer häufiger in der Liste anzutreffen. Waren es bei der letzten Ausgabe im November noch 63 Anlagen, sind es in der neuen Liste bereits deren 76. Die Schweiz ist abgesehen vom «Piz Daint» noch mit fünf weiteren Systemen in der Liste präsent. Auf dem 56. Platz mit 715 Teraflops der «EPFL Blue Brain IV», auf dem 139. Platz der 316.2 Teraflops starke «Monte Rosa» und auf dem 170. Platz mit 273.7 Teraflops der «Tödi». Alle diese drei Systeme stehen beim «Piz Daint» im CSCS in Lugano. Des Weiteren ist auf dem 255. Platz mit 194.2 Teraflops der «Euler» der ETH in Zürich und auf dem 274. Platz mit 189 Teraflops der «Cadmos BG/Q» der EPFL in Lausanne.

Die Supercomputer Top-500-Liste wird zwei mal jährlich jeweils im Juni und November von der International Supercomputer Conference veröffentlicht. Die Konferenz findet abwechselnd in Deutschland (Juni) und in den USA (November) statt. Für die Berechnung der Leistung der Supercomputer setzen die Macher der Liste auf den «Linpack»-Benchmark.

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