Apple veröffentlicht neuen Supplier Responsibility Progress Report

Mit dem neuen «Supplier Responsibility Progress Report» klärt Apple mittlerweile zum zehnten Mal über die eigenen Anstrengungen im Bereich der Arbeitsbedingungen und beim Umweltschutz auf.

Stefan Rechsteiner

Im mittlerweile zehnten jährlichen «Supplier Responsibility Progress Report» (PDF) berichtet Apple über erneute Fortschritte bei den Anstrengungen des Unternehmens zur Einhaltung der eigenen Produktions-Vorgaben.

2015 befolgten mit 97 Prozent fünf Prozent der Lieferanten mehr noch als im Vorjahr (2014: 92%) das Limit von 60 Arbeitsstunden pro Woche.

Mehr als 1.4 Millionen haben vergangenes Jahr an Apples Schulungen teilgenommen. Im Rahmen dieser Fortbildungen wurden die Angestellten über ihre Arbeitsrechte aufgeklärt. Seit 2008 hat Apple damit mehr als 9.2 Millionen Lieferanten-Mitarbeiter über ihre Rechte aufgeklärt.

Eine weitere Ausbildung ist die sogenannte «Environment, Health, and Safety»-Akademi, kurz EHS. Darüber wurden seit 2013 mehr als 2400 Projekte lanciert.

Weiter informiert Apple im Bericht auch über Rückzahlungen, die der Konzern an Mitarbeiter leistete, die aufgrund unfairer Massnahmen bei der Personalbeschaffung externer Unternehmen Gebühren zahlen mussten. 2015 sollen so 4.7 Millionen US-Dollar an Mitarbeiter ausbezahlt worden sein — seit 2008 in diesem Rahmen total 25.6 Millionen US-Dollar.

Konfliktmineralien

Auch «Konfliktmineralien» und Recycling sind Themen des Fortschrittsberichts. Apple hebt dabei heraus, dass im Dezember 2015 zu 100% alle der registrierten Schmelzwerke und Raffinerien in Apples Zuliefererkette für die aktuellen Produkte des Unternehmens an Überwachungsprogrammen unabhängiger Organisationen teilgenommen haben.
Trotz der Audis könne laut dem Konzern nicht vollends ausgeschlossen werden, dass in der Handelskette trotzdem Materialien angekauft werden, die unter weniger guten Arbeitsbedingungen erschlossen werden. Ebenso kann das Unternehmen laut eigener Aussage nicht dafür garantieren, dass Gelder aus der Produktionskette nicht für bewaffnete Konflikte eingesetzt werden.

Kinderarbeit

Das Mindestalter für die Mitarbeit bei Apple-Zulifereren beträgt 16 Jahre. 2015 hat Apple dazu 640 Kontrollen durchführen lassen. Konkret wurden dabei etwa 1.6 Millionen Beschäftigte überprüft. Dabei wurden nur bei einer Zulieferer-Firma drei Mitarbeiter im Alter von 15 Jahren entdeckt. Im Vorjahr kamen noch 6 Zulieferer ans Tageslicht, die Personen beschäftigten die jünger als 16 Jahre alt waren.

Saubere Energie und Recycling

Vergangenes Jahr hat das Unternehmen mit dem «Clean Energy Programm» ein Aktionsplan ins Leben gerufen, dessen Ziel es ist die Apple-Standorte und -Aktivitäten weltweit mit sauberer Energie zu speisen. Alleine in China will das Unternehmen mit seinen Zulieferern schlussendlich mehr als 2 Gigawatt saubere Energie installiert haben. Bis 2018 beispielsweise wird eine 400 Megawatt-Solaranlage, welche Apple zusammen mit Foxconn errichtet, dereinst die Produktionsstätte in Zhengzhou versorgen.

Im ersten Jahr dieses Energieeffizienz-Programms haben die Apple-Lieferanten mehr als 13’800 Tonnen CO₂‑Emissionen vermeiden können.

Mit dem zusätzlichen «Clean Water Programm» will das Unternehmen in der Produktion wo möglich Frischwasser einsparen. Dabei konnte laut Apple bisher mehr als 14.3 Milliarden Liter des kostbaren Guts eingespart werden.

Durch gezielte Reduktion, Wiederverwendung und Rezyklierung haben die Apple-Zulieferer ausserdem mehr als 73’000 Tonnen weniger Abfall produziert.

Greenpeace kritisiert

Nicht zufrieden mit dem Fortschrittsbericht ist Greenpeace. Die Umweltorganisation möchte, dass Apple mit seinem Bericht «ein besseres Vorbild» sei. Die Aktivisten bemängeln insbesondere die fehlenden Details zu jenen Orten, an denen weiterhin Probleme bestehen würden und wie das Unternehmen diese Probleme angehen wolle.

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