Bluetooth 4.2 bringt direkte Internet-Anbindung, Sicherheitsverbesserungen und mehr Speed

Am Mittwoch wurde die Bluetooth-Spezifikation «Bluetooth 4.2» veröffentlicht. Mit der neuen Version erhält die Funktechnologie neue Funktionen sowie Verbesserungen bei Geschwindigkeit und Sicherheit.

Stefan Rechsteiner

Die Bluetooth Special Interest Group (Bluetooth SIG) hat gestern Mittwoch eine neue Spezifikation für Bluetooth veröffentlicht. Die neue Version «Bluetooth 4.2» soll neue Funktionen und diverse Verbesserungen mit sich bringen.

Die neue Spezifikation sieht unter anderem ein neues Funktionspaket namens «IPv6 over Bluetooth» vor, dank welchem sich Bluetooth-Geräte direkt über einen entsprechend ausgerüsteten Router mit dem Internet verbinden können. Es ist entsprechend nicht mehr zwingend notwendig beispielsweise ein Bluetooth-Sender über einen Computer mit dem Internet zu verbinden — künftig sollen sich diese direkt selbst ins Internet einwählen können.

Die Technologie baut dabei auch auf bereits mit Bluetooth 4.1 eingeführten Fähigkeiten auf und erweitert diese. Dank Internet Protocol Support Profile (IPSP) sollen sich Bluetooth-Geräte künftig über IPv6/6LoWPAN direkt ins Internet einwählen können.
Die neue Technologie, welche laut der Interessengruppe vor allem auch im Hinblick auf Hausautomationen interessant sein soll, werde bis Ende Jahr ratifiziert werden.

Mit Bluetooth 4.2 werden ausserdem neue Methoden eingeführt, durch welche es schwieriger werden soll, Nutzer über Bluetooth zu verfolgen. Dank einer neuen Technologie soll es künftig nur noch für den Besitzer selbst und «vertrauten Gruppen» möglich sein, den Standort des Bluetooth-Gerätes zu bestimmen. Derweil soll mit dem neuen Standard ausserdem Strom eingespart werden können, so die Spezifikationen-ausstellende Interessengruppe. Des Weiteren wird neu eine FIPS-Verschlüsselung, beispielsweise für die sichere Verbindung mit Hausautomations-Produkten, unterstützt.

Die neuen Sicherheitsfunktionen erhalten deshalb einen besonderen Fokus, weil durch den anhaltenden Erfolg von Bluetooth Beacons und Apples «iBeacon» im öffentlichen Raum «die Kontrolle» durch den neuen Standard wieder «zurück in die Hände der Kunden» gebracht werde, so die SIG. Ohne Erlaubnis sei es künftig «sehr schwierig» Geräte zu verfolgen. Solange man einem Bluetooth-Beacon nicht die Erlaubnis für eine Verbindung gibt, werde man nicht getracked.

Neben den neuen Funktionen und den Sicherheitsverbesserungen soll Bluetooth 4.2 ausserdem bis zu 2.5 mal schneller und bis zu zehn mal grössere Pakete austauschen können als frühere Bluetooth-Versionen.

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