Apple erhält Patent für Gesichtserkennung zugesprochen

Das US-Patentamt hat Apple ein neues Patent zur Gesichtserkennung zugesprochen. Das Patent mit der Nummer «8,600,120» und dem Titel «Personal computing device control using face detection and recognition» beschreibt eine Technologie, dank welcher ein elektronisches Gerät ein Gesicht automatisch dem Anwender zuordnen kann. Die von Apple patentierte Technologie soll nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch den Umgang mit dem elektronischen Gerät vereinfachen.

Apple beschreibt im Patentantrag die Nachteile, welche die aktuellen Authorisierungs-Technologien mit sich bringen. So müssen passwortgeschützte Geräte mit dem Kennwort entsperrt werden, was den Arbeitsfluss behindert. Zudem kann mit der Eingabe des Passwortes der Nutzer nicht eindeutig zugeordnet werden.

Das von Apple eingereichte Patent besteht aus drei Teilen. Zum einen muss das Gesicht von einer Kamera erkannt werden. Dabei werden gemäss der Patentschrift in der Regel mehrere Fotos des Nutzers aufgenommen. Die aufgenommenen Bilder werden mit vordefinierten Mustern kategorisiert und elektronisch aufbereitet. Beispielsweise könnte die Software automatisch die Gesichtsproportionen oder andere Merkmale erkennen.
Zum zweiten wird das fotografierte Gesicht mit den hinterlegten Informationen abgeglichen. Dazu muss von jedem autorisierten Nutzer ein Datensatz mit den Merkmalen des Gesichts hinterlegt worden sein. In einem dritten Schritt wird das Gerät entweder entsperrt, weil das Gesicht erkannt worden ist oder das Gerät verbleibt im gesicherten Modus. Im Patent wird detailliert beschrieben, welche Merkmale für die Erkennung des Gesichts von Bedeutung sind.

Als Anwendungsbeispiel für die neue Technologie nennt Apple den Empfang eines Anrufs. Künftig könnte lediglich der Klingelton abgespielt werden und der Bildschirm schwarz bleiben, solange das Gesicht des Nutzers nicht erkannt worden ist. Vom Patent ebenfalls profitieren könnte die Mail-App. Eine empfangene Nachricht kann so lange verborgen bleiben, bis das Gerät den autorisierten Nutzer erkennt.

Nach der Erteilung von Patenten ist es immer schwierig abzuschätzen, ob die eingetragene Technologie überhaupt je zur Anwendung kommen wird. Insbesondere IT-Firmen schützten alle möglichen Ideen, um auf künftige Veränderungen vorbereitet zu sein.
Eine zeitnahe Implementierung des Patents würde allerdings ins Konzept von Apple passen. Bereits mit der Veröffentlichung des iPhone 5s wurde die Touch ID eingeführt. Mit dem Fingerabdruck-Sensor kann das iPhone 5s ohne die Eingabe eines Passwortes entsperrt werden, was den Komfort und die Sicherheit erhöht. Eine ausgereifte Gesichtserkennungs-Technologie könnte dieselben Vorteile bieten. 
Apple hat zudem in der letzten Woche die Übernahme des Kinect-Entwicklers «PrimeSense» offiziell bestätigt. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung von Bewegungssensoren spezialisiert. Dabei werden die Daten einer klassischen Digitalkamera mit den Informationen eines Infrarotsensors verbunden. Auch die von PrimeSense entwickelten Technologien könnten Apple als Grundlage für eine Gesichtserkennungs-Funktion dienen.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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