Apple Quartalsbericht Q3/2016: Wie erwartet erneut Wachstumsminus gegenüber Vorjahr

Apple hat soeben den Geschäftsbericht des dritten Fiskalquartals 2016 veröffentlicht. Das Unternehmen muss sowohl beim Umsatz wie auch beim Gewinn nun zum zweiten Mal in Folge gegenüber dem Vorjahresquartal ein Minus bekannt geben. Die Zahlen entsprechen grösstenteils den Erwartungen der Analysten und Apple selber, auch wenn das Unternehmen von «besseren Zahlen, als zuerst vermutet» spricht. Bei einigen Zahlen konnte Apple die Analysten-Erwartungen gar übertreffen.

Stefan Rechsteiner

Heute Abend nach Börsenschluss in New York veröffentlichte Apple den Geschäftsbericht für das dritte Fiskalquartal 2016. In der Zeitspanne zwischen April und Juni 2016 verbuchte Apple Einnahmen in der Höhe von 42.358 Milliarden US-Dollar (minus 14.61 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal). Der Gewinn sank auf 7.8 Milliarden US-Dollar an (1.42 US-Dollar pro Aktie, minus 27 Prozent).

Beim Umsatz mit den iPad kann erstmals seit langem wieder ein Plus verzeichnet werden, bei den Diensten gar erneut ein markantes Plus — der Rest hat ein Minus als Vorzeichen. Trotzdem sind die Zahlen gesamthaft — insbesondere beim erzielten Gewinn und beim iPhone-Absatz — über den Analysten-Erwartungen ausgefallen.

Apple verkaufte im dritten Fiskalquartal 4.2 Millionen Mac-Computer (minus 12 Prozent), 9.9 Millionen iPads (minus 9 Prozent) und 40.4 Millionen iPhones (minus 15 Prozent). Die Bruttogewinnspanne sank von 39.7 Prozent im Vorjahr auf 38 Prozent im letzen Quartal. Die internationalen Verkäufe trugen 63 Prozent zum gesamten Umsatz bei.


Ausführliche Analysen und Grafiken zu Apples Umsatz, Gewinn und Verkaufszahlen seit dem Jahr 2000 haben wir in einem Wissensartikel im Lexikon zusammengetragen.

Apple-CEO Tim Cook freut sich, dass das vergangene Quartal eine höhere Kundennachfrage und eine bessere Geschäfts-Performance auswies, als man im Unternehmen noch Anfang Quartal angenommen hatte. Weiter sei das iPhone SE sehr erfolgreich angelaufen, so Cook, und man freue sich extrem über die Reaktionen der Entwickler auf die im Juni anlässlich der Entwicklerkonferenz WWDC gezeigte neue Software und die neuen Dienste.

Wie erwartet nennt Apple auch in diesem Quartal zumindest zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Geschäftsberichts weiterhin keine konkreten Verkaufszahlen zur Apple Watch. CEO Tim Cook kündigte bereits Ende 2014 an, dass man vorerst keine Zahlen kommunizieren werde. Als Grund nannte Cook damals, wie auch heute noch, dass man «der Konkurrenz nicht in die Hände spielen» wolle.

Das Apple das zweite Quartal in Folge ein Wachstumsminus verzeichnen musste war indes absehbar. Im vergangenen Jahr erzielte Apple dank den neuen iPhone-6-Modellen mit grösseren Displays phänomenale Zahlen, die bereits ein Jahr später — also jetzt — nicht erneut erreicht werden konnten. Dies spürte Apple bereits im Jahresbeginnquartal Q2/2016, in welchem das Unternehmen erstmals in der Geschichte des iPhones ein Absatzminus gegenüber dem Vorjahresquartal und erstmals seit 13 Jahren generell ein Wachstumsminus verzeichnen musste.

Im vergangenen Quartal nun musste Apple ein besonders starkes Minus auf dem chinesischen Markt verzeichnen. Im Reich der Mitte setzte Apple mit 8.848 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr mit 13.23 Milliarden USD ein Drittel weniger um.

Beim iPad muss Apple zwar erneut ein Quartal mit einem Absatzminus verzeichnen, kann gleichzeitig aber gegenüber dem Vorjahr beim mit den Tablet-Verkäufen generierten Umsatz ein Plus von 7.4 Prozent bekannt geben. Grund dafür sind die neuen und teureren iPad-Pro-Modelle.

Starke Dienste

Sehr erfolgreich entwickelte sich erneut das Segment rund um die Dienste des iPhone-Herstellers. Hier verzeichnete das Unternehmen ein sattes Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Umsatz mit dem App Store war gar so hoch wie noch nie, so Apples Finanzchef Luca Maestri.

Kapitalrückflussprogramm auf Kurs

Im vergangenen Quartal flossen zudem 13 Milliarden US-Dollar durch Aktienrückkäufe und Dividenen-Auszahlungen an die Investoren zurück. Damit hat Apple aus dem gigantischen 250 Milliarden schweren Kapitalrückfluss-Programm bereits fast 177 Milliarden ausgegeben.

Q4 2016: Apple prophezeit weiteres Wachstumsminus

Für das nun laufende Sommer-/Herbst-Quartal erwartet Apple ein Umsatz im Bereich von 45.5 bis 47.5 Milliarden US-Dollar, bei einer Marge zwischen 37.5 und 38 Prozent. Vor einem Jahr setzte Apple im gleichen Zeitraum, also in den Monaten Juli bis September, 51.5 Milliarden US-Dollar um und erwirtschaftete 11.1 Milliarden US-Dollar. Apple schätzt entsprechend ein weiteres Quartal mit einem Wachstumsminus ein — in der Höhe von minus 7 bis minus 11 Prozent.

Nächste Dividende am 11. August

Apple informierte zudem über die nächste Dividenden-Zahlung an die Aktionäre. Die nächste Auszahlung soll erneut 0.57 US-Dollar pro per 8. August verwässerter Aktie betragen und am 11. August an die Aktionäre ausbezahlt werden.

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