Apple-Ingenieur erklärt wie Siri eine neue Sprache lernt

Der Nachrichtenagentur Reuters gegenüber hat Apple erklärt, wie man dem digitalen Assistenten Siri neue Sprachen beibringt. Der Agentur zufolge kann sich kein anderer digitaler Assistent mit so vielen Sprachen verständigen, wie Siri. Microsofts «Cortana» kann acht und Googles «Assistant» sowie Amazons «Alexa» funktionieren gar nur in Englisch und Deutsch. Apples erstmals 2011 eingeführter digitaler Assistent Siri hingegen beherrscht aktuell 21 Sprachen. Da die gleiche Sprache nicht überall genau gleich angewendet wird, wurden diese 21 Sprachen für die Verwendung in 36 Ländern angepasst. Mit den kommenden Updates auf iOS 10.3, macOS 10.12.4 und watchOS 3.2 wird den Systemen mit Shanghainesisch ein weiteres Dialekt beigebracht. Dabei handelt es sich um ein WU-Dialekt der Chinesischen Sprache, welches in und um Shanghai gesprochen wird.

Wie Alex Acero, der Chef des Speech-Teams bei Apple, der Nachrichtenagentur erläuterte, wird Siri eine neue Sprache in mehreren Schritten beigebracht. Zuerst lasse man Personen mit verschiedenen Akzenten Textpassagen vorlesen. Diese diktierten Passagen werden dann von Hand transkribiert. Des Weiteren werden verschiedene Stimmen aufgezeichnet und aus diesen Aufzeichnungen, kombiniert mit den transkribierten Texten, ein Sprachmodell erstellt. Mit diesem Modell sollen Wörter-Reihen intelligent vorhergesehen werden können.

Damit Siri eine neue Sprache noch besser beigebracht werden kann, bevor sie tatsächlich im digitalen Assistenten angeboten wird, bietet Apple die Sprache bei der Diktierfunktion seiner Betriebssysteme an. Aus diesen Aufzeichnungen lernt das System. Zusätzlich wird ein Teil der Aufzeichnungen anonymisiert erneut von Hand transkribiert um etwaige Fehler des Systems besser ausmerzen zu können.

Nach diesen beiden Lernrunden werden die Antworten von Siri mit einem Sprecher aufgezeichnet und sobald ein genug grosser Datensatz über die Diktierfunktion gesammelt wurde, wird die neue Sprache für Siri aktiviert. Zum Start einer neuen Sprache soll dabei jeweils nur jene Antworten verfügbar sein, die Apple selbst erwartet. Danach werde der digitale Assistent in etwa einem Zwei-Wochen-Turnus mit einem Update erweitert, der jeweils neue Fragen der Nutzer und Antworten darauf umfasst.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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