Details zu Apples jüngsten Safari-Weiterentwicklungen

In den letzten paar Wochen hat das WebKit-Team von Apple fünf neue Technologie-Vorschauen zu Safari veröffentlicht. Die neuen Versionen 76 bis 80 umfassen die WebKit-Revisionen 240780 bis 241432, 241432 bis 242087, 242087 bis 242836, 242836 bis 243538 und 243538 bis 244110. Sie beinhalten Verbesserungen und Neuerungen namentlich in folgenden Bereichen:

  • Dark Mode (76)
  • WebRTC (76, 77)
  • Web API (76, 77, 78, 79, 80)
  • CSS (76, 79, 80)
  • Rendering (76)
  • Payment Request (76)
  • Media (76, 77, 78, 80)
  • Web Inspector (76, 77, 78, 79, 80)
  • Browser Changes (76, 79)
  • CSS Grid (77)
  • Accessibility (77, 78, 79, 80)
  • Bug Fixes (77)
  • Safari App Extensions (77, 80)
  • Pointer Events (78)
  • WebDriver (78)
  • Web Authentication (79)
  • Service Workers (79)
  • WebGPU (80)
  • SVG Animation (80)

Besonders hervorzuheben aus der Neuerungen-Liste ist, dass die alten «Safari Extensions» – jene mit dem Suffix .safariextz – seit der Vorschau Nummer 80 nicht mehr unterstützt werden. Seit längerem kann der Apple-Browser mittels «Safari App Extensions» und durch «Content Blockers» erweitert werden. Diese haben neben den modernen Web-Technologien auch Zugriff auf verschiedene native API und Frameworks. Diese Erweiterungen können von den Entwicklern über Apps aus dem App Store oder über die eigene Webseite vertrieben werden.

Ebenfalls mit der 80. Vorschau implementiert wurde der ResizeObserver, in der Preview 78 wurden zudem die Pointer Events unter macOS hinzugefügt und neu standardmässig eingeschaltet. In Vorschau 76 wurde ausserdem eine «Reset All to Defaults»-Option in den Experimentellen Funktionen eingeführt.

Die kompletten Release-Note der neuen Vorschauen können auf der WebKit-Webseite (76, 77, 78, 79 und 80) nachgelesen werden.

Die neuen Versionen der Safari Technology Preview können auf der Webseite des WebKit-Projektes geladen und installiert werden. Falls auf dem persönlichen Mac bereits eine frühere Version der Preview installiert wurde, kann über den «Update»-Reiter des Mac App Store bei macOS 10.13 High Sierra bzw. über die Software-Aktualisierung in den System-Einstellungen bei macOS 10.14 Mojave auf die neue Version aktualisiert werden.

Weiterentwicklung der Intelligent Tracking Prevention

Über die vergangenen Wochen hat Apple auch die in Safari integrierte intelligente Tracking-Verhinderung (ITP) weiterentwickelt. Mit den Updates auf iOS 12.2 und Safari 12.1 wurde ITP 2.1 eingeführt. Mit dieser löscht Safari auch Cookies, die eine besuchte Webseite selbst setzt – sogenannte «First-Party-Cookies» – nach sieben Tagen automatisch. Betroffen sind alle per JavaScript clientseitig gesetzten Cookies. Die Massnahme soll das langfristige Verfolgen der Nutzer erschwert werden.

Die aktuellen Beta-Versionen zu iOS 12.3 und Safari in macOS Mojave 10.14.5 umfassen derweil bereits ITP 2.2. Diese Version der Tracking-Verhinderung geht noch rigoroser mit Cookies um und erschwert das Tracken über verschiedene Webseiten hinweg mittels Link Decoration noch stärker.

Videocodec VP8 für WebRTC

Ebenfalls mit Safari 12.1 und Safari in iOS 12.2 hat Apple das WebRTC-Protokoll zur Echtzeit-Kollaboration deutlich ausgebaut. Neu unterstützt Apple dafür den Video-Codec «VP8», Video-Simulcast, Screen Capture API und experimentellen Support für das Unified Plan Session Description Protocol.

Ursprünglich eingeführt wurde die Unterstützung für die WebRTC-Spezifikation in Safari 11 (2016).

Zahlreiche weitere Neuerungen

Auch von der JavaScript-Benchmark-Suite «JetStream» hat das WebKit-Team von Apple jüngst eine neue Version veröffentlicht. JetStream 2 umfasst verschiedene neue Benchmarks moderner Technologien und Praktiken.

In einem Anfang April veröffentlichten Artikel fassen die Apple-Entwickler ausserdem die grösseren Neuerungen in Safari 12.1 zusammen. Die Safari-Version ist Bestandteil von iOS 12.2 und macOS 10.14.4. Neben den im Artikel genannten Funktionen umfasst die Safari-Version auch die zahlreichen Verbesserungen aus den Safari Technology Previews 59 bis 76.

Vor zwei Wochen hat der WebKit-Entwickler John Wilander ausserdem in einem ausführlichen Artikel erklärt, warum die ping-Funktion, die ein Link-Tracking ermöglicht, in Safari neu nicht mehr abgeschaltet werden kann.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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