Apple erhält Patent für die Herstellung von gebogenem Glas

Schon seit einiger Zeit spekuliert man, ob Apple bei einem künftigen iPhone ein gebogenes Display verbauen wird. Mit einem solchen Display liesse sich eine ergonomischere Bedienung des Touchscreens sicherstellen. Ein nun zugesprochenes Patent weckt diese alten Hoffnungen erneut.

Das im März 2009 eingereichte Patent mit der Nummer «8,336,334» wurde Apple am 25. Dezember vom US-Patentamt zugesprochen. Das Patent beschreibt, wie man auf effiziente Weise Glas biegen kann. Dazu wird ein normales Glas in eine bewegliche Halterung gespannt. Gleichzeitig wird das eingespannte Glas erhitzt, womit das Glas formbar wird. Dank den beweglichen Halterungen kann sich das Glas frei ausdehnen und verformen. Diese ungestörte Verformung wird gemäss Apple die Qualität der Gläser deutlich erhöhen.Mit Hilfe dieser Technik lassen sich gebogene Gläser auf einfache und kostengünstige Weise herstellen. Gleichzeitig könnte ein solches Display auch dünner sein als bisher produzierte konkave Displays. Im Patentantrag beschreibt Apple, wie man mit der nun patentierten Technologie die Nachteile der bisher verwendeten Biegetechnologien vermeiden kann. Dazu gehört der Verzicht auf gewisse Chemikalien sowie die Verminderung des Ausschusses.

Das der Patentschrift beiliegende Foto legt den Schluss nahe, dass Apple bei den möglichen Anwendungsfeldern für das gebogene Glas nicht primär ans iPhone denkt. Das auf der Abbildung gezeigt Glas sowie die dazugehörige Verformung scheinen die Oberfläche der Magic Mouse zu zeigen. Mit einem Trackpad aus Glas würde die Magic Mouse einen deutlich höherwertigeren Eindruck machen als mit dem jetzt verwendeten Plastik.
Apple selbst schreibt im Patentantrag, dass das gebogene Glas auch bei Mäusen und Trackpads, Fernbedienungen, Computern, Tablets, Monitoren sowie auf Fernsehern zum Einsatz kommen könnte.

Im Patentprozess zwischen Samsung und Apple im letzten August zeigte sich, dass Apple in den vergangenen Jahren an iPhone-Prototypen mit einem gebogenen Display gearbeitet hat. Wieso Apple schlussendlich auf diese Technologie verzichtete, ist nicht bekannt. Apples Hauptkonkurrent Samsung hat mit dem «Nexus S» und dem «Galaxy Nexus» bereits zwei Smartphones auf den Markt gebracht, welche über ein gebogenes Display verfügen.

Skizze aus dem Patentantrag von Apple

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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