Apple veröffentlicht neuen Bericht über Zulieferer-Arbeitsbedingungen

In der Nacht auf heute hat Apple den mittlerweile zwölften «Supplier Responsibility Report» veröffentlicht (PDF). Im seit 2007 jährlich erscheinenden Bericht informiert das Unternehmen über die Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern.

Stefan Rechsteiner

Im vergangenen Jahr führte Apple 756 Kontrollen in 30 Ländern durch. Die kontrollierten Standards seien die strengsten der Industrie, so Apple. Jede kontrollierte Firma wird dabei in die Leistungsklassen «Low» (bis 59 Punkte), «Medium» (60 bis 89 Punkte) oder «High» (90 bis 100 Punkte) eingeteilt. Die stetigen Kontrollen hätten dabei einen «damatischen Einfluss», heisst es im Bericht. Die Anzahl als «Low» bewerteten Unternehmen seien im vergangenen Jahr um fast drei-viertel auf nunmehr ein Prozent gesunken. Gleichzeitig sei die Zahl «High»-Firmen um 35 Prozent angestiegen. Im Durchschnitt erreichten die kontrollierten Unternehmen 86 von 100 Punkte.

256 weitere Kontrollen liess Apple bei Schmelzhütten- und Minen-Standorte durchführen. Wie eine Karte zeigt, wurden solche auch in der Schweiz, oder zumindest bei in der Schweiz ansässigen Unternehmen, durchgeführt.

Bei den Kontrollen kamen 44 Verstösse ans Tageslicht – dazu gehören drei Verstösse gegen das Arbeitsrecht, 38 Verstösse gegen Arbeitszeitregelungen, zwei Fälle von Kinderarbeit und eine Verletzung von Zugriffsbeschränkungen. Gegenüber dem vergangenen Jahr hat die Anzahl Verstösse zugenommen, Apple schreibt im Bericht, dass dies aufgrund der Neuanstellung verschiedener Zulieferer im Verlaufe des letzten Jahres gewesen sei. Von den 756 kontrollierten Unternehmen wurden deren 197 zum ersten mal einem Audit unterzogen.

Wer die Kontroll-Bedingungen nicht erfüllt, wird aus der Lieferantenkette entfernt, so Apple. 2017 entfernte Apple zehn Schmelzhütten und Raffinerien als Lieferanten weil diese die Audits nicht erfüllen wollten oder konnten. Sechs Weitere wurden von Zuliefer-Partner aus der Kette gestrichen. Bei den Kontrollen betreffend Konfliktmaterialien haben im vergangenen Jahr wie schon 2015 und 2016 alle betroffenen Zulieferer – deren 250 – teilgenommen.

94 Prozent der Zulieferer halten laut Bericht die Arbeitszeitvorgaben von Apple ein. Diese besagen, dass eine Arbeitswoche nicht länger als 60 Stunden dauern darf. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 98 Prozent.

Der «Supplier Responsibility Report» hat seinen Ursprung in der Mitte der Nuller-Jahre, als Apple aufgrund der Arbeitsbedingungen bei einigen seiner asiatischen Zulieferern massiv in die Kritik gelangte. In der Folge begann Apple sich verstärkt für die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern zu interessieren und setzt sich seither für die stete Verbesserung dieser bei den Firmen der Lieferungskette ein.

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