Apple aktualisiert Umwelt-Bericht: «Wir sind noch lange nicht am Ziel»

Anlässlich des Earth Days hat Apple die firmeneigenen Umwelt-Webseite aktualisiert. Apple hat im letzten Jahr weitere wichtige Umwelt-Ziele erreicht, wie das Unternehmen stolz vermelden konnte. Auch die Umwelt-Organisation Greenpeace lobte in einem Kommentar das Umwelt-Engagement von Apple. Trotzdem ist man sich bei Apple bewusst, dass die Umwelt-Ziele noch lange nicht erreicht sind.

Auf der aktualisierten Umwelt-Webseite informiert Apple über die Fortschritte, welche das Unternehmen im Bereich des Umweltschutzes in den letzten Jahren gemacht hat. So werden seit dem Jahr 2013 beispielsweise sämtliche Rechenzentren mit erneuerbaren Energien versorgt. Damit konnte die Umwelt-Belastung, welche durch die Nutzung von Cloud-Dienstleistungen verursacht wird, deutlich reduziert werden.

Apple startete im Jahr 2013 das «Clean Water Program», welches sich im Moment noch im Versuchsstadium befindet. Mit Hilfe dieses Programms soll die Wiederverwendung von Wasser in den Zulieferbetrieben gesteigert werden. Aktuell beteiligen sich 13 Betriebe am Programm.

Von Apple ebenfalls hervorgehoben wurde die Lancierung des neuen Mac Pro. Für dessen Produktion wird 74 Prozent weniger Aluminium verwendet als für das Vorgängermodell. Bereits im Januar hat Apple die weitgehenden Umwelt-Spezifikationen des Mac Pro veröffentlicht. Diese Verbesserung der Umweltbilanz ging auf Kosten der Erweiterbarkeit des Produktes.

Eines der grössten Umwelt-Projekte dürfte der Bau des neuen Apple-Hauptsitzes in Cupertino darstellen. Der Campus 2 wurde konsequent auf Energieeffizienz getrimmt, wie Apple stolz vermeldete.
Allerdings ist das Gebäude nur schlecht mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen, womit viele Angestellte mit dem eigenen Fahrzeug anreisen müssen.

Tim Cook will die Welt in einem besseren Zustand an die nächste Generation übergeben

Anlässlich des Earth Days hat Apple das Video «Better» veröffentlicht, in welchem das Umwelt-Engagement von Apple näher beleuchtet wird. Im Werbespot spricht Tim Cook aus dem Hintergrund über die Umwelt-Ziele von Apple. Dabei weist der Apple CEO insbesondere auf die Nutzung der erneuerbaren Energien durch Apple hin. Auch die umweltfreundlichere Gestaltung der Produktionsprozesse ist für Apple sehr wichtig, wie Tim Cook betont.
Für Tim Cook ist klar, dass Apple noch einen weiten Weg vor sich hat, bis alle Umwelt-Ziele erreicht sind. Trotzdem hat das Unternehmen das Ziel, die Welt der nächsten Generation in einem besseren Zustand zu übergeben, als sie von der aktuellen Generation angetroffen worden ist.

Neben den Umwelt-Zielen hat Apple auch den Anspruch, Produkte herzustellen, welche auch andere Menschen dazu inspirieren, sich für die Umwelt einzusetzen.

Apples Werbespot «Better»

Lisa Jackson: Wir wollen die besten Produkte für die Welt bauen

In einem offenen Brief wandte sich am Dienstag auch die Umwelt-Chefin von Apple, Lisa Jackson, an die Öffentlichkeit. Sie unterstrich in ihrem Statement die Wichtigkeit der Umwelt-Themen für das Handeln von Apple. Das Unternehmen hat nicht nur das Ziel, die besten Produkte der Welt herzustellen, sondern auch die besten Produkte für die Welt. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden gemäss Jackson in den letzten Jahren viele Fortschritte erzielt. So werden beispielsweise alle Rechenzentren von Apple mit erneuerbaren Energien versorgt. Der Stromverbrauch der Apple-Produkte konnte seit dem Jahr 2008 um 57 Prozent gesenkt werden.

Gemäss Jackson hat Apple auch viel unternommen, um Giftstoffe aus den Produkten des Unternehmens zu verbannen. Zudem können in jedem Apple Store defekte elektronische Geräte entsorgt werden.

Auch bei Apple ist man sich bewusst, dass das Umwelt-Engagement weitergetrieben werden muss. Trotz der Erfolge in den letzten Jahren will man sich bei Apple weiterhin engagieren, um die Umwelt-Belastung der Produkte zu reduzieren.

Greenpeace lobt Apples Umwelt-Engagement

Greenpeace hat nach der Veröffentlichung des aktualisierten Umwelt-Berichts ein eigenes Statement veröffentlicht, in welchem Apples Umwelt-Engagement gewürdigt wird. Für Greenpeace gebührt Apples CEO Tim Cook Anerkennung für die Erreichung des Ziels, alle Rechenzentren ausschliesslich mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Kein anderes IT-Unternehmen hat bislang dieses Ziel erreicht. Die ausschliessliche Nutzung von erneuerbaren Energien ist gemäss Greenpeace der einzig gangbare Weg, um den Klimawandel zu verlangsamen.

Auch Cooks persönliches Engagement für erneuerbare Energien wird von Greenpeace hervorgehoben. So setzt sich der CEO persönlich für erneuerbaren Energien ein. Andere CEOs, wie beispielsweise Jeff Bezos von Amazon, sollen sich gemäss der Umweltschutz-Organisation ein Beispiel an Tim Cook nehmen.

Greenpeace hat bereits zu Beginn des Aprils Apples Umwelt-Engagement gelobt. In einem Vergleich mit anderen IT-Konzernen erreichte Apple jeweils eine sehr hohe Bewertung. Gemäss den Analysen von Greenpeace setzte Apple in den vergangenen Jahren die Umweltziele am konsequentesten und innovativsten um.

Trotz all dieser Erfolge hat Apple noch lange nicht alle Umweltziele erreicht. Greenpeace weist dabei insbesondere auf die Zulieferer in Asien hin, die für die Herstellung der Apple-Geräte viel Energie nutzen und dabei viele Rohstoffe verbrauchen.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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