Apple iPod ?Äì Rückblick und Ausblick
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Apple Computer Inc. ist zwar, wie es der Firmenname schon sagt, ein Computerhersteller, der mittlerweile auf eine 30-jährige Firmengeschichte zurückblicken kann. Mit der Einführung des «iPod» im Oktober 2001 hat sich Apple ein zweites Standbein geschaffen. Die Mehrzahl der iPods befinden sich mittlerweile im Besitz von Musikliebhabern, die einen Windows PCs auf ihrem Schreibtisch stehen haben und mit Macintosh Computern nichts am Hut haben. Würde man heute eine Umfrage machen, woran die Befragten beim Namen «Apple» denken, würde wahrscheinlich «iPod» mindestens so häufig genannt werden wie «Mac». Die wirtschaftliche Zukunft Apples wird folglich in starkem Masse vom Erfolg der iPod-Familie abhängen. Aus Anlass der Eröffnung des iTunes Music Store Schweiz, die einen klaren Zusammenhang mit dem Erfolg des iPods hierzulande hat, möchte ich einen Blick zurück in die Geschichte des erfolgreichsten MP3-Players werfen und mich mit der Frage befassen, wie die Zukunft des iPod aussehen könnte.
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Wie alles begann
Als Apple am 23. Oktober 2001 den iPod der Öffentlichkeit vorstellte, war die Überraschung gross. Es gab zwar einige Gerüchte im Vorfeld, doch mit einem Festplatten-MP3-Player hatte kaum jemand gerechnet. MP3-Player gab es zwar schon seit einiger Zeit, doch waren diese bloss eine Randerscheinung in der Unterhaltungselektronik. Unter diesen Voraussetzungen ist es auch verständlich, wieso die Einführung eines MP3-Players, der immerhin 399 Dollar kostete, auf viel Unverständnis im Mac Lager stiess. In den ersten Monaten schienen die Zweifler sogar Recht zu bekommen, die Absatzzahlen des iPods waren, vorsichtig ausgedrückt, bescheiden. Ein knappes Jahr später führte Apple Windows kompatible iPods ein. Obwohl der potentielle Kundenkreis durch diesen Schritt auf einen Schlag um ein Vielfaches vergrössert wurde, zogen die Verkaufszahlen erst langsam an. Um den Absatz anzukurbeln, eröffnete Apple im April 2003 den «iTunes Music Store» (iTMS). Nun konnten die iPods nicht nur mit importierten CDs gefüllt werden, sondern auch mit legalen, da bezahlten, Downloads aus dem Internet. Ein halbes Jahr später «fror die Hölle zu», Apple stellte iTunes für Windows vor. Die Besitzer von Windows PC durften endlich Apples Software zur Verwaltung der eigenen Musik und zum Kopieren der Songs auf ihre iPods benutzen. (Bislang hatte Apple eine Software eines Drittherstellers iPods für Windows beigelegt.) Der iTMS war nun auch für Windows PCs zugänglich und die Anzahl verkaufter Songs schnellte in die Höhe. War der iTMS anfangs nur in den USA benutzbar, kann mittlerweile in 19 Ländern im iTMS eingekauft werden.
Vom exklusiven MP3-Player zum Massenprodukt
Der ganz grosse Durchbruch des iPod kam erst, als Apple im Januar 2004 den iPod mini vorstellte. Bis zu diesem Zeitpunkt waren erst zwei Millionen iPods verkauft worden. Der iPod mini war der bis dahin günstigste iPod und hatte wohl einen entscheidenden Anteil daran, dass Apple Ende 2004 bereits 10 Millionen iPods abgesetzt hatte. Mittlerweile dürfte sich diese Zahl der 20 Millionen Grenze nähern. Mit dem iPod mini verfügte Apple nun über ein zweites Mitglied der iPod-Familie, doch die Hauptfunktion, das Abspielen von Musik, blieb unverändert. In der Zwischenzeit war die Konkurrenz nicht untätig geblieben. Nebst unzähligen «klassischen» MP3-Playern gab es mittlerweile bereits die ersten Geräte, die über Farbdisplays verfügten und neben dem Musik hören auch das Betrachten von Fotos und Videos ermöglichten. Die ersten Gerüchte, wonach auch Apple einen solchen «Multimedia iPod» plane, liessen nicht lange auf sich warten. Dennoch waren diese Gerüchte nur teilweise richtig, Apple führte zwar im Oktober 2004 den «iPod photo» ein, der ersten iPod mit Farbdisplay, auf eine Videofunktion wurde jedoch verzichtet. Apple begründete dies wie folgt: «No one has the content».
Produktpflege
Bereits in den kommenden Wochen dürfte Apple den 20 GB iPod aus dem Programm nehmen und ihn durch ein neues Model mit Farbdisplay ersetzen. Dieser Schritt wurde eigentlich schon Anfang Jahr erwartet, doch begnügte sich Apple damit, die Preise zu senken und das Standard 40 GB Model sowie den 40 GB iPod photo durch einen 30 GB iPod photo zu ersetzen. Für die Umstellung der gesamten iPod Linie (ohne iPod mini) auf Farbdisplay gibt es einige Hinweise. Während die Verpackung der iPod photos der ersten Generation noch einen prominenten Hinweis auf die Fotofunktion enthielt, ist der entsprechende Schriftzug bei der zweiten Generation wesentlich kleiner und subtiler. Zudem verwendet Apple auf einigen Supportseiten den Ausdruck «iPod mit Farbdisplay». Ebenfalls eine Frage der Zeit ist die Einführung eines 80 GB iPod. Mittelfristig, spätestens mit der Vorstellung der Video iPods, dürften Speicherkapazitäten von 100 GB und mehr keine Fantasie mehr sein. Anfang nächstes Jahr werden wohl auch die iPod minis Farbdisplays sowie grössere Festplatten (6 und 8 GB) erhalten. Interessant ist auch die Entwicklung des Anfang Jahr eingeführten «iPod shuffle», der als erster iPod weder über ein Display noch über eine Festplatte verfügt. Mit steigender Speicherkapazität wird sich Apple überlegen müssen, ob sie den heutigen iPod shuffle nicht durch einen flashbasierten iPod mit Display ersetzen, bzw. ergänzen wollen. Bei 240 Songs lässt sich das fehlende Display ja noch verschmerzen, bei 500 oder gar 1000 Songs dürfte das Konzept wohl nicht mehr aufgehen.
Video ?Äì die Zukunft
Die iPods können also mittlerweile nicht nur Musik abspielen, sondern auch Fotos darstellen. Der nächste logische Schritt wäre nun ein iPod, der Videos abspielen kann. Jedoch hat Apple bis jetzt immer betont, keine solchen Pläne zu verfolgen. In den vergangen Tagen mehrten sich jedoch Hinweise, dass Apple nun doch einen «iPod Video» im Köcher haben könnte. Die neueste Version von iTunes (v4.8), die Anfang Woche erschienen ist, verfügt neuerdings über eine Videofunktion. Zudem hat Apple damit begonnen, gewisse Alben im iTMS mit Musikvideos zu ergänzen. Einige Leser der amerikanischen Gerüchteseite Macrumors haben weitere mögliche Hinweise auf einen neuen iPod mit Videofunktion gefunden. Heute stellen nicht nur MP3-Player anderer Hersteller eine Konkurrenz zu den iPods dar, immer mehr Mobiltelefone beherrschen ebenfalls das Abspielen von Musik und Videos. Da dieser Markt wesentlich grösser ist, als derjenige für MP3-Player, dürfte die wirkliche Gefahr für Apple aus dem Lager der Multimediatelefone kommen. Insofern wäre ein videofähiger iPod sicher keine Überraschung. Seit längerem kursieren zudem Gerüchte, Apple wolle in Zukunft nicht nur Musik, sondern auch Hollywood Filme verkaufen. Bislang waren solche Pläne nicht realistisch, da die vorhandenen Bandbreiten für ein Video Streaming in guter Qualität schlicht nicht ausreichten und der Download von mehrere Gigabyte grossen Videodateien viel zu lange dauerte. Selbst viele Besitzer von Breitbandanschlüssen würden ein solches Angebot kaum nutzen, da sie über limitierte Datenvolumen verfügen. In der Zwischenzeit wurde jedoch ein neuer Video Codec entwickelt, das so genannte «H.264». Dieser neue Standard ermöglicht eine grössere Komprimierung bei gleicher Qualität als der bei der DVD verwendet «MPEG2» Codec. H.264 ist fester Bestandteil von QuickTime 7 und wird auch bei der nächsten DVD Generation zum Einsatz kommen. Es spricht also einiges dafür, dass der «iPod Video» irgendwann einmal Realität werden dürfte. Bis der «Apple Movie Store» seine Tore öffnet, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Ein solcher iPod hätte aber auch ohne Movie Store seinen Nutzen; die Wiedergabe von «Home Videos». Digitale Videokameras sind mittlerweile für jedermann erschwinglich geworden. Anstatt den eigenen Film auf DVD zu brennen, könnte man diesen auf dem iPod, oder mittels Video Ausgang, auf dem Fernseher seiner Freunde betrachten. Immerhin verfügt der iPod photo bereits über einen entsprechenden Ausgang. Wann ein solcher iPod das Licht der Welt erblicken wird, ist trotz der vielen Hinweise unklar. Es könnte durchaus sein, dass sich Apple noch einige Monate Zeit lässt.
Von Thomas Zaugg
Veröffentlicht am
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6 Kommentare
Kommentar von ImacIan
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Kommentar von dae
Kommentar von Thomas Zaugg
Kommentar von Alex Robert Bulgheroni
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