Apples Recycling-Ambitionen brachten 2015 Gold für fast 40 Millionen Franken zurück

In Apples neuestem Fortschrittsbericht in Sachen Umwelt zeigt sich, dass das Unternehmen seine firmeneigene Umwelt-Bilanz erneut verbessert hat — auch wenn der CO2-Fussabdruck der Firma erneut angestiegen ist.

Stefan Rechsteiner

Vergangene Woche hat Apple nicht nur die «Apps for Earth»-Kampagne anlässlich des dieswöchigen Earth Day lanciert, sondern auch seinen neuen Umwelt-Bericht (PDF) veröffentlicht.

Auf der Webseite zum Bericht informiert das Unternehmen auch detailliert über die einzelnen Produkte — von der Apple Watch über Apple TV, alle iOS-Geräte und Macs bis hin zu Zubehör wie die AirPort-Basisstationen.

Grösserer CO2-Fussabdruck

Wie es im Umwelt-Bericht heisst, hat sich der CO2-Fussabdruck des Unternehmens im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr vergrössert — von 34.2 Millionen Tonnen auf 38.4 Millionen Tonnen. 2013 waren es noch 33.8 Millionen Tonnen. Gleichzeitig hat die CO2-Bilanz «pro Produkt» aber abgenommen — von 122.1 Kilogram im 2014 auf 114.2 Kilogram vergangenes Jahr.

77 Prozent dieser 38.4 Millionen Tonnen CO2 werden in der Produktion, grösstenteils also nicht direkt bei Apple, verursacht. Das Unternehmen schreibt im Bericht, dass man zusammen mit den Zulieferern deshalb an Lösungen arbeitet, um den CO2-Fussabdruck zu verkleinern. Zulieferer sollen auch verstärkt auf grünen Strom setzen — in China baut Apple deshalb bereits gigantische Solaranlagen. Weiter verwende das Unternehmen beispielsweise beim Einschmelzen von Aluminium vermehrt Wasserkraft statt fossile Brennstoffe. Abgefrästes und sonstig übrig-gebliebenes Aluminium werde zudem neu in der Produktion weiterverwendet. Durch diese Anpassungen soll sich die CO2-Bilanz der Produktion des iPhone-6s-Gehäuses gegenüber dem visuell identischen iPhone 6 halbiert haben.

Gold für 40 Millionen Franken rezykliert

Die im März vorgestellte Recycling-Maschine «Liam» wird als Prototyp bereits in Kalifornien und in den Niederlanden eingesetzt. Für das Zerlegen des iPhone 6 benötigt der Roboter gerade einmal 11 Sekunden. Pro Jahr sollen mit «Liam» 2.4 Millionen iPhones auseinandergenommen werden können. Und dieser Aufwand lohnt sich, denn alleine 2015 hat das Unternehmen — noch ohne den effizienten Liam — laut eigenen Angaben über 27’830 Tonnen Materialen für die Wiederverwendung zurückgewonnen. Darunter fast 10’500 Tonnen Stahl, über 6000 Tonnen Plastik, mehr als 5400 Tonnen Glas, über 2000 Tonnen Aluminum, knapp 1340 Tonnen Kupfer und neben anderen seltenen Materialen fast eine Tonne Gold. Beim aktuellen Kurs ist alleine dieses Gold etwa 38.5 Millionen Franken wert. Total dürfte das ganze rezyklierte Material etwa einen Wert von 50 Millionen Franken haben, wie es Cult of Mac ausgerechnet hat.

«Liam – An Innovation Story»

Geräte laufen stromsparender

Verschiedene technologische Errungenschaften, so Apple, führen des Weiteren dazu, dass die hergestellten Produkte immer weniger stromhungrig sind. Das 12-Zoll MacBook beispielsweise verbrauche im Ruhemodus gerade mal 0.5 Watt, der Mac mini übertreffe die Anforderungen der renommierten «ENERGY STAR»-Auszeichnung um das Siebenfache und der neue iMac verbraucht im Ruhemodus 97% weniger Strom als es noch die erste iMac-Generation tat.

Apple = 93% erneuerbare Energie

Apples weltweite Operationen werden mittlerweile zu 93 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben — vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 87 Prozent. Der Mac-Hersteller hat es sich zum Ziel gemacht, dereinst 100% des Unternehmens mit grünem Strom zu betreiben. Die verschiedenen Apple-Rechenzentren werden bereits seit 2013 komplett mit erneuerbarer Energie betrieben.

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