Apple Watch: Reaktion der Schweizer Uhrenindustrie auf Apples intelligente Uhr

Apple hat am Dienstag die erste eigene intelligente Uhr vorgestellt. Mit der «Apple Watch» will das Unternehmen in den Uhren-Markt einsteigen. Ob das Unternehmen einen grossen Marktanteil erobern kann, wird die Zukunft zeigen. Vertreter der Schweizer Uhrenindustrie zeigten sich nach der Präsentation gelassen.

Patrick Bieri

Anlässlich des Special Events vom Dienstag hat Apple die Apple Watch vorgestellt. Die intelligente Uhr wird als iPhone-Ergänzung verkauft.
Mit dem Eintritt in den Uhren-Markt tritt Apple in Konkurrenz zur Schweizer Uhrenindustrie. Die Vertreter der Branche geben sich in ersten Statements gelassen.

Jean Claude Biver: Eine Schweizer Uhr ist ein Stück Ewigkeit

Der Präsident der Luxusuhrenmarke Hublot, Jean Claude Biver, begrüsste Apple im Uhren-Markt. Er sieht im neuen Mitbewerber keine Gefahr für die Schweizer Uhrenindustrie, wie er gegenüber Radio SRF 1 sagte. «Eine Schweizer Qualitätsuhr ist ein Stück Ewigkeit in einem Gehäuse». Gemäss Biver handelt es sich um ein Statussymbol, welches für immer hält. Im Vergleich dazu ist die Apple Watch ein Stück Technik, welches bereits nach kurzer Zeit überholt sein wird.

Biver zeigte sich über das Design der Apple Watch enttäuscht. Seiner Meinung nach hat man im Moment noch zu wenige technische Informationen, um die Apple Watch beurteilten zu können.

Trotz der demonstrierten Gelassenheit weist Jean Claude Biver auf das Markt-Potential der Apple Watch hin: Die Jungen im unteren Preissegment könnten sich für den Kauf einer Apple Watch entscheiden.

Als Neuheit wurde die Krone präsentiert: Wunderbar!

Der CEO der Swatch Group, Nick Hayek, äusserte sich anlässlich eines Medien-Termins zur neu vorgestellten Apple Watch. Hayek gab sich gegenüber den Medien gelassen: «Wir leben nicht im Rhythmus von Cupertino. Für die Planungen des Unternehmens hat die Veröffentlichung der Apple Watch keine Auswirkungen».

Apple präsentierte die Krone als grosse Neuheit, wie Nick Hayek anmerkte. Damit fühle man sich bei der Swatch Group überhaupt nicht benachteiligt: Die Krone wurde vor über 200 Jahren von einem Luxusuhrmacher erfunden.

Nick Hayek: Wie viele Leute tragen keine Uhr?

Nick Hayek zeigte sich bereits vor Apples Special Event gelassen. «Wie viele Leute tragen keine Uhr?», fragte der CEO Radio SRF 1. Neben dieser Zielgruppe ortet Nick Hayek auch bei denjenigen Menschen, die ihre Uhr nie wechseln, ein grosses Markt-Potential.

Die Apple Watch macht Swatch-Chef Hayek kein Bauchweh, SRF 1

Sowohl für Apple als auch für die Swatch Group besteht noch immer ein grosser potentieller Markt.

Unter Druck sind die Anderen

Für Nick Hayek ist die Schweizer Uhrenindustrie aufgrund des starken Frankens unter Druck. Von den intelligenten Uhren sieht sich Hayek noch nicht direkt bedroht.

«Unter Druck sind Firmen, die solche Geräte (Intelligente Uhren) herstellen», wie Nick Hayek meint. Die Unternehmen aus der IT-Industrie, von Apple über LG und Samsung bis Sony, sind gemäss Hayek hypernervös.

Analysten sehen Schweizer Uhren-Industrie nicht bedroht

Für die Ökonomin Emilie Cachet ist die Apple Watch keine Bedrohung für die Schweizer Uhren-Industrie: Weil die Branche stark auf Luxus-Uhren ausgerichtet ist, wird sie auch weiterhin erfolgreich sein. Für die Zukunft wird allerdings entscheidend sein, dass die Luxus-Uhren weiterhin als Statussymbole positioniert werden können.

Swatch reagiert auf den Smartwatch-Trend

Nick Hayek zeigte sich zwar gelassen über die Veröffentlichung der Apple Watch: Reagieren wird die Swatch Group trotzdem. Im nächsten Jahr werden die Uhren der Touch-Serie mit Fitness-Sensoren ausgerüstet.

Die Swatch Touch wird bald mit Fitness-Sensoren ausgerüstet Quelle: Swatch

Gemäss Hayek wird die Uhr in der Lage sein, die Schritte des Nutzers zu zählen. Aus diesen Daten kann auch der Energieverbrauch des Nutzers berechnet werden. Die intelligente Uhr wird des Weiteren «swatch-typische Funktionen» beinhalten. Welche Funktionen dies sein werden, darauf ging Nick Hayek bisher nicht weiter ein.

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