App-Umsätze bald bei 25 Milliarden US-Dollar?

Die Analysten von Gartner haben eine neue Studie präsentiert, nach welcher auch in diesem Jahr die Umsätze in den verschiedenen App Stores kräftig wachsen werden. Gartner prognostiziert, dass die Umsätze in den App Stores in diesem Jahr um 62% auf 25 Milliarden US-Dollar steigen werden. Damit befindet sich die Branche, welche erst seit knapp fünf Jahren existiert, mitten in einer Boom-Phase. Gartner geht davon aus, dass der Markt auch in diesem Jahr von Apples iOS App Store sowie Googles Play Store dominiert wird. In beiden App Stores werden mehr als 700’000 Apps angeboten, womit diese beiden Stores die Konkurrenten von BlackBerry und Microsoft weit hinter sich lassen.

Gartner untersuchte in der Studie auch die Nutzung der Apps. Dabei fand man heraus, dass die Nutzer lediglich 37% der täglich genutzten Apps bereits im Vorjahr genutzt haben. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 63% der im Jahr 2011 täglich genutzten Apps im folgenden Jahr nicht mehr aktuell waren. Diese Zahlen zeigen, dass die Nutzer sehr schnell ihre bevorzugten Apps wechseln, wenn eine neue, bessere App auf den Markt kommt. Diese Sprunghaftigkeit der Nutzer zwingt die Entwickler, ihre Apps ständig weiterzuentwickeln.
Des Weiteren fanden die Analysten von Gartner heraus, dass von denjenigen Apps, welche auf dem Smartphone gespeichert sind, im Durchschnitt lediglich acht regelmässig genutzt werden.

Auch wenn immer mehr Entwickler auf den Markt drängen, so haben sich doch einige Platzhirsche in den App Stores breitgemacht. Von den grössten 250 Entwicklern sind im iOS App Store lediglich 2% Neulinge, wie Gartner in der Studie darlegt. In Googles Play Store sind es mit 3% nicht bedeutend mehr Neulinge, welche sich in den Top-250 befinden. Die vom Wall Street Journal befragten Entwickler meinten, dass es auch für grössere Unternehmen ein täglicher Kampf sei, neue Kunden zu gewinnen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Entwickler noch immer experimentieren, welches Geschäftsmodell das profitabelste ist. Analyst Simon Khalaf von Flurry vergleicht die Herausforderungen auf dem App-Markt mit den Problemen der Automobilbranche im beginnenden 20. Jahrhundert. Damals erkannten die Automobilbauer, dass ein grosser Markt am entstehen war. Allerdings sei es damals nicht klar gewesen, welche Konzepte sich durchsetzen werden.
Man wird wohl auch beim App-Markt abwarten müssen, welche Hersteller sich etablieren und welche Konzepte sich schlussendlich durchsetzen werden.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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