Apples Saphir-Partner beantragt Insolvenz

GT Advanced, das Unternehmen das exklusiv für Apple Saphir-Kristalle herstellt, hat gestern überraschend Insolvenz angemeldet. Die Zukunft des Unternehmens sei nicht gefährdet, versichert der Firmen-CEO. Dennoch reagiert die Börse nervös.

Stefan Rechsteiner

Im November des vergangenen Jahres kündigte das Unternehmen «GT Advanced Technologies» an, in Zusammenarbeit mit Apple eine Fabrik zur Herstellung von Saphir-Kristallen aufzubauen. Apple wird die Fabrik bauen und das Projekt mit 578 Millionen US-Dollar finanzieren, während «GT Advanced Technologies» die Anlage nutzt. Die produzierten Saphir-Kristalle werden anschliessend exklusiv an Apple geliefert. Im ersten Quartal 2014 wurden aus dieser Partnerschaft zum ersten Mal Saphir-Kristalle zu einem der Apple-Zulieferbetriebe geliefert, und vor wenigen Wochen war die Fabrik soweit fertiggestellt, dass zur Massenproduktion gewechselt werden konnte.

Nun beantragte GT Advanced Technologies gestern Montag überraschend Insolvenz nach Kapitel 11 des amerikanischen Insolvenzrechts. Das Prozedere soll der Firma die Chance geben, ihre «Probleme zu bereinigen». Das Unternehmen hatte per 29. September noch 85 Millionen US-Dollar Barreserven.

An der Börse ist das Wertpapier von GT Advanced nach dem Bekanntwerden der Probleme um über 92 Prozent eingestürzt.

Laut Tom Gutierrez, Präsident und CEO von GT, habe die Firma trotz dem Insolvenzantrag einen starken und fundamental gesunden Boden. Der Antrag bedeute deshalb nicht, dass das Unternehmen nun pleite gehen wird, sondern es bedeute vielmehr, dass «wir die Chance haben, unseren Geschäftsplan nun mit einer stärkeren Basis angehen zu können, unseren Betrieb in unserem diversifizierten Geschäft aufrecht erhalten zu können und unsere Bilanz verbessern zu können».

Gutierrez zeigt sich überzeugt davon, dass das Kapitel-11-Prozedere der «beste Weg» für eine Reorganisation sei, um das Unternehmen zu schützen und «ein Weg für den künftigen Erfolg» zu finden.

Inwiefern der Insolvenzantrag die Partnerschaft mit Apple betrifft, teilte das Unternehmen nicht mit.

Apple Watch mit Saphir

Apple setzt Saphir-Kristall bereits seit längerem bei der Linse der iPhone-Kamera ein. Saphir ist besonders Kratzresistent, ist es doch das zweithärteste Material nach dem Diamant. Das Display der Apple Watch wird ebenfalls mit einem Saphir-Glas überzogen sein. Vor der iPhone-6-Präsentation gab es verschiedene Gerüchte, wonach auch das neue Smartphone mit Saphir über dem Display ausgerüstet sein wird — diese Spekulationen bewahrheiteten sich nicht. Stattdessen setzt Apple bei der achten iPhone-Generation auf ein Ionen-gehärtetes Glas.

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