Apple veröffentlicht Bericht über Konflikt-Mineralien

Apple hat bei der US-Börsenaufsicht SEC den ersten Bericht über die Verwendung von «Konflikt-Mineralien» eingereicht. In diesem Bericht legt das Unternehmen offen, von wo Rohstoffe wie Gold, Coltan, Wolfram oder Zinn bezogen werden.

Patrick Bieri

Apples Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC enthält detaillierte Beschreibungen, von wo das Unternehmen Rohstoffe wie Gold, Coltan, Wolfram oder Zinn bezieht. Diese Rohstoffe werden bei Apples Zulieferern verwendet, um die Produkte des Unternehmens herzustellen.

Zulieferer aus Kriegsgebieten als Herausforderung

Insgesamt beliefern 205 Raffinerien die Zulieferer von Apple mit den sogenannten «Konflikt-Mineralien», wie der Bericht offenlegt. Von diesen 205 Raffinerien befinden sich 21 in der Demokratischen Republik Kongo sowie in den angrenzenden Regionen. In der Demokratischen Republik Kongo finden die Menschenrechte wenig Beachtung. Insbesondere in den Kriegsgebieten nehmen die Kriegsparteien wenig Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. Der Bezug von Mineralien aus diesen Regionen birgt somit immer die Gefahr, dass mit dem Kauf Kriegsparteien unterstützt werden. Mit dem Verkauf von Rohstoffen finanzieren Rebellen den Kampf gegen die Regierung.

Apple zertifiziert seine Zulieferer

Gemäss den Angaben von Apple wurden 17 der 21 Raffinerien, die sich in der Demokratischen Republik Kongo sowie in den angrenzenden Regionen befinden, als konfliktfrei zertifiziert. Die Zertifikation wurde nach dem Standard des Conflict-Free Smelter Program (CFSP) durchgeführt. Dabei handelt es sich um einen Prüfstandard, mit welchem die Elektronik-Industrie dem Bedürfnis nach einer transparenten Beschaffungskette der Rohstoffe Rechnung tragen will.

Bei den restlichen vier Raffinerien wurden gemäss Apple noch keine Prüfungen durchgeführt. Es gäbe aber angeblich keine Hinweise, dass in diesen vier Raffinerien Rohstoffe aus einem Konflikt verarbeitet werden.

Wer nicht zertifiziert ist, liefert nicht mehr an Apple

Die meisten Raffinerien wurden gemäss den Angaben von Apple im Rahmen des CFSP oder einem vergleichbaren Standard zertifiziert. Das Unternehmen will sich in Zukunft verstärkt bei seinen Zulieferern einsetzen, dass nur konfliktfreie Mineralien verwendet werden. Wer sich in Zukunft nicht an die Standards halten soll, darf keine Rohstoffe mehr an Apples Zulieferer verkaufen.

Apples Tantal stammt aus konfliktfreien Quellen

Apple garantiert seit dem Beginn dieses Jahres die Konfliktfreiheit des eingesetzten Tantals. Wie auch andere Rohstoffe stammt dieser Rohstoff oftmals aus der Demokratischen Republik Kongo. Im Vergleich zu anderen Rohstoffen war es bei Tantal einfacher, die Konfliktfreiheit des Minerals zu garantieren.

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1 Kommentar

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Kommentar von Grumbl-fyx

Ein Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn wir noch meilenweit davon entfernt sind, “green max-havellar” Fair-IT mit dem Apfel zu erhalten, bin ich doch froh, dass hier zumindest eine gewisse Einsicht in die Problematik vorhanden ist… gerade von Apple erwarte ich höchste Standards in Sachen Green & Fair IT. Mit der Anstellung von Lisa Jackson stimmt der Kurs zwar, auch wenn die Schritte doch eher von aussen aufgezwungen wurden, wie mir scheint.

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