Apple zeigte angeblich Interesse an Teilkauf von BlackBerry

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass Apple neben anderen IT-Konzernen Interesse an einer Teilübernahme von BlackBerry hatte. Bei den anderen IT-Konzernen soll es sich unter anderem um Microsoft und Lenovo gehandelt haben.
Es ist nicht bekannt, um welche Geschäftsbereiche sich die Konkurrenten von BlackBerry genau bemühten. Im Fokus standen angeblich mehrere Teilbereiche des Unternehmens. Ein Zusammenhang mit dem umfangreichen Patent-Portfolio von BlackBerry ist dabei naheliegend. BlackBerry ist unter anderem am «Rockstar Consortium» beteiligt, welches erst in der letzten Woche in den USA mehrere Klagen gegen Android-Hersteller eingereicht hat.

Der Aufsichtsrat von BlackBerry hat sich trotz der verschiedenen Interessenten gegen eine Aufspaltung des Unternehmens ausgesprochen. Den Insidern zufolge hätte die Aufsplittung des Konzerns nicht allen bei BlackBerry involvierten Interessengruppen gedient. Der Aufsichtsrat hat nicht nur die Interessen der Aktionäre wahren wollen, sondern auch die Interessen der Zulieferer, Kunden und Mitarbeiter. Zu diesem Vorgehen war der Aufsichtsrat auch verpflichtet. Gemäss einem Urteil des höchsten kanadischen Gerichts dürfen Aufsichtsräte bei Übernahmen nicht nur die Interessen der Aktionäre vertreten.
Eine Teilung des Konzerns hätte nicht nur Geld in die Kassen von BlackBerry gespült, sondern auch neue Verbindlichkeiten verursacht. Angeblich kam der Aufsichtsrat nach umfangreichen Berechnungen zum Schluss, dass die Abspaltung einzelner Unternehmensteile nach Abzug der Kosten keinen Mehrwert geschaffen hätte. Zudem könnten einzelne Patente ihren Wert verlieren, wenn sie aus dem BlackBerry-Konzern ausgegliedert würden.
Möglicherweise hatte der Aufsichtsrat auch Bedenken vor einer umfangreichen Prüfung der Übernahme einzelner Unternehmensteile durch die Behörden. Die kanadischen Behörden haben erst vor kurzem die Übernahme eines Kabelnetz-Betreibers durch das ägyptische Unternehmen Orascom verhindert.

  Der kanadische Smartphone-Hersteller BlackBerry befindet sich bereits seit längerer Zeit in einer Krise. Insbesondere nach der Lancierung des iPhones kam der ehemalige Branchenprimus auf dem Markt für Smartphones unter starken Druck. Auch die neu lancierte Plattform BlackBerry 10 sowie die neuen Smartphone-Modelle konnten den Trend nicht umkehren.
Nachdem in der letzten Woche der Verkauf an den kanadischen Finanz-Investor «Fairfax Financial» gescheitert ist, musste auch CEO Thorsten Heins seinen Hut nehmen.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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